An der Wall Street haben sich die Anleger nach der jüngsten Rally wieder zurückgehalten. Die wichtigsten Aktienindizes gaben am Mittwoch leicht nach. Marktbeobachter sehen angesichts neuer Spannungen zwischen den USA und China die Chancen für ein umfassenderes Handelsabkommen beider Länder ein wenig schwinden.

Der Dow Jones Industrial fiel um 0,07 Prozent auf 27 005,24 Punkte, nachdem der US-Leitindex am Dienstag noch die Marke von 27 000 Punkten zeitweise deutlich hinter sich gelassen hatte. Der marktbreite S&P 500 notierte 0,04 Prozent tiefer bei 2994,60 Zählern und der technologielastige Nasdaq 100 verlor 0,14 Prozent auf 7931,61 Punkte.

Die Annahme eines Gesetzentwurfs im US-Abgeordnetenhaus zur Unterstützung der Demokratiebewegung in Hongkong löste schwere Spannungen zwischen China und den USA aus. Die Regierung in Peking äußerte "große Empörung und entschiedenen Widerstand". Der US-Gesetzentwurf schreibt Wirtschaftssanktionen vor, wenn China die Autonomie Hongkongs untergraben sollte. Auch soll jährlich geprüft werden, ob die Volksrepublik die Bürgerrechte und den Rechtsstaat in Hongkong untergräbt. Peking warf den US-Parlamentariern eine "schwere Einmischung in innere Angelegenheiten" vor.

Derweil ging in den USA die Berichtssaison der Unternehmen in eine neue Runde. Bereits vor dem Handelsstart hatte die Bank of America mit ihrem Quartalsbericht für Freude gesorgt. Das Geldhaus hatte zwar wegen der Einstellung eines Gemeinschaftsunternehmens einen Gewinneinbruch verzeichnet, doch im Tagesgeschäft war es gut gelaufen. Die Aktien gewannen rund 2 Prozent. Am Dienstag hatten bereits einige Konkurrenten Geschäftszahlen vorgelegt, die recht unterschiedlich ausgefallen waren.

United Airlines überraschte mit einem Gewinnsprung und hatte auch den Quartalsumsatz gesteigert, da der boomende Flugverkehr und gesunkene Spritpreise schwerer wogen als die Probleme mit Boeings Krisenjet 737 Max. Dazu hob die Fluggesellschaft die Jahresziele deutlich an. Für die Aktie ging es um knapp 1,5 Prozent hoch.

Bei den Arzneimittelgroßhändlern Cardinal Health , AmerisourceBergen und McKesson konnten sich die Anleger über Kursgewinne zwischen gut 5 und mehr als 7 Prozent freuen. Kurz vor einem US-Prozess um süchtig machende Schmerzmittel verhandeln die Unternehmen laut einem Zeitungsbericht mit Klägeranwälten über einen milliardenschweren Vergleich. Sie würden bei dem Deal zusammen 18 Milliarden Dollar (16 Mrd Euro) zahlen, schrieb das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Insider. Das Geld solle demnach über einen Zeitraum von 18 Jahren gestreckt fließen.

Klares Schlusslicht im Nasdaq 100 waren die Anteilscheine von Workday , die um mehr als 11 Prozent absackten. Nach einer Kapitalmarktveranstaltung des Anbieters von cloudbasierter Software für Rechnungswesen, Personalverwaltung und Unternehmensplanung äußerten Analysten Sorge bezüglich des Wachstums im Personalmanagement-Geschäft./la/he

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0237 2019-10-16/17:03

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.