NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte haben am Donnerstag erst
einmal weiter zugelegt. Eher gute heimische Konjunkturdaten schürten
aber offenbar zumindest keine zusätzlichen Sorgen vor der möglichen
Ankündigung einer strafferen US-Geldpolitik bei der anstehenden
Notenbanker-Konferenz in Jackson Hole.
Zuletzt stieg der Leitindex Dow Jones Industrial
allerdings nur noch um 0,10 Prozent auf 33 001,36 Punkte. Die
anderen Indizes hielten sich besser: Der marktbreite S&P 500
legte um 0,53 Prozent auf 4162,61 Punkte zu. Für den
technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,71
Prozent auf 13 009,41 Zähler hoch. Bereits zur Wochenmitte hatten
die drei Indizes eine moderate Erholung von der vorangegangenen
Talfahrt begonnen.
Die US-Wirtschaft war im zweiten Quartal weniger stark geschrumpft
als zunächst gemeldet. Zudem ging die Zahl der Erstanträge auf
Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche überraschend zurück -
Analysten hatten hingegen mit einem Anstieg gerechnet. Dazu wurden
die Daten aus der Vorwoche nach unten revidiert. Für gute Stimmung
sorgte die Nachricht, dass China seine Konjunkturhilfen weiter
aufgestockt hat - und zwar um eine Billion Yuan (146 Milliarden
US-Dollar).
Die seit Tagen mit Spannung erwartete Notenbanker-Konferenz beginnt
an diesem Donnerstag erst deutlich nach der Schlussglocke an den
US-Börsen. Vertreter der US-Notenbank Fed hatten im Vorfeld von
Jackson Hole deutlich gemacht, dass sie eine weitere Straffung der
Geldpolitik für die Zukunft erwarten. Dies hatte den jüngsten
Aufschwung bei Aktien zunichte gemacht. Die für Freitag angekündigte
Rede von Fed-Chef Jerome Powell dürfte vor allem auf Hinweise auf
das Tempo der geldpolitischen Straffung in den USA abgeklopft
werden.
Die jüngsten Unternehmensnachrichten enthielten für die Anleger
Licht und Schatten. Beim Softwarehersteller Salesforce
mussten die Anleger einen Kursrutsch von sieben
Prozent verkraften. Der SAP -Konkurrent senkte wegen
des starken US-Dollars sowie der verschärften Konkurrenz im
Cloud-Geschäft sein Jahresziel für den Umsatz und enttäuschte damit.
Mit den Zahlen für das zweite Quartal und dem gesenkten Ausblick
erinnere der Softwarekonzern die Investoren an die sich weltweit
abkühlende Konjunktur, kommentierte Barclays-Analyst Raimo Lenschow.
Ein enttäuschender Ausblick auf das Neugeschäft ließ die Aktien der
Daten-Plattform Splunk um mehr als zehn Prozent
absacken. Damit belegten sie den letzten Platz im Nasdaq 100. Kaum
besser erging es dem Indexnachbarn Dollar Tree : Der
überraschend gute Quartalsgewinn geriet angesichts reduzierter
Umsatz- und Ergebnisziele in den Hintergrund, so dass die Aktien der
Billigartikelkette gut neun Prozent einbüßten.
Peloton gab derweil eine düstere Prognose für das
laufende Quartal ab. Im abgelaufenen Jahresviertel häuften sich die
Verluste und der Umsatz fiel deutlicher als vom Markt erwartet, was
die Bedenken über den Comeback-Plan des Fitnessunternehmens
erneuerte. Die Peloton-Titel brachen daraufhin um fast 19 Prozent
ein. Nach einem enttäuschenden Quartalsumsatz ging es für die
Anteilscheine des Modeunternehmens Abercrombie & Fitch
um 4,7 Prozent bergab.
Die Umsetzung eines Aktiensplits sorgte bei den Tesla
-Aktionären für wenig Begeisterung: Die Papiere sanken
um 1,6 Prozent. Der auf der letzten Hauptversammlung beschlossene
Aktiensplit wurde am Mittwoch nach US-Börsenschluss vollzogen. Damit
erhalten die Tesla-Aktionäre für jede Aktie, die sich am 17. August
in ihrem Besitz befand, zwei zusätzliche Anteilscheine. Aktiensplits
sind ein gern genutztes Mittel, um eine Aktie optisch billiger
erscheinen zu lassen und damit attraktiver vor allem für
Kleinanleger zu machen.
Dagegen drehten die anfangs schwachen Aktien von Nvidia
ins Plus und gewannen zuletzt 1,8 Prozent, obwohl der
Chipkonzern nach verfehlten Umsatzerwartungen nicht mit einer
baldigen Erholung rechnet. JPMorgan-Analyst Harlan Sur bezeichnete
die jüngsten Quartalsresultate als schwach.
Beim Software-Anbieter Autodesk fielen Umsatz und
Ergebnis im abgelaufenen Quartal besser als erwartet aus, die Aktien
legten um 1,4 Prozent zu. Der Ausblick auf den Quartalsumsatz des
Software-Unternehmens Snowflake übertraf die
Analystenschätzungen ebenfalls. Die Aktien sprangen um 20 Prozent
hoch. Der Kosmetikkonzern Coty konnte die Anleger
offenbar mit seinem Zwischenbericht überzeugen, die Papiere legten
um 6,7 Prozent zu./gl/he
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0229 2022-08-25/17:38
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