Die US-Börsen sind am Donnerstag wieder auf dem
Vormarsch. Der Dow Jones Industrial glich sein
Vortagsminus im frühen Handel aus und orientierte sich erneut an der
zuletzt umkämpften Marke von 24 000 Punkten, die er zeitweise
übertraf. Nach gut einer Handelsstunde stieg das Kursbarometer der
Wall Street dann noch um 1,28 Prozent auf 23 967,62 Punkte.
Positive Impulse lieferten einige unerwartet gute Unternehmenszahlen
und vor allem wieder gestiegene Ölpreise, worin am Markt Anzeichen
für eine steigende Nachfrage im Zuge der Corona-Lockerungen gesehen
wurden. Der saudische Staatskonzern Saudi Aramco
kündigte an, seine Preisnachlässe für Öllieferungen unter anderem
nach Asien zu reduzieren, um die Erholung zu stützen.
Der breiter gefasste S&P 500 folgte dem Dow um 1,31
Prozent auf 2885,63 Punkte nach oben. Nicht zu Ende ist derweil auch
die Rally bei den Technologiewerten: Deren Auswahlindex Nasdaq 100
setzte seinen guten Lauf in dieser Woche mit einem
Anstieg um 1,00 Prozent auf 9074,66 Zähler fort. Im Gegensatz zum
Dow hatte er auch am Vortag höher geschlossen.
Wenig erfreulich fielen am Donnerstag wieder die wöchentlichen
US-Arbeitsmarktdaten aus, was die Anleger nach den vergangenen
Wochen aber nicht mehr schockierte. Erneut stellten infolge der
Corona-Pandemie Millionen Menschen einen Erstantrag auf
Arbeitslosenhilfe. 3,2 Millionen kamen hinzu, nachdem in den sechs
Wochen zuvor schon 30,2 Millionen Menschen einen solchen Antrag
gestellt hatten - so viele wie nie zuvor in solch kurzer Zeit.
Die wieder angefeuerte Erholungsrally beim Ölpreis, die am Mittwoch
noch vorübergehend ins Stocken geraten war, leistete den Aktien aus
dem Ölsektor wieder Beistand. Chevron und ExxonMobil
gehörten mit 2,9 beziehungsweise 1,6 Prozent im Dow
zu den Gewinnern, am breiteren Markt zogen die Papiere von
ConocoPhillips und Occidental Petroleum
mit bis zu 6,1 Prozent noch stärker an.
Im Dow mischten sich die Aktien von Raytheon Technologies
mit einem Anstieg um 1,5 Prozent ins Mittelfeld. Der
aus Raytheon und Teilen des Industriekonzerns United Technologies
geformte Rüstungs-, Luftfahrt- und Technologiekonzern präsentierte
für das erste Quartal, das unter anderem noch die mittlerweile
abgespaltene Aufzugsparte Otis beinhaltete, einen höher als
erwarteten Gewinn. Allerdings traut er sich wegen der Corona-Krise
keinen Jahresausblick zu.
Unter den Nebenwerten sorgte ViacomCBS im
Mediensektor für prächtige Stimmung. Die Aktien des Fernseh- und
Kabelnetzkonzerns setzten dank einer anziehender Abonnentenzahl für
Streaming-Angebote zu einer 16-prozentigen Rally an. Davon
profitierten auch andere Branchenunternehmen wie etwa Fox
oder Liberty Global mit Anstiegen um
bis zu vier Prozent.
Der größte Kurssprung im Nasdaq 100 gelang am Donnerstag den 14
Prozent höheren Paypal-Aktien . Der
Online-Bezahldienst erlitt im ersten Quartal zwar einen
Gewinneinbruch und erhöhte die Rückstellungen für Kreditausfälle.
Die Erlöse stiegen jedoch um 12 Prozent. Zudem stellte Paypal ein
noch stärkeres Wachstum für das laufende Vierteljahr in Aussicht.
Positive Quartalsmeldungen gab es auch aus dem Pharmasektor:
Bristol-Myers Squibb kletterten um 0,4 Prozent,
nachdem der Konzern im ersten Quartal die durchschnittlichen
Markterwartungen übertroffen hatte. Deutlich besser als
prognostiziert fielen derweil die Resultate des Generikakonzerns
Teva aus: Entsprechend schnellten die Aktien hier um
mehr als 13 Prozent nach oben.
Eine Entscheidung über den Chefsessel bescherte ansonsten den
Harley-Davidson-Aktien einen Kurssprung um sechs
Prozent. Der frühere Puma-Chef Jochen Zeitz soll seine ursprünglich
nur übergangsweise vorgesehene Rolle an der Führungsspitze nun
dauerhaft übernehmen./tih/he
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