Die Unternehmensstimmung in der Eurozone hat sich im Dezember nicht verändert. Mit 50,6 Punkten liegt der vom Forschungsunternehmen Markit erhobene Einkaufsmanagerindex weiter auf niedrigem Niveau, wie aus am Montag veröffentlichten Umfragedaten von Markit hervorgeht. Analysten hatten mit einer geringfügigen Aufhellung auf 50,7 Punkte gerechnet. Der Indikator bewegt sich damit weiter leicht über der Grenze von 50 Punkten, die Wachstum von Schrumpfung trennt.

Belastet wurde der Indikator durch die Verschärfung der Schwäche in der Industrie. Der Industrieindikator fiel um 1,0 Punkte auf 45,9 Punkte. Volkswirte hatten mit einem Anstieg auf 47,3 Punkte gerechnet. Positiv überrascht hat hingegen der Dienstleistungssektor. Hier stieg der Indikator um 0,5 Punkte auf 52,4 Punkte. Die Spaltung der Wirtschaft im Währungsraum nahm also noch zu.

Sowohl in Deutschland als auch in Frankreich trübte sich die Lage in der Industrie nochmal ein. In Deutschland signalisiert der Indikator eine ausgeprägte Schwäche. In den anderen Ländern der Eurozone blieb die Lage laut Markit auf niedrigem Niveau stabil.

"Der deutliche Abschwung der deutschen Industrie hat die Chance erhöht, dass die Wirtschaft im vierten Quartal leicht schrumpft", kommentierte Chris Williamson, Chefvolkswirt bei IHS Markit. Allerdings erfreue sich Frankreich einer robusteren Entwicklung und leiste einen wichtigen Beitrag zur Fortsetzung des Wachstums der Eurozone.

"Da aber die handelspolitische Unsicherheit wegen der Teileinigung zwischen den USA und China etwas gesunken ist, dürfte die Rezession in der Industrie im Frühjahr enden", erwartet Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. "Allerdings wird dann lediglich eine blutleere Aufwärtsbewegung einsetzen."

Die Finanzmärkte reagierten kaum auf die Daten.

^Region/Index Dezember Prognose Vormonat

EURORAUM

Gesamt 50,6 50,7 50,6

Verarb. Gew. 45,9 47,3 46,9

Dienste 52,4 52,0 51,9

DEUTSCHLAND

Verarb. Gew. 43,4 44,6 44,1

Dienste 52,0 52,0 51,7

FRANKREICH

Verarb. Gew. 50,3 51,5 51,7

Dienste 52,4 52,1 52,2°

(Angaben in Punkten)

/jsl/bgf/fba

AXC0174 2019-12-16/13:01

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.