In der Diskussion um die mögliche Bildung einer "Super-Landesbank" sollte nach Einschätzung der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) zunächst die Frage des Geschäftsmodells geklärt werden. Dann werde sich auch entscheiden, welche Träger der verschiedenen Landesbanken sich beteiligen wollten, sagte Helaba-Vorstandschef Herbert Hans Grüntker am Donnerstag in Frankfurt. Die Sparkassen in Hessen und Thüringen als Haupteigentümer hatten angekündigt, sie würden sich mit der Idee einer Sparkassenzentralbank "konstruktiv auseinandersetzen".

Im Zuge der Rettung der NordLB war die Diskussion über Zusammenschlüsse von Landesbanken neu entbrannt. Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Helmut Schleweis, plädiert für eine Zentralbank zu 100 Prozent in der Hand der Sparkassen. Der Chef der Landesbank Baden-Württemberg, Rainer Neske, sieht dagegen derzeit keinen Bedarf für Zusammenschlüsse, wie er jüngst sagte. Aktuell gibt es fünf Landesbanken. Eigentümer sind vor allem Sparkassen und mehrere Bundesländer.

Die Helaba steigerte dank eines starken zweiten Halbjahrs ihren Gewinn im vergangenen Jahr leicht. Unter dem Strich verdiente das Institut 278 Millionen Euro und damit 22 Millionen Euro mehr als im schwachen Vorjahr. Vor Steuern stand ein Ergebnis von 443 Millionen Euro (Vorjahr: 447 Mio.) in den Büchern des Instituts, das Sparkassen in Hessen, Thüringen, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg betreut.

"Mit einem starken zweiten Halbjahr konnten wir erneut unter Beweis stellen, dass wir gut im Markt positioniert sind", sagte Grüntker. Das Kundengeschäft habe sich im vergangenen Jahr nach anfänglicher Zurückhaltung positiv entwickelt, die Risikolage sei unverändert entspannt. Die Vorsorge für faule Kredite wurde weiter zurückgefahren.

Insgesamt zeigte sich Grüntker angesichts eines anspruchsvollen Marktumfeldes zufrieden mit dem Ergebnis. Finanzinstituten machen das anhaltende Zinstief und strengere Anforderungen der Aufseher zu schaffen.

Für 2019 erwartet die Helaba ein Ergebnis auf Vorjahresniveau. "In unseren Kerngeschäftsfeldern verfügen wir über eine starke Marktposition und wollen - wie im Jahr 2018 - Wachstumschancen nutzen", sagte Grüntker. Künftiges Wachstum unter anderem durch die Digitalisierung will die Helaba mit weitgehend konstanter Mitarbeiterzahl stemmen, ohne zusätzliche Stellen. Im vergangenen Jahr beschäftigte das Institut im Schnitt gut 6100 Mitarbeiter./mar/DP/mis

AXC0184 2019-03-21/13:10

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