Mit der Aktie von Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S) ging es in den letzten Tagen ordentlich hinauf. Zum Zeitpunkt, an dem ich diese Zeilen schreibe, notieren die Anteilsscheine des britisch-niederländischen Öl- und Erdgaskonzerns bei 14,90 Euro (B-Aktie, 25.11.2020, maßgeblich für alle Kurse). Damit hat sich die Aktie ein wenig aus dem Jammertal befreit.

Der Grund für diese starke Performance, insbesondere in den letzten Tagen, dürfte auf der Hand liegen. Die Ölpreise haben sich wieder deutlich erholt. Das Barrel Brent notierte zwischenzeitlich bei 48 US-Dollar. WTI kam hingegen auf 45 US-Dollar pro Fass. Auch hier hat es entsprechend eine ordentliche Aufholjagd gegeben, die von der Hoffnung auf mehr Normalität dank Impfstoff genährt wurde.

Aber was bedeutet denn eigentlich ein Ölpreisniveau von 48 US-Dollar pro Fass? Eine spannende Frage, der wir heute auf den Grund gehen wollen. Grundsätzlich könnte sich die fundamentale Ausgangslage auch hiermit wieder aufgehellt haben.

Royal Dutch Shell: Ölpreis von 48 US-Dollar

Um eines vorwegzunehmen: Ein derzeitiger kurzfristiger Ölpreisanstieg auf 48 US-Dollar wird natürlich kaum signifikanten Einfluss besitzen. Die folgenden Überlegungen sind daher bloß relevant, wenn sich das Preisniveau halten kann. Beziehungsweise möglicherweise noch ausgebaut wird. Grundsätzlich interessant wäre so beispielsweise ein Barrelpreis von 50 US-Dollar je Fass, beziehungsweise knapp darüber. Das ist für Royal Dutch Shell häufig eine magische Grenze gewesen.

Nicht bloß, dass ab einem solchen Preisniveau der Break-Even und die Gewinnschwelle erreicht werden kann. Nein, sondern historisch gesehen hat ein ähnliches Preisniveau von durchschnittlich ca. 52 US-Dollar je Fass ausgereicht, um die vorherige Dividende von den Ergebnissen zu decken. Wie gesagt: ein spannendes Preisniveau.

Das heißt zwar nicht, dass die Dividende künftig wieder steigen wird. Zumal sich das Preisniveau festigen müsste. Allerdings könnte der britisch-niederländische Öl- und Erdgaskonzern durch den Preisanstieg wieder mehr finanzielle Flexibilität im operativen Geschäft besitzen. Die Phase der Verluste könnte vorbei sein, wenn dieses Preisniveau gehalten werden kann.

Wird dieses Preisniveau gehalten?

Die spannendere Frage dürfte jetzt jedoch sein, ob sich die derzeitigen Ölpreise wirklich festigen können. Das wiederum ist momentan schwierig zu beantworten. Denn der aktuelle Preisanstieg beruht vor allem auf einer Sache: Hoffnung.

Durch den Impfstoff scheinen die Marktteilnehmer positiv auf das künftige Angebot-Nachfrage-Gefüge zu reagieren. Wenn sich der operative Alltag in der Wirtschaft wieder der Normalität annähert, so könnte das die Nachfrageseite positiv beeinflussen. Zudem scheint sich bei der OPEC auch abzuzeichnen, dass die aktuellen Förderkürzungen zumindest Bestand haben, was die Angebotsseite reduziert.

Trotzdem existieren Risiken, die nicht von der Hand zu weisen sind. Die Wirtschaft könnte noch Monate schwächeln, was die Nachfrageseite nicht so stark anziehen lässt. Angebotsseitig ist die OPEC+ in letzter Zeit ein Belastungsfaktor gewesen, da sich einige Akteure innerhalb des Kartells gegen die aktuellen Förderquoten ausgesprochen haben. Das könnte ebenfalls weiterhin ein Risiko implizieren. Den Ölmarkt sehe ich zumindest noch nicht aus der Gefahrenzone.

Royal Dutch Shell: Etwas mehr Ruhe!

Grundsätzlich können wir die aktuelle Situation daher in etwa so zusammenfassen: Royal Dutch Shell besitzt jetzt etwas mehr Ruhe und finanzielle Flexibilität, solange die Notierungen von Brent und WTI so weit oben sind. Trotzdem bleibt die Preisfrage, wie lange die Ölpreisniveaus anhalten werden. Das wird von den gängigen Chance- und Risikofaktoren bestimmt, die Investoren weiterhin auf dem Schirm haben sollten.

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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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