Der angeschlagene Kohlefaserspezialist SGL Carbon rechnet angesichts der Corona-Krise mit einem Umsatzeinbruch im zweiten Quartal. Die Erlöse dürften prozentual deutlich zweistellig unter dem Vorjahresquartal liegen, teilte der Konzern am Donnerstag in Wiesbaden mit. Die weltweiten Maßnahmen zur Eindämmung der Virus-Pandemie hätten im April und Anfang Mai zu wesentlichen Einschränkungen in den Produktionsabläufen und bei den Lieferketten geführt. Der operative Gewinn vor Sondereinflüssen (bereinigtes Ebit) werde negativ erwartet.

Die Jahresprognose hatte SGL angesichts der Virus-Pandemie bereits im April kassiert. Bilanziell sei der Konzern aber gut aufgestellt. Nach ersten Maßnahmen in der Krise stiegen die liquiden Mittel im ersten Quartal von 137 Millionen Euro auf rund 150 Millionen Euro. Durch Beschäftigte in Kurzarbeit und das Verschieben von Investitionen will SGL sparen und sich zudem Kredite besorgen. Nach der Krise geht SGL davon aus weiter wachsen zu können und vom coronabedingt beschleunigten Trend zu mehr Digitalisierung zu profitieren.

Im ersten Quartal hat das vor Kurzem aus dem SDax ausgeschiedene Unternehmen die Corona-Krise noch nicht wesentlich gespürt, es habe noch weitgehend im Rahmen der ursprünglichen Planung gelegen. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahresquartal um 14,5 Prozent auf 246,8 Millionen Euro. Der bereinigte Gewinn vor Sondereinflüssen reduzierte sich um rund die Hälfte auf 9 Millionen Euro. Das Konzernergebnis fiel von 8,9 Millionen Euro auf minus 4,3 Millionen Euro./niw/fba

 ISIN  DE0007235301

AXC0121 2020-05-14/08:10

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