Siemens auf dem Weg zum Digitalkonzern - Zwischen kurzfristigen Risiken und langfristigen Chancen
08.11.2023 | 14:05
Der Industrie- und Technologiekonzern Siemens hat seinen Wachstumskurs im dritten Quartal fortgesetzt. Allerdings spürte das DAX-Unternehmen erste Auswirkungen der schwächelnden Konjunktur. So ging der Auftragseingang im größten Bereich Digital Industries, in den Monaten April bis Juni, um 35 Prozent zurück. Bei der zweitgrößten Sparte Smart Infrastructure stagnierte er. Konzernchef Roland Busch erklärte die beiden Entwicklungen mit einer Normalisierung des Bestellverhaltens. In den vergangenen Geschäftsjahren hatte die Industrie als Reaktion auf unsichere Zeiten ihre Lagerbestände aufgestockt – nun passten die Unternehmen ihre Lagerbestände an die „entspanntere Situation bei den Lieferketten“ wieder an. Und eine schnelle Änderung ist nicht in Sicht: „In China erholt sich der Markt für die industrielle Produktion langsamer als erwartet“, sagte Busch. „Wir gehen daher weiter von einer abflachenden Entwicklung aus.“
Die Zukunft ist digital
Für den Manager jedoch kein Grund, die Digitalstrategie in Frage zu stellen. Im Gegenteil: Um attraktive langfristige strukturelle Wachstumstrends in den Bereichen Automatisierung, industrielle Digitalisierung und Elektrifizierung zu nutzen, hat Siemens kürzlich eine Investitionsstrategie in Höhe von zwei Milliarden Dollar vorgestellt, hauptsächlich für neue Fertigungskapazitäten sowie Innovationseinrichtungen, Ausbildungszentren und weitere eigene Standorte. Zudem kündigte der Konzern den Bau einer neuen High-Tech-Fabrik in Singapur an, um die rasant wachsenden Märkte in Südostasien künftig noch besser bedienen zu können. Darüber hinaus plant das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2023 seine Investitionen für Forschung und Entwicklung um rund 0,5 Milliarden Euro gegenüber 5,6 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2022 zu erhöhen.3,4 Dabei liegt der Fokus auf den Bereichen künstliche Intelligenz und industrielles Metaversum. Erklärtes Ziel ist es, den Anteil des margenstarken Software- und digitalen Dienstleistungsgeschäfts am Gesamtumsatz von zuletzt unter zehn Prozent langfristig auf etwa 20 Prozent zu verdoppeln.5,6
Wiederkehrende Tilgungschance
Wer daher ein Investment in Siemens in Erwägung zieht, jedoch angesichts der derzeitigen Gemengelage aus anhaltend höherer Inflationsrate und sich eintrübenden Konjunkturaussichten lieber restriktiver vorgehen möchte, könnte einen Blick auf eine neue Memory Express Anleihe auf Siemens der Barclays Bank werfen. Mit dem Papier können sich Anleger:innen vor Kursverlusten der Aktie von bis zu 35 Prozent schützen und dennoch die Chance auf einen jährlichen Zinskupon von 9,20 Prozent wahren – das alles verbunden mit der Möglichkeit einer vorzeitigen Rückzahlung. Dafür muss die Aktie an einem der jährlichen Beobachtungstage auf oder über ihrem Startwert (Ausübungspreis) notieren. Gelingt das bereits im November 2024, wird die Anleihe zum Nennbetrag plus Zins getilgt. Liegt sie darunter, aber auf oder oberhalb der Kupon-Barriere, dann wird nur der Zinskupon ausgezahlt und die Laufzeit verlängert sich zumindest um ein Jahr. Bei noch tieferen Aktienkursen entfällt die Kuponzahlung zunächst. Sie wird allerdings nachgereicht, wenn an einem der folgenden Stichtage die Bedingungen wieder erfüllt sind (Memory-Effekt). So kann es bis zum finalen Bewertungstag gehen. Dann entscheidet die Finale-Rückzahlungs-Barriere darüber, ob die Anleihe zum Nennbetrag inklusive aller eventuell ausstehenden Zinszahlungen getilgt wird oder Siemens Aktien geliefert werden. In letzterem Fall kann ein Verlust bis hin zum Totalverlust entstehen.
Emittentin | Barclays Bank PLC |
ISIN | DE000BC0K4X0 |
Basiswert | Siemens AG |
Begebungstag | 01.12.2023 |
Finale Fälligkeit | 01.12.2028 |
Verzinsung p.a. | 9,20 % |
Vorzeitige Rückzahlungstage | Jährlich, erstmals am 02.12.2024 |
Nennbetrag | EUR 1.000 |
Ausübungspreis | Schlusskurs Basiswert am 28.11.2023 |
Rückzahlungs-Barriere | 100 % des Ausübungspreises |
Finale-Rückzahlungs-Barriere | 65 % des Ausübungspreises |
Erstausgabekurs | 100 %, laufende Marktanpassung |
Erste Group Zertifikate