Als Quasi-Monopolist im wachstumsstarken Milliardenmarkt für medizinische Operationsroboter konnte die Intuitive Surgical-Aktie (WKN: 888024) phänomenale langfristige Renditen einbringen. Aber nun wächst die Konkurrenz für die Amerikaner, und Wettbewerber wie Medtronic und Johnson & Johnson treten auf den Plan. Ein deutsches Unternehmen, das sich auch ein Stück vom Kuchen schnappen könnte, ist Siemens Healthineers (WKN: SHL100).

Siemens Healthineers wird mit Corindus zum Medizinroboter-Hersteller

Im Jahr 2019 übernahm Siemens Healthineers für 1,1 Mrd. US-Dollar das aus Massachusetts stammende Unternehmen Corindus. Die Umsätze beliefen sich damals auf gerade einmal 10,8 Mio. US-Dollar, wobei ein Verlust von 35 Mio. US-Dollar anfiel. Dass die Münchener das Hundertfache des Umsatzes für das junge Unternehmen zahlten, zeigt, dass sie vom Potenzial der Technologie sehr überzeugt waren.

Und das nicht ohne Grund: Corindus produzierte und verkaufte das zum damaligen Zeitpunkt einzige Robotersystem für Gefäßeingriffe, das eine Zulassung der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA sowie eine europäische CE-Kennzeichnung hatte. Ziel war es, die Technologie der Amerikaner mit der eigenen Bildgebung zu verknüpfen und so das Wertversprechen zu steigern.

Das Potenzial für Siemens Healthineers ist gewaltig

Herz- und Kreislauferkrankungen stellen eine der häufigsten Todesursachen weltweit dar. Der Einstieg in diesen potenziell riesigen Zielmarkt durch die Übernahme von Corindus könnte sich für Siemens Healthineers langfristig auszahlen.

Denn nicht nur in der Gefäßchirurgie, sondern auch bei anderen Eingriffen aller Art sind robotergestützte minimalinvasive Eingriffe auf dem Vormarsch. Für einzelne Teilmärkte werden jährliche Wachstumsraten von 20 % prognostiziert. Das liegt an den vielen Vorteilen, die die robotische Assistenz im Operationssaal mit sich bringt.

Im Fall von Siemens Healthineers kann der Einsatz des Corindus-Systems die Strahlenbelastung für den Chirurgen um 95 % senken, weil er nicht im selben Raum sitzen muss. Der Patient bekommt immerhin 20 % weniger schädliche Strahlen ab. Gleichzeitig ist die Präzision deutlich erhöht: Der Arzt kann im Bereich von Millimeterbruchteilen navigieren, was die Operationsergebnisse verbessert und das Risiko für Komplikationen senkt.

Intuitive Surgical macht es vor

Die Intuitive Surgical-Aktie ist in den letzten zehn Jahren um knapp 600 % gestiegen (Stand aller Angaben: 26. November 2021). Die Marktkapitalisierung des vorrangig auf urologische Operationen spezialisierten Konzerns beläuft sich auf knapp 118 Mrd. US-Dollar bei einem Gewinn von 1,7 Mrd. US-Dollar in den letzten zwölf Monaten.

Siemens Healthineers wiederum erzielte in den zurückliegenden vier Quartalen 1,7 Mrd. Euro Gewinn, wird jedoch nur mit etwa 72 Mrd. Euro bewertet. Der Unterschied im Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) dürfte insbesondere darin begründet sein, dass Intuitive Surgical über bessere Kapitalrenditen und Wachstumsaussichten verfügt.

Wer weiß: Wenn sich Siemens Healthineers bei gefäßchirurgischen Operationen eine ähnliche Marktposition erarbeiten kann wie Intuitive Surgical bei urologischen Eingriffen, könnten sich die Margen und Wachstumsraten vielleicht auch bei dem Münchener Konzern verbessern. Das ist die Wette, die hinter der 1,1-Milliarden-Übernahme von Corindus steckt.

Der Artikel Siemens Healthineers steigt in diesen Milliardenmarkt ein, der die Intuitive Surgical-Aktie 600 % steigen ließ ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Intuitive Surgical. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Intuitive Surgical. The Motley Fool empfiehlt Johnson & Johnson und empfiehlt die folgenden Optionen: Long January 2022 $193.33 Calls auf Intuitive Surgical und Short January 2022 $200 Calls auf Intuitive Surgical.

Motley Fool Deutschland 2021