Die Siemens-Aktie machte in den vergangenen Jahren ihren Besitzern nur phasenweise Freude. Aufs letzte (Rekord)hoch fehlen rund 30 Prozent - siehe Chart. Nicht zuletzt der Bereich Energie erwies sich wiederholt als Spielverderber. Einschub: dass Siemens weiter zu den ‘Unternehmens-Perlen’ zählt, zeigt ein Blick auf die letztmonatige Geldbeschaffungsaktion per Anleihen-Emission: da zahlten Anleger für 1,5 Milliarden Euro in den Laufzeiten 2 und 5 Jahre Geld, um diese Papiere zu bekommen. Minus 0,315 Prozent war die Rendite im zweijährigen Bereich - noch nie wurde eine Unternehmensanleihe im Primärmarkt mit einer niedrigeren Rendite verkauft.

Zuletzt zeigte die Tendenz der Aktie wieder aufwärts. Für Analysten (diesmal) kein Strohfeuer. Denn die neue Strategie von Siemens-Chef Joe Kaeser - Vision 2020+ - wird positiv aufgenommen: Kaeser will kommendes Jahr die Energiesparte an die Börse bringen. Das neue Unternehmen soll sowohl konventionelle Kraftwerke als auch Ökostrom-Anlagen verkaufen - daher wird die neue Gesellschaft auch den Siemens-Anteil an Siemens-Gamesa übernehmen. Siemens zieht sich zusehends aus den kapitalintensiven Bereichen zurück und konzentriert sich künftig im Kern auf die beiden Sparten Digital Industries und Smart Infrastructure. An neuen Energieunternehmen will Siemens etwas weniger als 50 Prozent halten. Siemens richtet sich damit noch stärker auf digitale Technologien aus - eine Richtung, die auf der Hauptversammlung Ende Jänner gefordert wurde. Von Analystenseite gibt es beinahe unisono Lob für das Unternehmen - siehe Tabelle -, mit einem gesehenen Kurspotenzial von mehr als 25 Prozent. Anleger, die relativ fixe scheinende knapp 10% Rendite gegen den Schutz eines eventuellen Kursverlusts von rund 20% - ein Sechs-Jahres-Tief - tauschen würden, könnten einen Blick auf das Nominierungsprodukt von Goldman Sachs als Zertifikat des Monats werfen - ein Bonus-Zertifikat mit Cap auf die Siemens-Aktie.

So funktionierts. Bonus-Zertifikate gehören innerhalb der Gruppe Anlagezertifikaten zu den Teilschutz-Produkten. Dies, da das Zertifikat mit einer Barriere ausgestattet ist, die zu Laufzeitbeginn unterhalb des Kurses der zugrunde liegenden Aktie festgelegt wurde – und die während der Laufzeit des Zertifikats möglichst nicht berührt oder unterschritten werden sollte. Denn dann verliert das Bonus-Zertifikat seine Bonusfunktion und es verhält sich wie ein ‘normales’ Partizipations-Zertifikat' – wie die zu Grunde liegende Aktie. Einen höheren Bonus, bzw. ein niedrigeres Sicherungslevel (Barriere) erhalten Anleger, wenn sie auf die an sich nach oben offenen Performancepartizipation verzichten. Wie in diesem Fall. Wenn die Siemens-Aktie bis zum Bewertungstag (18.09.2020) niemals die Barriere bei 76 Euro berührt oder unterschreitet (durchgehende Beobachtung - war letztmals im Juni 2013 so), dann wird das Bonus-Zertifikat mit dem Bonusbetrag von 105 Euro zurückbezahlt. Durch den Cap bei 105 Euro gilt das auch, wenn die Aktie am Schluss darüber notiert. Wird die Barriere durchbrochen, erlischt der Bonus-Mechanismus und das Zertifikat wird entsprechend der Kursentwicklung der Aktie rückgezahlt - maximal mit dem Cap-Betrag von 105 Euro. 

INFO Bonus-Zertifikat mit Cap auf Siemens

ISIN: DE000GB2F7D1

Emittent: Goldman Sachs

Basiswert: Siemens

Produkt: Bonus-Zertifikat

Typ: Cap

Bonusbetrag: 105 Euro

Cap: 105 Euro

Barriere: 76 Euro

Barrierebeobachtung: durchgehend

Bezugsverhältnis: 1:1

Letzter Bewertungstag: 18.09.2020

Bonus-Rendite: 9,97%

Rückzahlung: Bar / Lieferung

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