Der Eröffnungskurs der Slack Papiere lag bei 38,50 US-Dollar. Noch am Vorabend lag der Referenzkurs deutlich unter diesem Wert und rangierte bei 26 US-Dollar. Nachdem die Papiere unter dem Tickerkürzel WORK gelistet wurden, rissen sich die Anleger nach dem offiziellen Start darum.

Slack setzt auf Direktplatzierung

Für den Börsenstart entschied sich Slack für die Direktplatzierung seiner Papiere. Das heißt: Ohne Begleitung durch etwaige Investmentbanken wurden die Papiere auf den Markt gebracht. Der Weg der Direktplatzierung bringt für Slack sowohl Vor- als auch Nachteile. Zum einen hat der Entwickler damit wesentliche Gebühren gespart. Zum anderen war der Start damit aber auch riskanter. Immerhin funktionieren die Banken gerade beim Börsenstart als Zwischenhändler und arbeiten als Stabilisator. Sie vermeiden also, dass die Aktien zu stark einbrechen, wenn die Erwartungen beispielsweise nicht unmittelbar erfüllt werden.  

Tools fürs Büro, wie das Angebot von Slack, kommen Experten zufolge bei den Nutzern an. “Sie tragen zu einer besseren Organisation, einem optimierten Überblick und einfachem Handling der verschiedenen Büroarbeiten bei.”, so Ida Becker von OFFICELUX. Das zeigt auch die Entwicklung, die Slack in den letzten Monaten gemacht hat.

Wert legt deutlich zu

Der Wert von Slack hat in den letzten Monaten deutlich zulegen können. Wurde er im August vergangenen Jahres im Rahmen der letzten Finanzierungsrunde noch auf sieben Milliarden US-Dollar geschätzt, lag er zum Börsendebüt bereits bei knapp 16 Milliarden Dollar. Der hohe Sprung ist unter anderem der Umsatzentwicklung im ersten Quartal des Jahres zu verdanken. Hier hat Slack im Jahresvergleich noch einmal deutlich zulegen können, weshalb die Aktien nun zum Start auch als sicherer Hafen galten. Um insgesamt 67 Prozent konnte der Umsatz noch einmal zulegen und stieg auf insgesamt 134,8 Millionen Dollar. Dem durchaus hohen Umsatz stand in dem Unternehmen aber auch weiterhin ein operativer Verlust gegenüber. Insgesamt 38,4 Millionen Dollar hat Slack an dieser Stelle verschmerzen müssen.

10 Millionen Nutzer am Tag

Die Bedeutung von Slack ist in vielen Firmen ungebrochen groß. Jeden Tag greifen rund 10 Millionen Menschen auf die unterschiedlichen Anwendungen des Tools zurück. Mittlerweile ist Slack längst in den verschiedensten Branchen verankert. Nach Angaben des Entwicklers gibt es derzeit bei dem Büro-Tool insgesamt über 85.000 Unternehmen, die als zahlende Kunden gewonnen werden können. Diese Zahl  ist beachtlich, zumal es Slack seit seiner Gründung immer wieder gelang frisches Geld einzusammeln. Seit 2013 soll damit eine beachtliche Summe von insgesamt einer Milliarde Euro zusammengekommen sein. Slack muss sich auf dem Markt aber auch mit starker Konkurrenz auseinandersetzen. Diese stammt aktuell vor allem von den Big Playern der Branche, zu denen allen voran Facebook, Google und Microsoft gehören.

Investoren sind sich mit Blick auf die Slack Aktie sicher, dass Anleger mit den Papieren nicht viel falsch machen können. Immerhin ist das Tool noch längst nicht in allen Unternehmen angekommen. Gerade in großen Betrieben scheint es auch weiterhin einen enormen Nachholbedarf zu geben. So mühen sich in den USA viele Firmen auch weiterhin mit schwergängigen Tools ab.