Tierschutzvolksbegehren als Stimme der Konsumenten unterstützt Kundgebung der Bauernschaft am Aschermittwoch

Wien (OTS) - Der Bauernbund hat nach dem Scheitern der Gespräche mit dem Konzern SPAR angekündigt im ganzen Land zu Aschermittwoch eigene Protestaktionen zu organisieren, um auf den Überlebenskampf der heimischen Landwirte hinzuweisen, der maßgeblich auch von der Preispolitik des Handels abhängt. Das Tierschutzvolksbegehren, die überparteiliche und direktdemokratische Initiative für mehr Tierwohl und zur Stärkung der heimischen Landwirtschaft, zeigt sich nun solidarisch und unterstützt diese Proteste:

„Unsere Bauern leisten täglich hervorragende Arbeit – und werden dafür viel zu oft geradezu spöttisch entlohnt. Ohne dem Zuschuss der Steuerzahler könnten sie nicht überleben, zwei Drittel ihres Einkommens stammen mittlerweile aus Fördermitteln. Auch, weil sie zu wenig von dem erhalten, was der Konsument im Supermarkt zahlt. Der einzige Ort, an dem mit der Erzeugung von Lebensmitteln noch Profite generiert werden, sind im Handel und in der Industrie. Es wird Zeit, dass dieses Ungleichgewicht korrigiert wird. Unsere Ernährer sollten fair entlohnt und damit auch aus der Abhängigkeit von Fördergeldern geholt werden. Dabei werden wir als Stimme der Konsumenten gerne behilflich sein“ sagt Sebastian Bohrn Mena, Initiator des Tierschutzvolksbegehrens, das sich von Beginn weg als „Pro-Bauern-Initiative“ versteht.

Österreichische Landwirte stehen unter großem Druck, ausgelöst von Rabattschlachten, Aktionspreisen und von Billigimporten, auch weil es immer noch keine ausreichende Kennzeichnung der Herkunft von Lebensmitteln in Gastronomie, öffentlichen Küchen und bei verarbeiteten Produkten gibt. Zwei Beispiele: Während die Käfighaltung in Österreich bereits verboten ist, landen schätzungsweise bis zu 600 Millionen Eier aus Käfighaltung nach wie vor jedes Jahr auf heimischen Tellern. Die Hälfte davon in Form von verarbeiteten Produkten aus Supermarktregalen. Und obwohl „Original Wiener Schnitzel“ draufsteht, steckt oft holländisches Kalbfleisch in der Panier, gemästet mit Palmöl. Während heimische Kälber ins Ausland verkauft werden müssen, weil sie in Österreich keinen Absatz finden.

„Wir können mehr Tierwohl & Naturschutz nur gemeinsam mit unseren Bauern erreichen, aber nicht auf ihrem Rücken. Der Handel, traditionell Vorreiter in diesen Bereichen, sollte auch bei seiner Preispolitik gegenüber unseren Landwirten ihre diesbezüglichen Aktivitäten unterstützen“ so Bohrn Mena abschließend.