Wie für viele andere Unternehmen verläuft auch bei Qiagen (WKN: A2DKCH) das Jahr 2019 bisher weniger gut. So ist die Aktie vom Hoch bereits um über 38 % gefallen (09.10.2019). Doch was sind die Gründe für den Absturz und wie sollte man nun mit seinen Qiagen-Aktien verfahren?

Die Ergebnisse verfehlten die Erwartungen

Die Pressemeldung zum dritten Quartal 2019 enthielt einige Überraschungen, die viele Anleger verunsicherte und somit zum Verkauf bewegte. So wurde die Umsatzwachstumsprognose von etwa 4,5 % verfehlt, stattdessen wurde eine Steigerung um 3 % berichtet. Die Geschäfte in China laufen derzeit nicht wie erwartet. Hier stellt sich die Frage, was die genauen Ursachen sind, oder ob die Rückgänge nur konjunkturelle Gründe haben. Bereits im zweiten Quartal 2019 musste Qiagen für China schlechtere Zahlen berichten.

Ohne diesen Bereich wäre der Umsatz allerdings um 6 % gestiegen. Dies ist aber nicht der Hauptgrund für den Kursrückgang, denn die Börse interessiert sich immer vorrangig für die Gewinnentwicklung und die zukünftigen Ergebnisse. Die Gewinnprognose von 0,35 bis 0,36 US-Dollar je Aktie wurde beibehalten. Dies kann also kein Grund für den Kursrückgang sein.

Schwächere Wachstumsperspektiven, Restrukturierungen und Strategieschwenk

Viel mehr sind es die Zukunftsperspektiven, die nun ein schwächeres Wachstum und auch geringere Gesamtjahresergebnisse erwarten lassen. So sind die angestrebten 8 bis 9 % Wachstum zunächst einmal nicht mehr erreichbar.

Die kleine Krise ist auch an den Restrukturierungen erkennbar. So möchte Qiagen seine globale auf eine regionale Produktionsstruktur umstellen und die Aufgabenbereiche für die Zentren in Wroclaw (Polen) und Manila (Philippinen) erweitern. Diese Maßnahmen werden wahrscheinlich die Kosten reduzieren.

Über viele Jahre hatte Qiagen versucht, eine eigene DNS-Sequenzierung aufzubauen, gibt diesen Versuch nun aber auf. Zwar werden aktuelle Kunden des GeneReader NGS weiterhin unterstützt, aber neuen Entwicklungen nicht mehr gefördert. Stattdessen setzt der Konzern nun auf eine Zusammenarbeit mit Illumina (WKN: 927079), dem Pionier in diesem Bereich. Auf The Motley Fool kannst du mehr über das amerikanische Unternehmen erfahren. Dies ist schon eine kleine Niederlage und erst die Zukunft wird zeigen, wie erfolgreich die Zusammenarbeit mit Illumina sein wird.

Zunächst entstehen (aufgrund der Restrukturierung und der Strategieänderung) Kosten in Höhe von 260 bis 265 Mio. US-Dollar, die Qiagen zum Großteil im dritten Quartal 2019 verbuchen wird.

Rücktritt des CEOs Peer Schatz sorgt für Unsicherheit

Neben den operativen Veränderungen sorgte auch der Rücktritt des bisherigen Vorstandsvorsitzenden Peer Schatz für Fragezeichen. Tritt er aufgrund des Scheiterns der eigenen Gensequenzierung zurück oder ist er mit der neuen Strategie unzufrieden? Die genauen Gründe kennen wir noch nicht.

Er ist bereits seit 1993 bei Qiagen, übernahm 2004 die Leitung und war in Summe sehr erfolgreich, was auch die Aktienkurs- und die Ertragsentwicklung belegen. Zukünftig wird er nur noch als Berater des Aufsichtsrates zur Verfügung stehen. Auf ihn folgt übergangsweise Thierry Bernard (zuvor Leiter des Bereichs Molekulardiagnostik).

Wie es mit der Aktie weitergehen könnte

Qiagen ist kurzfristig in Schwierigkeiten geraten, die den Kurs fallen ließen. Ist deshalb aber gleich das ganze Unternehmen schlecht? Mit Sicherheit nicht. Qiagen hat in den letzten zehn Jahren seinen Umsatz von 1.010 auf 1.502 Mio. US-Dollar und seinen Gewinn von 138 auf 190 Mio. US-Dollar gesteigert. Zudem besitzt der Biotech-Konzern mit 48,9 % eine hohe Eigenkapitalquote und eine solide Bilanz.

Diese Daten werden dem Unternehmen über die aktuell schwierige Phase hinweg helfen. Nach dem Crash kann man bei der Aktie von einer leichten Unterbewertung ausgehen. Zudem möchte Qiagen über die kommenden Jahre sein Wachstum wieder beschleunigen. Dazu sollen auch die Illumina-Kooperation und weitere Effizienzprogramme beitragen. Investoren müssen aber auch weiterhin die zukünftige operative Entwicklung verfolgen.

Kanadas Antwort auf Amazon.com!

… und warum es vielleicht unsere zweite Chance ist, ein echtes E-Commerce-Vermögen aufzubauen. Das smarte Geld investiert bereits in eine Firma aus Ontario, die noch deutlich unter dem Radar der Masse fliegt: 3 der cleversten (und erfolgreichsten!) Investoren, die wir kennen, sagen: Diese besonderen Aktien jetzt zu kaufen ist so wie eine Zeitreise zurück ins Jahr 1997, um bei Amazon-Aktien einzusteigen — bevor diese um 47.000 % explodiert sind und ganz normale Anleger reicher gemacht haben als in ihren kühnsten Träumen. Fordere den Spezialreport mit allen Details hier an.

Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Illumina. The Motley Fool empfiehlt Qiagen N.V.

Motley Fool Deutschland 2019