Es ist zum Mäusemelken. Als europäischerInvestor muss man sich jetzt schon seit Jahren von den Amerikanern vorführen lassen und fängt langsam an,Minderwertigkeitskomplexe zu entwickeln. S&P 500, Dow Jones und NASDAQ stürmten über die letzten Jahre von Hoch zu Hoch,wohingegen DAX und EURO STOXX 50 schon länger im Seitwärtsgang feststecken.

Entsprechend der Aktienindizes sind es auch Einzeltitel aus den USA, die über die letzten paar Jahre die wahren Börsenstars waren. Amazon und Netflix erobern unseren Alltag und machten Investoren reich.

Dasheißt aber nicht, dass alles in Europa verloren ist. Auch unser etwas weniger dynamischer Kontinent bekommt noch einiges hin. Das sollten wir während der aktuellen Stärkephase der USA nicht vergessen.

Einen Schub an Optimismus bekam ich neulich, als ich die Liste der reichsten Menschen der Welt gesehen habe. Natürlich kamen als Erstes Tech-Milliardäre von der amerikanischen Westküste, und zwar Amazon-Gründer Jeff Bezos und Microsoft-Gründer Bill Gates. Auf sie folgte Investorenlegende Warren Buffett. Auf den Plätzen vier und fünf folgten allerdings zwei steinreiche Europäer. Der erste davon war Bernard Arnault, der Chef des Luxuskonglomerats LVMH. Da Luxusmode, teure Parfüme und Ähnliches aber seit Beginn ihrer Produktion zu Europas Stärken gehören, hat mich vor allem derauf Arnault folgende Multimilliardär optimistisch gestimmt.

Es ist Amancio Ortega. Er hat 1975 im beschaulichen A Coruña in Galicien den ersten Zara-Laden eröffnet und so das heutige Modeimperium Inditex ins Leben gerufen. Mit ihrer dynamischen Herangehensweise an Kollektionen und kurzen Lieferwegen konnten die Marken von Inditex die Einkaufsstraßen der Welt erobern, und haben so immensen Börsenwert geschaffen und Ortega in 2017 eine Zeit lang sogar zum reichsten Menschen der Welt gemacht. Südeuropa kann sehr wohl geschäftig sein.

Man kann das auch einmal mit den amerikanischen Versuchen, das Modegeschäft zu erobern, kontrastieren. Die globalen Ambitionen von GAP sind gegen eine Wand gelaufen, Abercrombie & Fitch ist zu nah an die Sonne geflogen und hat sich die Flügel vermutlich dauerhaft verbrannt, und American Apparel ging 2015 bankrott und musste, um zu überleben, alle seine stationären Läden schließen.

Ich denke, aus diesen ganzen Vergleichen kann man zwei Dinge mitnehmen. Erstens, dass die Amerikaner viel hinbekommen, aber eben auch nicht alles. Und zweitens, dass wir Europäer ebenfalls was draufhaben und sehr wahrscheinlich auch in Zukunft einige großartige und für Anleger sehr lukrative Unternehmen gründen werden.

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Offenlegung: Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Vorstand von The Motley Fool. Teresa Kersten arbeitet für LinkedIn und sitzt im Vorstand von The Motley Fool. LinkedIn gehört zu Microsoft. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon, Microsoft und Netflix.

Motley Fool Deutschland 2019