Sportindustrie: Eine Branche im Wandel
06.08.2020 | 13:56
Eigentlich hätten in diesem Sommer die Olympischen Sommerspiele in Japan stattfinden sollen. Doch die Corona-Pandemie ließ diesen Plan platzen, und das Großevent wurde um ein Jahr verschoben.
Doch selbst für das nächste Jahr gibt es noch einige Fragezeichen. Alles hängt davon ab, ob die Menschheit das Coronavirus besiegen kann, sagte Japans Cheforganisator Yoshiro Mori. Für die Sportler ist das bitter, für die Organisatoren und Sponsoren auch. Sie haben nicht nur viel Zeit, sondern vor allem viel Geld in das Event investiert.
Auch die Fußball-Europameisterschaft musste wegen Corona in das Jahr 2021 verlegt werden. Andere Sportveranstaltungen wurden aus Sicherheitsgründen gleich komplett abgesagt oder finden ohne Zuschauer statt. Das Virus hat der Welt des Profi-Sports deutlich zugesetzt.
Sport ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor
Die ökonomischen Folgen des „sportlichen Stillstands“ sind nicht zu unterschätzen. Sport ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor – Arbeitgeber für Tausende von Menschen und Marktplatz für Millionenumsätze. Laut einer Studie der Europäischen Kommission aus dem Jahr 2018 steuerte die Industrie bereits 2012 mit seinen 5,67 Mio. Beschäftigten rund 2,12 Prozent (279,7 Mrd. Euro) zum gesamten Bruttoinlandsprodukt (BIP) der EU bei. Das heißt: Jeder 47. Euro wurde im Sportsektor umgesetzt.
Virus trifft Sportartikelhersteller
Zwar existieren bis dato nur wenige offizielle Zahlen für die Gesamtbranche, einen ersten Hinweis darauf, wie schwer die Pandemie den Industriezweig getroffen hat, geben aber die jüngsten Bilanzen der Sportartikelhersteller. Selbst US-Branchenprimus Nike musste im abgelaufenen Geschäftsquartal, das bis Ende Mai dauerte, einen hohen Verlust ausweisen. Laut Geschäftsbericht stand unter dem Strich ein Minus von 790 Mio. Dollar in der Bilanz. Der Umsatz brach wegen der Ladenschließungen um 38 Prozent auf 6,3 Mrd. Dollar ein.
Allerdings gab es auch Positives zu vermelden: Der vom Management angetriebene Wandel hin zu einem größeren Anteil des Online-Handels erhielt durch die wochenlangen Lockdowns einen kräftigen Schub. So legte das digitale Geschäft mit Online-Verkäufen um 75 Prozent zu und konnte damit die Rückgänge im stationären Handel zumindest etwas abfedern. „Covid-19 hat gezeigt, dass unsere Strategie funktioniert“, so Vorstandschef John Donahoe. Er kündigte daher an, das E-Commerce-Geschäft in der Krise weiter hochzufahren.
Auch der deutsche Sportartikelhersteller Adidas hat den Fokus schon seit längerem auf Digitalisierung gelegt und als Reaktion auf die Pandemie angekündigt, seine Anstrengungen weg vom stationären hin zum Online-Handel weiter zu verstärken. E-Commerce sei so wichtig wie nie zuvor, hatte Adidas-Chef Kasper Rorsted bei den Erstquartalszahlen erklärt.
Tatsächlich reicht es heute längst nicht mehr aus, einfach nur gute Sportschuhe oder Bekleidung herzustellen, um Kunden an sich zu binden. Konsumenten wollen individuell angesprochen werden; sie wollen das Gefühl vermittelt bekommen, dass sie ein auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Produkt erwerben können. Diese "persönliche" Beziehung lässt sich heute gut durch einen effektiv geplanten und gut strukturierten Direktvertrieb, also dem Produkt- oder Dienstleistungsverkauf vom Unternehmen direkt an den Endverbraucher, aufbauen.
Online-Handel boomt
Das hat auch Adidas erkannt. Die eigene Website sei der wichtigste Shop, den man habe, betont Rorsted immer wieder – wohl auch mit Blick auf die Rentabilität des Geschäfts. Denn ohne Zwischenhändler ist natürlich auch die Gewinnmarge höher. Die Herzogenauracher arbeiten daher mit Hochdruck daran, das Kauferlebnis im Internet und die persönliche Beziehung zum Kunden immer weiter zu verbessern, was bereits sichtbar wird: Seit 2010 sind die Onlineumsätze des Konzerns deutlich gewachsen. Damals betrugen die weltweiten Erlöse noch 55 Mio. Euro. Im Jahr 2016 waren es bereits 953 Mio., 2019 schon 2,61 Mrd.
Neue Memory Express Anleihe auf Adidas
Trotz der Chancen um die Digitalisierung, die sich den Sportartikelherstellern in der heutigen Zeit auftun, sollten Anleger bei Veranlagungen natürlich auch die Risiken im Auge haben. Als Alternative zum Direktinvestment könnte daher eine Memory Express Anleihe auf Adidas von Erste Group interessant sein. Mit dem Papier können sich Anleger vor Kursverlusten der Aktie von bis zu 35 Prozent schützen und dennoch die Chance auf einen jährlichen Zinskupon von 6,0 Prozent p.a. sichern – das alles verbunden mit der Möglichkeit einer vorzeitigen Rückzahlung.
Dafür muss die Aktie an einem der jährlichen Beobachtungstage auf oder über ihrem Ausübungspreis notieren. Gelingt das bereits im September 2021, wird die Anleihe zum Nominalbetrag zzgl. Zins getilgt. Liegt sie darunter, aber auf oder oberhalb der Kupon-Barriere, dann wird nur der Zinskupon ausgezahlt, die Laufzeit verlängert sich jedoch zumindest um ein Jahr. Bei noch tieferen Aktienkursen entfällt die Kuponzahlung zunächst. Sie wird allerdings nachgereicht, wenn an einem der folgenden Stichtage die Bedingungen wieder erfüllt sind. Dieses Prozedere wiederholt sich bis zum finalen Bewertungstag am Laufzeitende. Dann entscheidet die Finale-Rückzahlungs-Barriere darüber, ob die Anleihe zur Nominale inkl. aller eventuell ausstehenden Zinszahlungen getilgt wird oder Adidas-Aktien geliefert werden. In letzterem Fall kann ein Verlust bis hin zum Totalverlust entstehen.
Emittent | Erste Group Bank AG |
ISIN | AT0000A2HT11 |
Basiswerte | Adidas AG |
Begebungstag | 02.09.2020 |
Fälligkeit (falls nicht vorzeitig fähig) | 02.09.2025 |
Verzinsung (p.a.) | 6,00% |
Vorzeitige Rückzahlungstage | Am 02.09. eines jeden Jahres, erstmals am 02.09.2021 |
Nominalbetrag | 1.000 Euro |
Ausübungspreis | Schlusskurs Basiswert am 01.09.2020 |
Kupon Barriere | 65,00% des Ausübungspreises |
Rückzahlungs-Barriere | 100,00 % des Ausübungspreises |
Finale-Rückzahlungs-Barriere | 65,00 % des Ausübungspreises |
Ausgabekurs | 100,00 %, laufende Marktanpassung |