Im Zeitalter des digitalen Zahlungsverkehrs ist PayPal (WKN:A14R7U) der unbestrittene Marktführer. Das Unternehmen hat sich von einem bequemen E-Commerce-Zahlungsabwickler zu einem mit allen Funktionen ausgestatteten Anbieter für digitale Zahlungen entwickelt.

Eine der Schlüsselkomponenten für den Erfolg von PayPal ist Venmo, die Person-to-Person (P2P) Zahlungs-App des Unternehmens. Venmo ist bei Millennials sehr beliebt, um Geld an Freunde zu senden, eine Restaurantrechnung aufzuteilen oder in der WG die Anteile an der Stromrechnung zu zahlen. Aber dann ist da auch noch der Zahlungsabwickler Square (WKN:A143D6): Die Downloads von Squares Cash App lagen im vergangenen Jahr vor denen von Venmo, und dieses Jahr sieht es wieder ganz ähnlich aus.

Was genau steckt dahinter?

Rund ums Geld

Jüngste Untersuchungen der Analysten Dan Dolev und Conan Leon von Instinet ergaben, dass die Downloads von Square Cash auf 56,1 Millionen gestiegen sind, die von Venmo auf nur 49,7 Millionen. So groß war die Lücke zwischen den konkurrierenden Cash-Apps noch nie.

Man muss wissen, dass Downloads allein nicht viel wert sind. Während der Telefonkonferenz im ersten Quartal teilte PayPal mit, dass Venmo 40 Millionen aktive Nutzer hatte – also Kunden, die die App in den letzten 12 Monaten mindestens einmal genutzt hatten. Square liefert keine vergleichbaren Zahlen, berichtete aber 15 Millionen aktive Nutzer im Dezember 2018, die sich im Jahresvergleich mehr als verdoppelt haben.

Einer der faszinierendsten Fakten aus der Studie von Instinet ist, dass die Nutzer der Square Cash App zu einer demographischen Gruppe mit geringerem Einkommen gehören – in der Regel verdienen die Nutzer weniger als 50.000 USD pro Jahr. Das zeigt, dass Square Leute erreicht, für die normale Banken nicht in Frage kommen. Damit könnte der Service für bestehende Dienste wie Prepaid-Kreditkarten gefährlicher werden als für den direkten Konkurrenten PayPal. Die Studie ergab, dass mehr als 80 % der Cash App-Kunden Prepaid-Karten verwenden, während fast die Hälfte (45 %) sagte, diese seltener zu nutzen, seitdem sie die Cash App entdeckt haben.

Diese Gruppe stellt eine beträchtliche Chance dar: In den USA allein macht sie schätzungsweise 50 Millionen Menschen aus. Diese Kunden nutzen auch Dienstleistungen, die klassische Banken nicht anbieten: Lohndarlehen, Prepaid-Karten und Money-Transfer-Dienste. Square scheint diese Chance besser zu nutzen als PayPal.

Ein wachsendes Ökosystem

Sowohl PayPal als auch Square verfügen über ein wachsendes Ökosystem von Produkten und Cash Apps, die kleine, aber schnell wachsende Geschäftsnischen darstellen.

Venmo konnte erfolgreich Millennials begeistern, und die aktivsten Kunden nutzen die App jeden Tag, während der durchschnittliche Nutzer zwei- bis dreimal pro Woche jemandem Geld via Venmo schickt. PayPal hat einen wachsenden Netzwerkeffekt, indem es über die jüngere Nutzerbasis hinaus wächst, die einst für den Großteil des anfänglichen Wachstums verantwortlich war. Die Partnerschaften von PayPal mit einer ganzen Reihe von Großbanken, digitalen Wallets und anderen Zahlungssystemen bieten den Kunden eine wachsende Auswahl an Optionen – ohne dazu die App verlassen zu müssen. Das Unternehmen hat auch international expandiert und seine Services um Prognose-Services, Datenanalyse, Auszahlungen und Risikomanagement erweitert.

Zusätzlich zu seinem Kreditkarten-Zahlungs-Dongle bietet Square eine wachsende Liste von Dienstleistungen für Händler, darunter Point-of-Sale-Geräte, Kleinunternehmensdarlehen, Gehaltsabrechnungsdienstleistungen und mehr.

Zwei Möglichkeiten zu gewinnen

Hier sollte man nicht in eine “winner-takes-all”-Mentalität verfallen. Denn auch wenn Venmo und Square Cash Konkurrenten sind, sind sie nur ein kleiner Teil der gesamten Geschäftsstrategie eines jeden Unternehmens. Und selbst wenn sich einige Bereiche der Geschäfte überschneiden, gibt es viel Platz für beide, um erfolgreich zu sein. Die Welt wendet sich nach und nach von Bargeld und anderen herkömmlichen Zahlungsmethoden ab.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von PayPal Holdings und Square. Danny Vena besitzt Aktien von PayPal Holdings und Square.

Dieser Artikel erschien am 5.7.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.

Motley Fool Deutschland 2019