Starbucks (WKN:884437) bringt endlich pflanzliches Fleisch in die US-Läden, nachdem die Produkte in anderen globalen Märkten angeboten werden. Dies folgt dem Schritt hin zu Milch auf pflanzlicher Basis und anderen Maßnahmen zur Förderung der Nachhaltigkeit.

Starbucks macht aufgrund von COVID-19 eine kleine Pause beim Umsatzwachstum, aber es hat nicht aufgehört, neue Produkte auf den Markt zu bringen und sich an veränderte Kundengewohnheiten anzupassen. Dies sind Eigenschaften, die dem Unternehmen auf lange Sicht gute Dienste leisten werden.

Ein Bekenntnis zur Nachhaltigkeit

Starbucks sagt, dass es sich seit seiner Gründung 1971 für eine ethische Beschaffung einsetzt. Laut dem neuesten Nachhaltigkeitsbericht, der am Mittwoch veröffentlicht wurde, werden mehr als 99 % der Kaffee- und Teesorten ethisch einwandfrei bezogen. Starbucks hat außerdem mehrere Programme für wiederverwendbare Tassen pilotiert, die es zu wiederholen plant.

Starbucks begann, sich auf erneuerbare Energien zu konzentrieren, als es 1994 ein “Green Team” gründete, um die Auswirkungen des Klimawandels zu analysieren, und ist seitdem dazu übergegangen, Produkte auf Pflanzenbasis anzubieten. Sojamilch steht seit 1997 auf der Speisekarte von Starbucks, Kokosmilch kam 2015 auf den Plan, und 2016 folgte Mandelmilch.

Die jüngste Ergänzung der Nachhaltigkeitsverpflichtung ist ein Menü mit pflanzlichem Fleisch. Während das Unternehmen Partnerschaften mit Beyond Meat in Kanada und China unterhält, hat es sich mit Impossible Foods zusammengetan, um das Impossible Breakfast Sandwich für das Sommermenü in den US-Märkten einzuführen. Nach Angaben von Impossible Foods enthält das Sandwich Wurst auf pflanzlicher Basis, Cheddar-Käse und ein Spiegelei aus Freilandhaltung.

Diese Entscheidungen kommen nicht nur der Umwelt zugute, sondern fördern auch das Engagement der Kunden. Starbucks vermarktet sich seit langem als ein Unternehmen, das sich mit seinen Kunden und deren Werten verbindet, anstatt einfach nur ein Ort zu sein, an dem man einen Kaffee kaufen kann. Diese Konzentration auf Werte untermauert die Mission von Starbucks, der primäre Ort zu sein, an dem Menschen außerhalb von Zuhause und am Arbeitsplatz zusammenkommen. Das Unternehmen kann diese Betonung der Werte nutzen, um Kunden zu halten, auch wenn COVID-19 bedeutet, dass die physischen Standorte von Starbucks geschlossen sind.

Ein kommender Einzelhandelstrend

Der Verkauf von pflanzlichen Lebensmitteln nimmt im Vergleich zum übrigen Lebensmittelmarkt deutlich zu. Starbucks zitierte Daten der Plant Based Foods Association und des Good Food Institute, aus denen hervorgeht, dass der Einzelhandelsmarkt für pflanzliche Lebensmittel in den vergangenen zwei Jahren um 29 % auf einen Wert von derzeit 5 Milliarden US-Dollar gewachsen ist. Zum Kontext: Der breitere Lebensmittelmarkt wuchs 2019 um 2,2 %. Milch auf pflanzlicher Basis, die fast die Hälfte des gesamten Marktes für pflanzliche Lebensmittel ausmacht, und der Verkauf von Fleisch auf pflanzlicher Basis, der in den letzten zwei Jahren um 38 % gestiegen ist, treiben die Bewegung an.

Nach Angaben der Plant Based Foods Association ist der Verkauf von Fleisch auf pflanzlicher Basis im vergangenen Jahr um 18,4 % gestiegen, gegenüber 2,7 % bei normalem Fleisch. Der Verkauf von Milch auf pflanzlicher Basis stieg um 5 %, während der Verkauf von normaler Milch um 0,1 % zunahm.

Beyond Meat hat von diesem Trend mit einem überproportionalen Wachstum profitiert. Der Umsatz stieg im ersten Quartal 2020 um 141 % und im vierten Quartal 2019 um mehr als 200 %.

Nun wird Starbucks pflanzliches Fleisch verwenden, um seine Einnahmen zu steigern und seine Nachhaltigkeitsbemühungen zu ergänzen.

Der Weg ins Neue

Im weiteren Sinne spiegelt die Einführung von pflanzlichem Fleisch bei Starbucks seine Fähigkeit wider, sich neu zu erfinden. Wenn wir Starbucks nur als ein Kaffeehaus ansehen, sind seine Möglichkeiten begrenzt. Aber wenn es sich erfolgreich an wechselnde Geschmäcker und Verhaltensweisen anpassen kann, hat es eine viel größere Chance, seine Einnahmen auf lange Zeit zu steigern.

Dieses Potenzial hängt jedoch vom Erfolg dieser Bemühungen ab. Starbucks versuchte sein Glück zum Beispiel früher mit Tazo Teas, verkaufte die Marke aber 2017 an Unilever.

Neue Initiativen mögen nicht immer erfolgreich sein, aber ein Unternehmen kann nur wachsen, wenn es Chancen wahrnimmt und einen Misserfolg riskiert. Starbucks wartet nicht, bis es neue Produkte braucht; es investiert in Innovation, während es weiterhin starke Umsätze erzielt und über das nötige Geld verfügt. Das ist das Markenzeichen eines Unternehmens, in das man investieren möchte.

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Dieser Artikel wurde von Jennifer Saibil auf Englisch verfasst und am 28.06.2020 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Starbucks und Unilever. The Motley Fool empfiehlt Beyond Meat.

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