Es wird bestimmt viele Anleger geben, die sich dieses Jahr schon richtig geärgert haben. Und die meisten höchstwahrscheinlich sogar gleich zweimal. Das erste Mal vermutlich, als die Kurse im März massiv eingebrochen sind und man als Investor beim Blick ins Depot sehr starke Nerven brauchte. Das zweite Mal wahrscheinlich jetzt, weil man sich die Haare raufen könnte, zu den sehr niedrigen Kursen damals nicht billig Aktien eingesammelt zu haben.

Denn kaum jemand hat wohl zum Höhepunkt dieser durch das Coronavirus ausgelösten Panik daran geglaubt, dass sich die Kurse anschließend so schnell wieder erholen würden. Unser DAX beispielsweise hat schon wieder fast die 12.000 Punkte Marke erreicht (27.05.2020) und auch der Dow Jones hat sich schon wieder kräftig erholt.

Dies zeigt uns wieder einmal eindrucksvoll, dass man an den Märkten mit allem rechnen muss und die Börse eben doch ein Eigenleben führt. Die schnelle Erholung der Aktienkurse hat viele Anleger natürlich überrascht, denn es ist recht ungewöhnlich, dass eine Börsenkorrektur nach so kurzer Zeit schon wieder zu Ende geht. Doch ich bin mir nicht so sicher, ob wirklich schon das Gröbste überstanden ist.

Kursanstieg trotz Krise

Als sich im März der Wind ganz plötzlich drehte und die Kurse wieder zu klettern begannen, hatte dies vermutlich damit zu tun, dass sowohl in den USA als auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern gewaltige Hilfspakete in Milliardenhöhe beschlossen wurden. Das hat die Zuversicht zurückgebracht und wirkte sich auf die Börsen durchaus positiv aus.

Doch das war noch nicht alles. Des Weiteren haben die Notenbanken ihre Geldschleusen geöffnet und die Märkte mit Kapital geflutet. Als dann noch die amerikanische FED angekündigt hat, weitere Maßnahmen wie den direkten Kauf von Unternehmensanleihen oder den unbegrenzten Kauf von hypothekengesicherten Wertpapieren und US-Staatsanleihen durchzuführen, hat dies die Aktienkurse immer weiter nach oben getrieben.

Und die aktuell gute Stimmung an den Märkten lässt sich mit der Hoffnung auf ein baldiges Ende der Beschränkungen und weiteren Finanzspritzen der EU erklären. Denn für die wirtschaftliche Erholung Europas nach der Coronakrise will die EU-Kommission 750 Mrd. Euro mobilisieren. Davon sollen 500 Mrd. Euro als nicht rückzahlbare Zuwendungen und 250 Mrd. Euro in Form von Krediten bereitgestellt werden.

Die Stimmung könnte umschlagen

Wie im Februar dieses Jahres werden auch jetzt die negativen Vorzeichen an der Börse komplett ausgeblendet. Aber wie lange kann das noch gut gehen und die Märkte sich von den realen Wirtschaftsdaten abkoppeln? Immerhin steht die Welt durch die Coronapandemie laut Einschätzung der Vereinten Nationen (UN) vor der größten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg. Und UN-Generalsekretär António Guterres sagte dazu, sie werde eine Rezession bringen, „die in der jüngsten Geschichte wahrscheinlich keine Parallele hat“.

Auch die Europäische Zentralbank (EZB) sieht die Lage als äußerst ernst an. EZB-Präsidentin Christine Lagarde sagte am 27.05.2020, dass infolge der Viruspandemie die Konjunktur im Euroraum drastisch einbrechen wird. Laut ihrer Aussage dürfte die Wirtschaft der 19 Länder im Währungsraum um 8 bis 12 % schrumpfen. Das sind also insgesamt keine guten Nachrichten und die wirtschaftlichen Aussichten stehen unter keinem guten Stern.

Es bleibt also abzuwarten, wie die Börsen reagieren werden, wenn schon in ein oder zwei Quartalen die fürchterlichen Folgen, die das Coronavirus verursacht hat, auch in den Geschäftsberichten der Unternehmen deutlich erkennbar sein werden. Dann könnte es mit der derzeitigen Partystimmung, die an den Märkten herrscht, meiner Meinung nach ganz schnell vorbei sein. Man kann nur hoffen, dass uns dann nicht der nächste Crash bevorsteht, in dem die Tiefstände vom März nicht nur getestet, sondern noch weit unterschritten werden und man sich dann dieses Jahr vielleicht zum dritten Mal ärgern muss.

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