Gehälter im Überblick

Die Hälfte der Vollzeitangestellten verdient zwischen 35.000 und 58.350 Euro pro Jahr. Ein Viertel hat ein Einkommen von mehr als 85.350 Euro. Innerhalb der 21.000 ausgewerteten Datensätze lag das höchste Gehalt bei 292.000 Euro (CEO, Pharmabranche) und das niedrigste Gehalt bei 13.860 Euro (Logistik).

Im Mittel erzielen Ärzte (73.500 Euro), Manager (62.475 Euro), Berater (50.700 Euro) und Fachkräfte aus Recht und IT (50.000 Euro) in Österreich die höchsten Gehälter. Die höchsten Durchschnittsgehälter zahlen die Pharmabranche (56.000 Euro), die Energiewirtschaft (53.200 Euro), die Medizintechnik (51.660 Euro) und die Banken (50.700 Euro).

Berufserfahrung und Personalverantwortung entscheidend

Das Einstiegsgehalt in Österreich liegt im Mittel bei 35.000 Euro. Mit sechs bis zehn Jahren Berufserfahrung verdienen Vollzeitangestellte im Mittel 45.850 Euro. Am höchsten ist das mittlere Jahresgehalt bei Beschäftigten mit über 25 Jahren Berufserfahrung (53.765 Euro).

Zudem zahlt sich bei der Gehaltsentwicklung Personalverantwortung aus. Im Mittel verdienen Führungskräfte 10.000 Euro (24 Prozent) mehr als Angestellte ohne Personalverantwortung.

Ein Studienabschluss macht sich bezahlt

Auch ein Studienabschluss sorgt in Österreich im Mittel für ein deutlich höheres Gehalt. In den Vorjahren waren Abschlüsse von Fachhochschulen (FH) etwas schlechter bezahlt als von Universitäten. 2022 verdiente hingegen ein Bachelor (FH) (45.000 Euro) mehr als ein Bachelor (Universität) (42.500 Euro). Die höchsten Gehälter unter den Akademikern erzielen approbierte Ärzte (73.500 Euro) und Angestellte mit Doktortitel (65.000 Euro).

Konzerne zahlen höhere Gehälter als Start-ups

Die Unternehmensgröße spielt bei der Höhe des Gehalts ebenfalls eine große Rolle. Dabei gilt die Faustregel: „Je größer ein Unternehmen, desto höher die Gehälter.“ Im Mittel zahlen Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern ein Jahresgehalt von 44.200 Euro. Bei Konzernen mit über 5.000 Angestellten sind es im Durchschnitt 11.300 Euro mehr. Dies bestätigt auch Robert Siegers, der mit seiner Agentur kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) aus der Industrie beim Personalmarketing hilft.

Branche mit dem niedrigsten Gehalt

Am niedrigsten ist das Mediengehalt in Österreich im Gastgewerbe (33.320 Euro). Hier gibt es jedoch starke Unterschiede zwischen den einzelnen Berufen. Ein Küchenchef gehört zu den Spitzenverdienern (45.000 Euro), während ein Kellner deutlich weniger verdient (26.000 Euro). Im Mittel zahlt das Gastgewerbe für einen Angestellten mit einem Lehrberuf 38.000 Euro.

Gerechtere Arbeitswelt durch Gehaltsvergleich

Laut den Autoren von StepStone sind die Gehälter in Österreich noch immer ungerecht. Der unbereinigte Gender-Pay-Gap zeigt etwa, dass Frauen bei einer Vollzeitstelle im Mittel 6.000 Euro (13 Prozent) weniger verdienen als Männer. Deutlich wird das etwa an den Jobtiteln Projektleiter und Projektleiterin, die im Mittel ein Jahresgehalt von 58.000 Euro und 50.000 Euro erhalten. Der nun veröffentlichte Gehaltsreport soll laut StepStone zu mehr Gerechtigkeit beitragen.

„Wir sind überzeugt: Gehaltstransparenz ist ein wesentlicher Schlüssel, um in Zukunft für faire und gleichberechtigte Gehälter zu sorgen“, erklärt Nikolai Dürhammer, StepStone Managing Director AT & CH.

Fachkräftemangel durch zu geringe Gehälter

Außerdem zeigt der aktuelle Gehaltsreport, dass viele Unternehmen keine Fachkräfte gewinnen können und Unzufriedenheit bei ihren Mitarbeitern verursachen, weil sie zu geringe Gehälter bezahlen. Über ein Drittel (35 Prozent) der Angestellten in Österreich fühlt sich etwas unterbezahlt („100-300 Euro netto pro Monat wären fairer“). Ein weiteres Drittel füllt sich sogar deutlich unterbezahlt („mehr als 300 Euro netto pro Monat“).

„Gehalt ist nicht der Grund für den Fachkräftemangel, es macht aber sehr wohl einen Unterschied im Wettbewerb um Kandidat*innen. Hier ist Gehalt definitiv ein Thema, das den Ausschlag geben kann, ob sich begehrte Fachkräfte für eine Stelle entscheiden oder nicht“, sagt Dürhammer.