Wie lässt sich vermeiden, dass Sie zum Höchstkurs eine Aktie erwerben? Ganz einfach, Sie setzen ein Kauflimit, um Beispiel zehn Prozent unter dem aktuellen Kurs und warten. In der Zeit liegt Ihr Geld auf dem Konto und bringt nichts, im schlechtesten Fall zahlen Sie Ihrer Bank sogar Strafzinsen. Dabei gibt es eine Möglichkeit, genau diese Strategie zu verfolgen und dabei beim Warten noch Geld zu verdienen. Die Rede ist von Stillhaltergeschäften.

Dabei verkaufen Sie eine Put-Option, welche Sie verpflichtet beispielsweise zehn Prozent unter dem aktuellen Kurs eine Aktie zu kaufen. Eine Strategie, die Sie bei dem von Ihnen ausgewählten Aktien-Unternehmen sowieso vorhatten. Das Schöne daran: Der Käufer der Put-Option überweist Ihnen am 1. Tag bereits eine Prämie. Diese kann je nach Laufzeit und Schwankungsbreite des Aktien-Unternehmens durchaus eine Rendite für Sie von sechs bis neun Prozent jährlich zum Kaufwert ausmachen. Eine Prämie, die Ihnen niemand mehr nehmen kann, da diese auf Ihrem Konto verbucht ist.

Zum Fälligkeitstag der Put-Option gibt es drei Szenarien:

1: Die Aktie ist weiter nach oben gestiegen, Sie haben leider nicht partizipiert und müssen sich mit der Prämie begnügen. In der Regel verkraftbare Opportunitätskosten.

2: Die Aktie ist gleich geblieben oder sogar um bis zu 9,99 Prozent gefallen. Auch in diesem Fall haben Sie die volle Prämie erhalten und sind froh, dass Sie nicht direkt in die Aktie investiert haben, denn Sie wären bei einer Direktinvestition schlechter gefahren.

3: Die Aktie ist um zehn Prozent oder mehr gefallen. Sie haben die Prämie und die Aktie zehn Prozent unter dem Höchstkurs erworben. Wenn Sie Ihr Aktien-Unternehmen gut recherchiert haben und von der Aktie auch nach Ablauf der Put-Option noch überzeugt sind, dann sollten Sie sich über diese günstige Gelegenheit, eine gute Aktie zu kaufen, freuen.

Im Regelfall werden Sie sich kurzfristig im Fall 3 wohl nicht freuen, denn wenn es gute Aktien zu günstigen Preisen gibt, dann lesen Sie auf zahlreichen Portalen, in Zeitungen und Zeitschriften, dass man jetzt auf Nummer sicher gehen und Aktien verkaufen sollte.

Und genau deshalb sind Investoren mit Hilfe von Stillhaltergeschäften so erfolgreich. Diese kaufen systematisch gute Unternehmen, wenn diese günstig sind. Auch wenn es dem Investor dahinter angesichts der Schreckensmeldungen „den Magen umdreht“, so gilt die allgemeingültigste Regel für Investitionen auch hier: Der Gewinn liegt im Einkauf. Investoren sollten möglichst dann einsteigen, wenn die Anzahl der Kaufinteressenten nicht zu einer Preisinflation führt.

Jetzt werden Sie zu Recht fragen. Klingt gut, aber kann ich bei meinem Direktbroker diese Art von Investitionen tatsächlich tätigen?

Sie haben drei Möglichkeiten aktiv zu werden:

• Zahlreiche Banken haben diese Form von Stillhaltergeschäften Privatanlegertauglich verpackt in Form von Diskontzertifikaten. Diese lassen sich problemlos handeln, wie eine Aktie oder ein ETF. Der Markt dort ist äußerst kompetitiv und die Konditionen meist sehr attraktiv.

• Sie können auch bei ausgewählten Brokern eine Termingeschäftsfähigkeit vereinbaren und dann direkt im so genannten „Großhandel“ Eurex Geschäfte tätigen. Hier ist allerdings die Stückelung vielfach ein Problem. Die kleinste handelbare Einheit, zum Beispiel für die Merck KGaA-Aktie sind rund elf Tausend Euro.

• Eine Option ist auch die Zusammenarbeit mit einem spezialisierten Vermögensverwalter. Einige unabhängige Vermögensverwalter arbeiten für Ihre Mandanten bereits lange Jahre in dieser Kategorie. Gerade nach vielen Jahren gestiegener Märkte kann solch eine vorgestellte Strategie ein Depot deutlich verlässlicher und stabiler gestalten. Im Regelfall sind solch spezialisierte Vermögensstrategien bereits mit einem unteren sechsstelligen Euro-Anlagebetrag sinnvoll umzusetzen.

Reduzieren Sie mit dieser Strategie die uns alle innewohnenden menschlichen Impulsen von Gier und Angst am Aktienmarkt. Mit Stillhaltergeschäften werden Sie ein systematisch anlegender Investor und mit ziemlicher Sicherheit auch ein mittelfristig erfolgreicherer Anleger. 

 

Diesen und weitere Vermögensverwalter mit Ihren Meinungen und Online-Anlagestrategien finden Sie auf www.v-check.de.