Südkoreas Ministerpräsident Chung Sye Kyun ist am Sonntag in Teheran eingetroffen. Bei dem dreitägigen Besuch geht es nach Angaben des iranischen Staatsfernsehens hauptsächlich um die Freigabe von Irans gesperrten Bankkonten in Südkorea. Auf den infolge der US-Sanktionen gesperrten Konten befinden sich nach iranischen Angaben über fünf Milliarden Euro an Ölexporteinnahmen. Diese soll Südkorea demnach umgehend wieder freigeben, sonst werde Teheran die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Seoul einschränken. Die iranische Justiz hat bereits einen Ausschluss der Großfirmen Samsung und LG vom iranischen Markt gefordert.

Die gesperrten iranischen Konten haben in den letzten Monaten zu einer diplomatischen Krise in den eigentlich guten Beziehungen der beiden Länder geführt. Hinzu kam Anfang des Jahres die Festsetzung eines südkoreanischen Tankers im Persischen Golf durch iranische Marineeinheiten. Teheran behauptete, dass der Vorfall nichts mit den Bankproblemen zu tun hätte - sondern mit Meeresverschmutzung. Der Iran gab den Tanker am Freitag wieder frei und verkündete kurz danach die Reise des südkoreanischen Ministerpräsidenten./str/fmb/DP/mis

AXC0078 2021-04-11/17:13

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