Zukunftsfitte Verkehrspolitik gefordert: „Autobahnprojekte von heute sind Altlasten von morgen“

Wien, am 1.12.2021. (OTS) - Die Menschenrechtsorganisation Südwind begrüßt das Projekt-Aus des Lobautunnels und fordert eine stärkere politische Teilhabe für junge Menschen. „Die Entscheidung von Klimaministerin Leonore Gewessler ist ein großer Erfolg für die monatelangen Proteste junger Menschen in der Lobau und ein wichtiger Schritt für eine nachhaltige Mobilitätswende“, sagt Merle Weber, Sprecherin für Klimagerechtigkeit bei Südwind. „Die Autobahn-Projekte von heute sind die klimaschädlichen Altlasten von morgen. Im Sinne der Klimagerechtigkeit muss die Politik auf höchster Ebene die Zukunftssorgen junger Menschen endlich ernstnehmen. Der Baustopp für den Lobautunnel muss eine Trendwende einläuten hin zu einer klimagerechten, zukunftsfitten Verkehrspolitik im Einklang mit dem 1,5-Grad-Ziel.“

Der Verkehr ist das größte Sorgenkind der österreichischen Klimabilanz. Während die Emissionen in fast allen Sektoren sinken, steigen sie im Verkehrsbereich. „Damit Österreich seinen internationalen Klimaschutzverpflichtungen endlich nachkommt, müssen wir dringend runter vom Gaspedal. Es kann nicht sein, dass in einem Land mit einem der dichtesten Straßennetze Europas weiterhin wertvolle Natur großflächig verbaut und klimaschädliche Abgase auf Generationen einzementiert werden“, so Südwind-Sprecherin Weber.

Jugendräte mit dem Status von Sozialpartner*innen ausstatten.

Um teuren Fehlplanungen wie dem Lobautunnel künftig besser vorzubeugen, fordert Südwind daher eine Stärkung der politischen Teilhabe von jungen Menschen. Demnach müssen Jugendräte in sämtlichen EU-Mitgliedsstaaten ins Leben gerufen sowie bestehende Jugendräte mit dem Status von Sozialpartner*innen ausgestattet und verpflichtend in die politische Entscheidungsfindung eingebunden werden.