Süßes Glück und seine Konsequenzen
04.10.2023 | 16:36
Die Gesundheit steht bekanntlich an erster Stelle. Zwei weit verbreitete chronische Krankheiten sind Diabetes und starkes Übergewicht (Adipositas). Es wird intensiv geforscht, um die Krankheiten besser verstehen und behandeln zu können. Diese Bemühungen versprechen für die Betroffenen bessere Behandlungsmöglichkeiten und eine höhere Lebensqualität. Vontobel lanciert zu diesem Thema ein Partizipationszertifikat auf den Diabetes and Weight Management Basket.
„Gesundheit ist die erste Pflicht im Leben", schrieb der irische Schriftsteller Oscar Wilde einst in einer seiner bekannten Komödien. Die Aussage unterstreicht die Bedeutung der Gesundheit, die viele verschiedene Bereiche des Lebens beeinflusst. Die Lebensqualität liegt höher, wenn ein aktiver und sorgloser Alltag möglich ist. Zudem trägt Gesundheit zur Lebensfreude bei und sorgt dafür, dass mit höherem Alter die Unabhängigkeit bewahrt und die Lebenserwartung verlängert wird.
Eine gute Gesundheit ist wünschenswert, aber bedauerlicherweise nicht immer gegeben. Manche Krankheiten sind genetisch bedingt oder werden dadurch begünstigt. Die Lebensweise, wie beispielsweise die Ernährung oder Bewegung, kann auch einen Einfluss haben. Zur Gesundheitsversorgung zählen im Wesentlichen drei wichtige Schritte: Prävention, Diagnostik und schließlich die Behandlung.
Eindrückliche Zahlen
Chronische Krankheiten sind Krankheiten, die über einen längeren Zeitraum anfallen und nicht vollständig geheilt werden können. Oftmals erfordern chronische Erkrankungen eine wiederholte Behandlung. Aus diesen Gründen können chronische Krankheiten die Lebensqualität deutlich beeinträchtigen. Zu den chronischen Krankheiten zählen Krebs, Diabetes, Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen.
Die Auswirkungen von chronischen Krankheiten auf die Weltbevölkerung kann mit Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) quantifiziert werden. Chronische Krankheiten sind für 74 Prozent (41 Millionen) der weltweiten Todesfälle verantwortlich (WHO, 2023). Chronische Krankheiten können alle Altersgruppen betreffen, wobei ältere Menschen besonders anfällig sind. Mit allein 17 Millionen Todesfällen in der Altersgruppe der unter 70-Jährigen zeigt sich, dass auch jüngere Altersgruppen mit betroffen sind.
Diese Zahlen unterstreichen, wie wichtig es ist, chronischen Krankheiten vorzubeugen, sie frühzeitig oder überhaupt zu diagnostizieren und anschließend möglichst effektiv behandeln zu können. Forschung und Entwicklung in diesen Bereichen kann die Lebensqualität für Betroffene signifikant steigern. Zudem ist es möglich, die hohen, durch die Krankheiten verursachten Behandlungskosten einzudämmen und so das Gesundheitssystem zu entlasten.
Zu den häufig erscheinenden chronischen Krankheiten zählen Diabetes und starkes Übergewicht.
Zwei Diabetes Typen – was steckt dahinter
Diabetes mellitus, allgemein als Diabetes bekannt, ist ein Überbegriff für verschiedene chronische Stoffwechselerkrankungen. Die Gemeinsamkeit dieser Erkrankungen liegt darin, dass der Körper Probleme mit der Regulierung des Blutzuckerspiegels hat, was zu erhöhten Blutzuckerwerten führt.
Glukose (Zucker) bildet eine wichtige Energiequelle für unseren Körper. Das Hormon „Insulin“ wird von der Bauchspeicheldrüse produziert und nimmt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels ein. Diabetes entsteht, wenn der Körper entweder kein Insulin produziert oder die Wirkung vermindert ist.
In der EU waren 2019 fast 7,5 Prozent der Bevölkerung an Diabetes erkrankt, wobei Schätzungen davon ausgehen, dass weitere fünf Prozent noch nicht diagnostiziert wurden (IDF, 2019). Gesundheitliche Konsequenzen der Diabetes-Diagnose können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenschäden, Augenprobleme und Nervenschäden sein.
Zwei Diabetes Typen
Die Hauptformen sind Typ-1 und Typ-2 Diabetes. Ersteres wird durch eine fehlende Insulinproduktion hervorgerufen. Ursache ist die Zerstörung der Zellen in der Bauchspeicheldrüse, die Insulin produzieren. Um ihren Blutzuckerspiegel zu regulieren, sind Betroffene lebenslang auf die Insulinzufuhr angewiesen. Dieser Typ tritt häufig bei jüngeren Personen auf. Heilungsmöglichkeiten gibt es bisher noch nicht. Die Ursachen für eine Erkrankung sind noch nicht vollständig geklärt, aber es wird vermutet, dass neben genetischen Faktoren auch Umwelteinflüsse eine Rolle spielen.
Die häufigste Form ist Diabetes vom Typ-2. Zwar produziert die Bauchspeicheldrüse Insulin, allerdings nicht in ausreichender Menge oder der Körper kann es nicht mehr wirksam zur Umwandlung von Blutzucker in Energie verwenden. Früher als Altersdiabetes bezeichnet, erkranken zunehmend auch jüngere Personen daran. Die Krankheit wird durch Erbfaktoren, Übergewicht und Bewegungsmangel begünstigt. Behandelt wird Typ-2 mit einer ausgewogenen Ernährung, regelmäßiger körperlicher Aktivität und einer Reduktion des Übergewichts. Eine Behandlung beugt Veränderungen an den Blutgefäßen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor.
Wenn zu viel Gewicht der Gesundheit schadet - Adipositas
Übergewicht ist weit verbreitet. Gemäß den letzten verfügbaren Daten aus 2016 wurden weltweit fast 2 Milliarden Menschen als übergewichtig eingestuft (WHO, 2021). Zur Klassifizierung des Körpergewichts wird eine einfache mathematische Formel (Körpergewicht / Körpergröße^2) „Body-Mass-Index“ (BMI) verwendet. Übergewicht wird für einen BMI-Wert von 25 bis 30 definiert, während starkes Übergewicht (Adipositas) ab einem Wert von 30 gilt. Adipositas kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen und wird als chronische Krankheit eingestuft. Es betrifft weltweit 650 Millionen Menschen.
Es gibt mehrere Faktoren, die Adipositas begünstigen. Die Lebensweise mit Ernährung und körperlicher Aktivität sind dabei wichtige Aspekte. Grundsätzlich führt ein Kalorienüberschuss zur Gewichtszunahme. Wenn dieser Überschuss besonders hoch ist, längere Zeit andauert und wenig Bewegung erfolgt, führt dies zu Übergewicht. Zudem können mehrere Entwicklungen beobachtet werden. Es werden vermehrt kalorienreiche Nahrungsmittel konsumiert. Andererseits nimmt die körperliche Aktivität ab, aufgrund von oftmals sitzender Tätigkeit, leicht verfügbaren Verkehrsmitteln und der Urbanisierung.
Adipositas kann auch durch genetische Faktoren begünstigt werden. Gewisse Gene erhöhen das Risiko, von Übergewicht oder Adipositas betroffen zu sein. Zudem können Stoffwechselstörungen die Fähigkeit zur Verarbeitung von Kalorien und zur Regulierung des Blutzuckerspiegels beeinträchtigen.
Weitere Gründe zur Gewichtszunahme sind psychologische Faktoren wie Stress, Schlafmangel und Veränderung des Hormonhaushalts oder die Nebenwirkungen von Medikamenten.
Übergewicht und insbesondere Adipositas kann zu weiteren chronischen Krankheiten führen. So steigt das Risiko mit zunehmendem BMI für (Aufzählung nicht abschließend) Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Erkrankungen des Bewegungsapparats (Arthrose, Rückenschmerzen) und einige Krebsarten.
Forschung mit wichtigen Fortschritten
Chronische Krankheiten werden intensiv erforscht. Forschung in Richtung Prävention, Behandlung und mögliche Heilungsansätze haben das Potenzial, den Gesundheitszustand der vielen Betroffenen erheblich zu verbessern.
Bisher gibt es keine Heilungsmöglichkeiten für Diabetes Typ-1. Betroffene mussten in der Vergangenheit mehrmals täglich den Blutzuckerwert messen, indem sie eine kleine Blutprobe maschinell untersuchen lassen. Dem erhöhten Blutzuckerwert wird anschließend mit einer Insulinspritze entgegengewirkt. Auch in diesem Prozess wurden Fortschritte erzielt. Mithilfe von Sensoren unter der Haut kann der Blutzuckerwert in Echtzeit ermittelt und beispielsweise auf einem Smartphone angezeigt werden.
Die Insulinabgabe mittels Spritzen kann durch eine Insulinpumpe ergänzt oder ersetzt werden. Die Pumpe gibt kontinuierlich oder in bestimmten Intervallen Insulin ab, sodass die Insulinmenge auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt werden kann. Träger einer solchen Pumpe können im Alltag an vielen Aktivitäten wie Sport ohne Einschränkungen teilnehmen. Mit einer Kombination aus Insulinpumpe und Sensoren kann der Blutzuckerwert kontinuierlich beobachtet werden und bei Bedarf Insulin abgegeben werden.
Medtronic und Ypsomed sind zwei Unternehmen, die solche Geräte anbieten. Die in den USA beheimatete Medtronic ist in der Medizintechnik tätig und bietet u.a. selbstregulierende Insulinpumpen und Sensoren zur Blutzuckermessung. In der gleichen Branche agiert die schweizerische Ypsomed, die Injektionssysteme für Medikamente zur Behandlung von chronischen Krankheiten entwickelt und produziert.
Das dänische Unternehmen Novo Nordisk setzt sich zum Ziel, schwerwiegende chronische Krankheiten zu besiegen. Novo Nordisk ist vor allem für die Diabetes-Behandlung bekannt und ist der führende Insulinhersteller. Kürzlich hat das Unternehmen mit Ypsomed einen langfristigen Liefervertrag für Autoinjektoren abgeschlossen.
Neue Möglichkeiten zur Gewichtskontrolle
Abnehmen fällt nicht immer leicht. Die Auswahl an ungesunden Lebensmitteln ist groß, weniger Bewegung im Alltag und größere Portionen sind nur einige Hürden. Das Körpergewicht ist eng mit dem Risiko einer Diabetes-Erkrankung (Typ-2) verknüpft. Dies ist ein weiterer Grund, um Übergewicht zu bekämpfen. Körperliche Aktivität oder Diäten sind simple Ansätze, aber nicht immer zielführend, wenn beispielsweise Übergewicht genetisch begünstigt wird.
Chirurgische Eingriffe sind eine Möglichkeit zum Gewichtkontrolle. Weniger invasive Methoden wären die Zuhilfenahme von Medikamenten, die allerdings in der Vergangenheit wenig effektiv waren. In den letzten Jahren wurden allerdings große Fortschritte bei der Medikamentenforschung erzielt. So hat Novo Nordisk mit „Ozempic“ ein Medikament entwickelt, das eigentlich für die Behandlung von Diabetes Typ-2 vorgesehen und zugelassen ist. Der darin enthaltene Wirkstoff „Semaglutid“ regt im Körper bestimmte Rezeptoren an, mehr Insulin zu produzieren, was den Blutzucker sinken lässt. Außerdem erzeugt es ein Gefühl der Sättigung und verlangsamt die Magenentleerung. Letzteres wurde in weiteren medizinischen Studien untersucht und bestätigt, worauf der Wirkstoff auch zum Abnehmen geeignet wäre. 2021 wurde dann das Medikament „Wegovy“ von der US-Gesundheitsbehörde zugelassen, welches explizit für die Gewichtskontrolle vorgesehen ist.
Ähnlich ist es dem US-Pharmaunternehmen Eli Lilly ergangen. Mit dem Wirkstoff „Tirzepatide“ stand auch die Behandlung von Diabetes Typ-2 im Vordergrund. Es stellte sich heraus, dass auch dieser Wirkstoff einen Einfluss auf das Körpergewicht hat. Das Medikament wird als „Mounjaro“ vermarktet und wurde 2022 in den USA und EU zugelassen.
Diabetes and Weight Management Basket
Die Thematik rund um die Behandlung von Diabetes und Übergewicht bleibt spannend. Es wird intensiv geforscht, um den Alltag von Betroffenen zu erleichtern. Bereits existierende Produkte und Lösungen bieten die Möglichkeit, die Lebensqualität erheblich zu verbessern und das Auftreten von Folgeerkrankungen zu reduzieren. Forscher und Unternehmen bleiben optimistisch, auch in Zukunft weitere Fortschritte bei den Medikamenten und Verabreichungsformen zu erzielen.
Vontobel lanciert zu diesem Thema ein „Partizipationszertifikat auf den Diabetes and Weight Management Basket“. Der Basket setzt sich aus 20 Unternehmen zusammen, die in den Bereichen Diabetes und Gewichtskontrolle tätig sind. Dabei sind nicht nur die beiden Pioniere wie Novo Nordisk oder Eli Lilly darin vertreten, sondern auch Zuliefererfirmen von medizinischen Komponenten, die für die Produktion und die Verabreichung der Medikamente benötigt werden. Alle 20 Basketbestandteile werden zum Zeitpunkt der Anfangsfixierung gleichgewichtet. Das Zertifikat hat eine feste Laufzeit von 5 Jahren.
Partizipationszertifikate
Vontobel Zertifikate