Die TeamViewer-Aktie (WKN: A2YN90) hat in letzter Zeit nicht viel Liebe erfahren. Was auch immer das Management verkündet hatte, fiel bei den Anlegern in Ungnade. Dabei haben die Software-Entwickler aus Göppingen sich richtig viel vorgenommen. Rund um das führende Fernwartungs-Werkzeug soll eine mächtige Plattform entstehen.

Was wurde auf dem Weg dorthin bereits erreicht und wie groß könnten die TeamViewer-Aktie und das Unternehmen bis 2030 werden? Eine Einschätzung mit überraschendem Ergebnis.

TeamViewer bläst die Backen auf

Es hat sich einiges getan über die letzten Jahre bei TeamViewer. So hat das Software-Unternehmen zum Beispiel sein Produktspektrum stark ausgeweitet. Für jede Zielgruppe, vom Privatanwender bis zum Großkonzern, ist nun ein passendes Fernwartungswerkzeug dabei. Vor allem im professionellen Bereich werden kontinuierlich spezielle Versionen und Features ergänzt, um sich neue Anwendungsfelder zu erschließen.

Gleichzeitig erweitert TeamViewer seine Fähigkeiten in Richtung Internet der Dinge und Virtuelle Realität. Über deren Kombination mit dem Zugriff aus der Ferne ergeben sich spannende neue Möglichkeiten.

Diese möchte das Management nun offenbar mit stolzgeschwellter Brust der Welt präsentieren. Dafür geht TeamViewer teure Werbepartnerschaften ein. Zusammen mit Manchester United soll die Demokratisierung der Erweiterten Realität (AR) vorangetrieben werden. An der Seite des Formel-1-Teams AMG Petronas (und des Formula-E-Teams Mercedes-EQ) geht es darum, den Beitrag von TeamViewer zur digitalen Transformation von Unternehmen zu demonstrieren.

Zuletzt war TeamViewer auch prominent auf den Werbebanden der Copa America zu sehen, um die Marke aufzuladen und die lokale Nutzerbasis zu steigern. Außergewöhnlich ist das alles nicht. So wirbt beispielsweise auch Workday (WKN: A1J39P) offensiv in der Formel 1, beim Golf und anderen Gelegenheiten für ihre HR-Software. Geschadet scheint es nicht zu haben: Die Aktie hat sich über die letzten fünf Jahre mehr als verdreifacht.

Für die kommenden Jahre ist viel Wachstum vorgesehen

Bei AMG Petronas und Mercedes-EQ steht in unmittelbarer Nähe zum TeamViewer-Logo dasjenige von SAP (WKN: 716460). SAP sieht das Formula-E-Sponsoring nicht bloß als Werbung, sondern als „living Case Study“, also ein dynamisches Umfeld, wo wegweisende Anwendungsszenarien auf höchstem Niveau getestet werden können. Dazu passt, dass TeamViewer und SAP im Juni eine Technologiepartnerschaft eingegangen sind. Fernwartung, Monitoring, Logistik und Training sind einige der Themen, die gemeinsam adressiert werden und sich im Motorsport-Umfeld schön aufzeigen lassen.

Unmittelbare Effekte erwartet das Management allerdings nicht. Zunächst muss die bestehende Dynamik ausreichen, um das Ziel von 1 Mrd. Euro Billings bis 2023 zu erreichen. Nach der kleinen Delle vom April und Mai, die zu eher enttäuschenden Q2-Zahlen geführt hat, soll in diesem Jahr ein Billings-Wert von etwa 585 Mio. Euro erzielbar sein.

Kurzfristig muss folglich die Expansionsgeschwindigkeit bei 30 % gehalten werden. Nach 2023 lautet die Ambition, mindestens 25 % zu schaffen. Genau dann sollen auch die zusätzlichen Marketingausgaben beginnen, stärker zu greifen. Und die Produktentwicklung dürfte bis dahin auch große Fortschritte gemacht haben, um den adressierbaren Markt zu erweitern und bestehenden Kunden weitere Lösungen anbieten zu können.

Das ist bis 2030 für TeamViewer und die TeamViewer-Aktie drin

Da die Billings im Großkundensegment mit 65 % deutlich schneller wachsen als die erforderlichen 30 %, und das Management von einer starken Geschäftsdynamik im Juni spricht, würde ich mal darauf vertrauen, dass das mit der Milliarde bis 2023 klappt. Und weil TeamViewer unzählige Möglichkeiten offenstehen, um neue Potenziale zu generieren, sehe ich keinen Grund, warum das Wachstum im Laufe des Jahrzehnts irgendwann stoppen sollte.

Minimum 25 % wiederum bedeutet eine Verdopplung etwa alle drei Jahre (merke: „126 % hoch 3 gleich 2,0“). Und damit haben wir es mit einer Vervierfachung von 2023 bis 2029 zu tun, woraus eine Verfünffachung bis 2030 wird, die 5 Mrd. Euro Billings entspricht. Rund die Hälfte davon, also 2,5 Mrd. Euro, könnte dann als operativer Gewinn herausspringen, nachdem bereits 2020 eine bereinigte EBITDA-Marge von 57 % erzielt wurde.

Workday, die im laufenden Geschäftsjahr voraussichtlich auf 5 Mrd. US-Dollar Umsatz kommt und einen operativen Gewinn im Bereich von 1 Mrd. US-Dollar erwartet, wird aktuell mit 59 Mrd. US-Dollar bewertet. Gelingt es dem Management von TeamViewer, seinen Plan gut umzusetzen, dann sollte die Marktkapitalisierung diesen Wert bis 2030 deutlich übertreffen. Ausgehend von den aktuell 6,5 Mrd. Euro erscheint somit bei der TeamViewer-Aktie eine Verzehnfachung denkbar für Langfristinvestoren.

Der Artikel TeamViewer-Aktie: 900 % Rendite sind möglich bis 2030 ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Ralf Anders besitzt Aktien von TeamViewer. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2021