Teamviewer (WKN: A2YN90)-Aktien fallen bereits seit Juli 2020. Damals war das Unternehmen wenige Monate zuvor an die Börse gekommen und wurde als starker Wachstumswert vielfach gekauft. Doch Teamviewer profitierte zu dieser Zeit hauptsächlich von der Corona-Pandemie und interpretierte so wahrscheinlich die eigenen Ergebnisse falsch.

Teure Fehler

So plante das Management zu optimistisch zu hohe Ausgaben ein, die noch länger bestehen bleiben. Beispielsweise läuft der teure Fußball-Sponsoring-Vertrag mit Manchester United wahrscheinlich noch vier Jahre. Er kostet das Unternehmen jährlich 40 Mio. Euro und drückt so den Gewinn.

Auch an der Bilanz sind die anfänglichen starken Wachstumsambitionen erkennbar. Die Eigenkapitalquote beträgt derzeit nur noch 9,5 %. Im zweiten Quartal 2022 stiegen die Finanzierungskosten infolge der anziehenden Zinsen deshalb von 4,6 auf 11,8 Mio. Euro an. Ohne diese Aufwendungen hätte Teamviewer seinen Gewinn steigern können. So sank er um 20,3 % auf 11,7 Mio. Euro.

Der Aktienkurs hat in den vergangenen Monaten bereits sehr sensibel reagiert und ist mittlerweile um mehr als 80 % gesunken (03.08.2022).

Warum Teamviewer dennoch Potenzial besitzt

Der operative Gewinn stieg im zweiten Quartal 2022 allerdings um 16,3 % auf 33,8 Mio. Euro. Der Umsatz legte um 11,9 % auf 137,5 Mio. Euro zu. Darüber hinaus kommt das Unternehmen auf eine sehr gute operative Cashflowmarge von 26,6 %. Diese Zahlen zeigen, dass Teamviewer im Grunde sehr profitabel ist, aber in der Vergangenheit Fehler begangen hat.

Eine Gewinnmarge von 20 % und eine hohe Eigenkapitalquote sind somit sehr gut möglich. Dementsprechend könnte auch der Aktienkurs wieder stärker anziehen, wenn das Unternehmen die Kosten zukünftig senkt.

Teamviewer spart bereits beim Personal. So wurden gegenüber dem Vorjahreszeitraum 10 % der Stellen abgebaut. Zudem hat das Management bereits angekündigt, den Sponsoringvertrag mit Manchester United nicht zu verlängern. Klar ist, dass so die Gewinnmarge später wieder auf ein deutlich höheres Niveau zurückkehren sollte.

Die fakturierten Umsätze (Billings) stiegen im zweiten Quartal 2022 um 12 % auf 136,1 Mio. Euro. Mit einem bereinigten EBITDA von 58,1 Mio. Euro übertraf Teamviewer sogar die Erwartungen. Sie sind derzeit nicht mehr sehr hoch, sodass der Konzern zukünftig wieder leichter positiv überraschen könnte. Auch dies würde dem Aktienkurs guttun.

In der Region Americas legten die Billings sogar um 22 % zu, was zeigt, dass Teamviewer bei einer leichten Umfeldverbesserung auch wieder stärker wachsen könnte.

Im Gesamtjahr 2022 rechnet das Unternehmen nun mit Umsätzen von 565 bis 580 Mio. Euro und einer bereinigten EBITDA-Marge zwischen 45 und 47 %. Die Billings erwartet es am unteren Ende der Spanne von 630 bis 650 Mio. Euro.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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