Das Hin und Her über die Zukunft des deutschen Industriekonzerns thyssenkrupp scheint nun endlich beendet zu sein. Das Ende der auch Aktionärsstreitigkeiten wird an der Börse positiv aufgenommen. Der Aufsichtsrat billigte diese Woche einstimmig den zweiten radikalen Kurswechsel beim Traditionsunternehmen innerhalb weniger Monate. Bislang wollte CEO Guido Kerkhoff den Konzern in zwei eigenständige Unternehmen für Werkstoffe und Industriegüter aufspalten. Diese Pläne sind vom Tisch. Jetzt soll die Gesellschaft zwar als Ganzes erhalten bleiben, ihre Struktur aber deutlich verändert werden. Um Geld in die leeren Kassen zu bekommen, kann Kerkhoff die profitable Aufzugssparte des Konzerns teilweise an die Börse bringen.

Auslöser des Strategieschwenks war das Scheitern der Fusion der Stahlsparte mit der des indischen Konkurrenten Tata. Jetzt bleibt der Stahl zusammen mit dem Materialhandel ein Kernbereich von thyssenkrupp. Das neue Konzept sieht eine Umwandlung der Konzernzentrale in eine schlanke Dachgesellschaft vor. Die einzelnen Sparten des Firmengeflechts aus Stahl, Autoteilen, Fabrikbau, Werften und Aufzügen sollen mehr Eigenständigkeit erhalten. Partnerschaften und Teilverkäufe sind nicht ausgeschlossen. Verbunden ist das Konzept mit erheblichen Einsparungen. Kerkhoff will die jährlichen Verwaltungskosten von derzeit 380 auf unter 200 Millionen Euro in etwa halbieren. Und genau jene thyssenkrupp ist der Basiswert der UniCredit onemarkets-Nominierung zum Zertifikat des Monats - ein gecapptes Bonus-Zertifikat mit schon sehr, sehr lange nicht gebrauchtem Sicherheitspuffer.

So funktioniert’s. Bonus-Zertifikate gehören innerhalb der Gruppe Anlagezertifikaten zu den Teilschutz-Produkten. Dies, da das Zertifikat mit einer Barriere ausgestattet ist, die zu Laufzeitbeginn unterhalb des Kurses der zugrunde liegenden Aktie festgelegt wurde – und die während der Laufzeit des Zertifikats möglichst nicht berührt oder unterschritten werden sollte. Denn dann verliert das Bonus-Zertifikat seine Bonusfunktion und es verhält sich wie ein 'normales' Partizipations-Zertifikat. Heißt hier: Solange die thyssenkrupp-Aktie bis Laufzeitende nie auf unter 10,0 Euro fällt, erhalten Anleger 21 Euro ausbezahlt. Ersteres ist ein Kurs, den die Aktie seit zehn Jahren nicht mehr unterboten hat - siehe Chart, zweiteres ein Kurs, den Analysten im Schnitt der kommenden zwölf Monate nicht erwarten, dass dieser erreicht wird (siehe Tabelle). 

INFO HVB Bonus Cap Zertifikat auf die Aktie der thyssenkrupp

ISIN: DE000HX9SNL6

Emittent: UniCredit

Basiswert: thyssenkrupp

Produkt: Bonus-Zertifikat

Typ: Capped

Bezugsverhältnis: 1:1

Bonuslevel = Cap: 21,0 Euro

Bonusrendite: 26% (74% p.a.)

Barriere: 10,0 Euro

finaler Bewertungstag: 20.09.2019

Beobachtung: dauernd

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