Der österreichische Eishockey-Verband befindet sich im Fall Atte Tolvanen in der Warteposition. Im vergangenen Mai bestätigte Präsident Klaus Hartmann bei einem Medientermin während der Weltmeisterschaft in Prag, dass der finnische Keeper eingebürgert und damit das rot-weiß-rote Torhüter-Problem zumindest kurzfristig gelöst werden soll. Alle Infos >>> Der ÖEHV-Boss kokettierte dabei mit einer möglichen Einbürgerung bis zur Olympia-Qualifikation Ende August in Bratislava - mittlerweile zeigt der Kalender bereits November und der Tormann im Diensten des EC Red Bull Salzburg hat weiterhin keinen rot-weiß-roten Pass. Der Ministerrat tagt zweimal im Jahr, zuletzt im Juni. Damals wurden die Brüder Ivan und Vasili Zelenov durchgewunken. Tolvanens Antrag sei hingegen "knapp zu spät eingegangen", erklärte ÖEHV-Sportdirektor Roger Bader am Rande des Deutschland-Cups gegenüber LAOLA1. Nächster Termin noch offen Dem Verband wurde mitgeteilt, dass der 30-Jährige bei der nächsten Sitzung auf der Liste stehen werde. Ursprünglich wäre diese für November/Dezember geplant gewesen, aber: "Da braucht es zuerst eine Regierung", so Bader. Die ehemalige Bundesregierung wurde nach den Nationalratswahlen Ende September mit der Fortführung der Verwaltung betraut, bis es eine neue gefunden ist. Doch eine Ministerratssitzung wird es 2024 wohl nicht mehr geben, "obwohl es noch eine Regierung gibt", ärgerte sich der Schweizer. Der ÖEHV tappt noch im Dunkeln, was den Termin der nächsten Einbürgerungsmöglichkeit betrifft. Bader sagte: "Sonst wäre er vielleicht schon hier (beim Deutschland-Cup, Anm.) ein Thema gewesen. Aktuell ist er das jedoch nicht, weil dieser Akt noch nicht vollzogen ist." "Wäre töricht, ihn nicht einzuberufen" Wenn es so weit ist, geht Bader davon aus, dass Tolvanen die österreichische Staatsbürgerschaft auch erhalten wird. "Da gibt es zu viele Pro-Punkte", meinte der 60-Jährige. Sobald der Finne spielberechtigt ist, wird der Bader auch auf ihn zurückgreifen. "Es wäre ja töricht, wenn wir ihn nicht einberufen würden. Er ist ein guter Torhüter, bildet mit David Kickert ein Gespann in Salzburg. Das kann auch im Nationalteam so sein." Man benötige mehr Tormänner in der Breite, um den Konkurrenzkampf zu verstärken. "Wir können nicht mit einem Torhüter weitermachen", wusste Bader. Dass seine Torhüter sich vor den Kopf gestoßen fühlen, verneinte der Schweizer indes vehement. "Da muss ich sagen, das ist Kindergarten! Das ist Leistungssport und nicht der Club Mediterran, wo ich entscheiden kann, ob ich beim Pfeilwerfen oder Beachvolleyball mitmache."