In den Augen unserer Autoren könnten diese Top-Aktien für Juli spannende Investitionsmöglichkeiten für langfristig orientierte Investoren darstellen.

Ralf Anders: Weber

Es ist Sommer, Grillsaison – und ich glaube, dass die Aktie von Weber (WKN: A3CVT7) im Juli einen Aufschwung erleben könnte! Es wäre natürlich albern, hier rein aus saisonalen Gründen zuzuschlagen. Vielmehr erscheint die Gelegenheit aus langfristigen Gesichtspunkten heraus günstig. Zwar erlebte Weber in den letzten Quartalen den Post-Corona-Blues, der den Umsatz und die Aktie ausbremste. 

Aber der Grill-Champion blickt mit seiner starken Marke auf vier Dekaden Wachstum zurück, und verfügt international über leistungsfähige Vertriebskanäle. Mit der Erneuerung der Produktlinien und den Digitalinitiativen ist das Unternehmen auf dem richtigen Weg, um neue Wachstumschancen rund um das gepflegte Outdoor-Cooking zu ergreifen.

Ralf Anders besitzt keine Aktien von Weber.


Peter Roegner: Defama Deutsche Fachmarkt AG

Klassische Shopping-Center leiden seit Jahren unter zurückgehenden Kundenfrequenzen; die Pandemie hat diese Entwicklung nur beschleunigt.

Anders sieht es bei den sogenannten Fachmarktzentren aus. Dabei handelt es sich im Normalfall um Geschäfte des täglichen Bedarfs, die um einen Parkplatz gruppiert sind und ein bis zwei große Ankermieter wie Supermarktketten oder Baumärkte als Kundenmagneten sowie mehrere kleinere Mieter haben.

Die DEFAMA Deutsche Fachmarkt AG (WKN: A13SUL) konzentriert sich auf solche Objekte in kleinen und mittleren Städten, überwiegend in Nord- und Ostdeutschland. Hier sind die Preise noch nicht so teuer und die Objekte für die meisten institutionellen Investoren zu klein. Zum Portfolio der Defama zählen derzeit 56 Standorte, die eine jährliche Miete von rund 19 Mio. Euro einbringen.

Das Unternehmen will durch den Ankauf weiterer Zentren weiterhin stark wachsen und konnte den Gewinn aus der Immobilienbewirtschaftung in den letzten vier Jahren um insgesamt 119 % steigern.

Die Defama zahlt eine attraktive Dividende (zuletzt 51 Cent für 2021) und sollte durch den Branchenmix mit vielen Alltagsgütern gut durch eine mögliche Rezession kommen.

Peter Roegner besitzt keine Aktien der Defama Deutsche Fachmarkt AG.


Stefan Naerger: Uber

Im Juli ist der Sommer endgültig angekommen. Auch die Uber-Aktie (WKN: A2PHHG) ist angekommen. Und zwar am absoluten Tiefpunkt der bereits über zwei Jahre zurückliegenden Corona-Talfahrt (Stand: 21.06.).

Auf den ersten Blick haben wir es mit einem Corona-Gewinner zu tun, der im Überschwang der Tech-Aktien massiv überschätzt wurde. Auf den zweiten Blick muss man neidlos anerkennen, dass Uber den Umsatz im ersten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppeln konnte.

Dabei ist die US-App längst dem reinen Ride-Hailing entwachsen. Immer mehr Dienstleistungen kommen hinzu. Und meine praktischen Erfahrungen mit Uber sagen mir: Leider genial! Rezession hin oder her: Die Uber-Aktie ist in meinen Augen das ultimative Sommerschnäppchen.

Stefan Naerger besitzt keine Aktien von Uber.


Hendrik Vanheiden: Shimano

Nach den teils starken Kursrückgängen der letzten Monate werden jetzt im Juli einige Aktien, die ich schon länger beobachte, interessant. Eine dieser Aktien ist die des japanischen Herstellers von Fahrradkomponenten (ungefähr 80 % Umsatzanteil) und Angelzubehör (ungefähr 20 % Umsatzanteil) Shimano (WKN: 865682).

Der Aktienkurs ist seit Jahresanfang um 32 % gesunken, obwohl es operativ unverändert gut läuft (Stand: 25.06.). Das Unternehmen profitiert als Marktführer bei Fahrradschaltungen von einer steigenden Nachfrage nach Fahrrädern und konnte seinen Umsatz in den letzten fünf Jahren um durchschnittlich 11 % pro Jahr steigern. Den Gewinn pro Aktie sogar um jährlich 18 %. Auch im letzten Quartal liefen die Geschäfte gut. Der Umsatz stieg um 14 %, der Gewinn pro Aktie um 2 %. Das KGV von 18 erscheint mir angesichts des anhaltenden Fahrradbooms nicht zu hoch.

 Hendrik Vanheiden besitzt keine Aktien von Shimano.


Frank Seehawer: Deutsche Telekom

Meine Top-Aktie für den Juli 2022 ist die Deutsche Telekom (WKN: 555750). Das Klima wird rauer an den Börsen und Investoren suchen vermehrt nach Stabilität. Die Aktie der Deutschen Telekom könnte diese in gewisser Weise bieten.

Nachhaltig hohe Cashflows sowie stabil hohe Dividenden zeichnen den Marktführer im deutschen Telekommunikationsmarkt aus. Aber auch im Ausland können die Bonner punkten. Das Tochterunternehmen T-Mobile US entwickelt sich prächtig und stellt einen der Wachstumstreiber des Unternehmens dar.

Kein Wunder, dass die Telekom-Aktie nahe ihrer Mehrjahres-Hochs notiert. Mit einem erwarteten KGV von 13,2 sowie einer Dividendenrendite von rund 3,5 % (Stand: 23.06.) könnte die Aktie der Deutschen Telekom noch moderat bewertet sein.

Frank Seehawer besitzt Aktien der Deutschen Telekom.


Caio Reimertshofer: Apple

In Zeiten, die von Inflation und drohender konjunktureller Schwäche geprägt sind, sollte man seinen Blick auch auf absolute Qualitätsunternehmen richten. Apple (WKN: 865985) ist ein Unternehmen, das wie kaum ein anderes für zuverlässige Cashflows steht.

Blickt man auf die Zahlen der letzten zwölf Monate, stellt man fest, dass Apple bis dato erneut seine Umsätze, seinen Nettogewinn sowie seinen freien Cashflow steigern konnte. Da geht einem als Investor das Herz auf.

Mögliche Dips beim Aktienkurs hängen also weniger mit fundamentalen Gründen zusammen, sondern bieten langfristig denkenden Investoren Chancen, sich vielleicht bereits im Juli an Apple zu beteiligen und dadurch etwas mehr Sicherheit im Depot zu gewinnen.

Caio Reimertshofer besitzt Aktien von Apple.


Henning Lindhoff: Cenit

Kurspotenzial sehe ich aktuell beim kleinen IT-Beratungs- und Softwarehaus Cenit (WKN: 540710) aus Stuttgart. Die große Chance des Unternehmens liegt im strukturellen Wachstum. Mit 673 Mitarbeitern an 29 Standorten in neun Ländern weltweit wollen die Schwaben die Prozesse ihrer Industriekunden optimieren. Und genau das ist ein Bereich, der in den kommenden Jahren noch sehr wichtig sein wird.

Achtung: Die Kapitalrenditen fallen seit 2017. Aber das Unternehmen hat bereits reagiert. CEO Kurt Bengle übergab zum Jahreswechsel den Staffelstab an Peter Schneck. Dieser sammelte in seiner Laufbahn viel Führungserfahrung, vielfach an der Spitze international aufgestellter IT-Konzerne. Zuletzt arbeitete er im Vorstand von Datagroup, einem exzellenten deutschen IT-Dienstleister.

Diese Personalie ist spannend und könnte Cenit den nötigen Kick hin zu einer noch besseren Kapitalallokation geben. Trotz des Kurs-Gewinn-Verhältnisses von 31 (Stand: 24.06.) hat die Aktie noch Luft nach oben. Bis zu einem Kurs von 20 Euro haben wir Fools aus meiner Sicht beim Kauf eine ausreichende Sicherheitsmarge.

Henning Lindhoff besitzt keine Aktien von Cenit und Datagroup.


Florian Hainzl: KLA

KLA (WKN: 865884) wird vielen Lesern kein Begriff sein. Das Unternehmen ist jedoch der führende Hersteller von Geräten zur Inspektion von Wafern und der Produktionsüberwachung. In dem Segment hat das Unternehmen einen Marktanteil von über 50 % und erzielt das Vierfache des Umsatzes des nächstgrößten Wettbewerbers.

Ähnlich wie AMSL beliefert KLA alle führenden Foundries. Damit besteht keine Abhängigkeit von einem großen Kunden. Stattdessen profitiert das Unternehmen von den globalen Investitionen in neue Fabriken. KLA zählt allein seit dem Investorentag in 2020 über 60 große neue Projekte.

Es ist nicht verwunderlich, dass das Management optimistisch in die Zukunft sieht. Aktuell wird das Unternehmen mit einem KGV von 15 bewertet (Stand: 21.06.). Für das Geschäftsjahr 2026 rechnet KLA mit einem Ergebnis je Aktie von 38 US-Dollar. Damit ergibt sich bei der heutigen Bewertung ein KGV von 8,6. Das ist ein ziemliches Schnäppchen für ein Unternehmen, dessen Umsatz jährlich um 10 % wächst und dessen operative Marge um 40 % liegt.

Florian Hainzl besitzt Aktien von KLA.


Der Artikel Top-Aktien für Juli ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von ASML Holding und Apple. The Motley Fool empfiehlt Datagroup, T-Mobile US und Uber Technologies sowie die folgenden Optionen: Long März 2023 $120 Calls auf Apple und Short März 2023 $130 Calls auf Apple.

Motley Fool Deutschland 2022