Ist es dir auch schon aufgefallen? Die Börse spielt mitunter ganz schön verrückt und entfaltet sozusagen ein Eigenleben. Gerade in diesem Jahr fällt dies wieder einmal besonders auf. Denn während im März noch alles nach einer wahnsinnig heftigen Korrektur aussah, haben sich die Kurse schneller erholt, als es viele Investoren für möglich gehalten haben.

Doch bei Weitem nicht alle Bereiche konnten von der bis heute anhaltenden Börsenparty profitieren. Wenn man beispielsweise auf den Ölsektor schaut, dann kann es einem nur eiskalt den Rücken herunterlaufen. Aber wenn die Notierungen einer bestimmten Branche so massiv eingebrochen sind, könnte auch eine gewisse Übertreibung daran schuld sein. Und genau dieser Umstand könnte unsere beiden heute zu betrachtenden Ölwerte deshalb erst so richtig interessant erscheinen lassen.

Total

Den französischen Energiekonzern Total (WKN: 850727) kann man durchaus als großen Spieler im Ölgeschäft bezeichnen. Er fördert und vermarktet nicht nur Öl und Gas, sondern nutzt auch Kohle und Uran zur Energiegewinnung. Darüber hinaus investiert Total sehr viel in erneuerbare Energien. Zum Beispiel hat das Unternehmen eine Vereinbarung über die Entwicklung eines 800-MW-Solarkraftwerks in Katar getroffen. Aber auch die E-Mobilität sowie verschiedene Wasserstoffprojekte stehen auf der Agenda.

Schaut man allerdings auf die diesjährige Kursentwicklung der Total-Aktie, so konzentriert sich der Markt anscheinend hauptsächlich an der schlechten Entwicklung beim Ölpreis. Fast 44 % haben die Papiere seit Jahresbeginn verloren und notieren derzeit nur noch bei einem Wert von 28,08 Euro (23.10.2020). Könnte dies eine günstige Einstiegschance bedeuten?

Das könnte unter anderem von den Zahlen zum dritten Quartal abhängen, die Total am 30.10.2020 der breiten Öffentlichkeit präsentieren wird. Sollten hier die Schätzungen der Analysten, die von einem Ergebnis je Aktie (EPS) von 0,106 US-Dollar ausgehen, übertroffen werden, würde sich dies vielleicht positiv auf den Aktienkurs auswirken können. Man muss allerdings wissen, dass der Konzern im Vorjahresquartal noch ein EPS von 1,13 US-Dollar je Aktie ausweisen konnte.

Auch wenn das Jahr 2020 für Total äußerst herausfordernd ist, so wird man es aber wohl mit einem Gewinn abschließen können. Auch wenn dieser vermutlich 70 % niedriger ausfallen wird als noch im letzten Geschäftsjahr. Ich bin trotzdem optimistisch. Denn da sich der Konzern strategisch weiter sehr gut ausrichtet, rechne ich nach dem Ende der Coronapandemie mit wieder freundlich gestimmten Investoren. Wer einen Ölwert mit viel Nachholbedarf sucht, könnte bei der Total-Aktie also eventuell gut aufgehoben sein, wenn er ein gewisses Maß an Risikobereitschaft mitbringt.

ExxonMobil

Ein weiterer Energiekonzern, dessen Aktien dieses Jahr mächtig Federn lassen mussten, ist der US-Ölmulti ExxonMobil (WKN: 852549). Mit einer Marktkapitalisierung von 145 Mrd. US-Dollar ist er immer noch die weltweite Nummer eins der Branche. Und somit eines der weltweit führenden Unternehmen in den Bereichen Mineralöl, Erdgas und Petrochemie.

Auch ExxonMobil wird am 30.10.2020 seine Bücher öffnen und die Zahlen zum dritten Quartal bekannt geben. Hier wird allerdings beim Ergebnis je Aktie ein Minus von 0,254 US-Dollar erwartet. Keine schönen Aussichten also für die ohnehin schon arg gebeutelten Investoren des Konzerns. Doch auch hier könnte, was die negativen Nachrichten angeht, die Talsohle vielleicht schon durchschritten sein.

An der Börse ist man da aber noch relativ pessimistisch. Dies zeigt uns jedenfalls der Kurs der ExxonMobil-Aktie recht deutlich. Seit Anfang des Jahres geht es hier steil bergab. Die Papiere konnten sich zwar ausgesprochen schnell wieder von der starken Korrektur im März erholen, doch ihr Kurs fiel ab Mitte Juni erneut massiv ab und sie notieren aktuell mit 34,16 US-Dollar (23.10.2020) stolze 52 % tiefer als noch Anfang Januar.

Meines Erachtens sollte schon viel Negatives im Aktienkurs mit eingepreist sein. Hier könnten meiner Meinung nach also schon kleine positive Überraschungen zu einer schnellen Kehrtwende führen. Sollten also demnächst vielleicht die Schätzungen für das Gesamtjahr auch nur leicht übertroffen werden, könnte dies der gebeutelten ExxonMobil-Aktie eventuell zu neuem Auftrieb verhelfen. Mit diesem Hintergrund könnten also auch die Papiere von ExxonMobil für etwas risikofreudige Investoren durchaus einen gewissen Reiz ausüben.

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Andre Kulpa besitzt Aktien von Total. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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