Tag des Bodens - Bodenstrategie in Arbeit - AGES bestätigt positive Entwicklung beim Humus-Gehalt heimischer Ackerböden, neue Broschüre „Humus in Diskussion“ – Bildungsmaterialien

Im Vorfeld zum „Tag des Bodens“ am 5. Dezember erinnert Bundesminister Norbert Totschnig an die vielfältigen Funktionen der wertvollen Ressource Boden, verweist auf erfolgreiche Maßnahmen seines Ressorts in diesem Bereich und geht auf die Erarbeitung der Bodenstrategie ein. „Gesunde Böden sind die Grundlage für lebenswerte Regionen. Sie schützen vor Hochwasser und Hitzeinseln, versorgen uns mit regionalen Lebensmitteln und prägen unser einzigartiges Landschaftsbild. Aber vor allem speichern Böden auch CO2 aus der Luft und tragen so zur Reduzierung des Treibhausgaseffekts bei. Boden ist also nicht nur die Voraussetzung für die Lebensmittelversorgung, sondern auch eine natürliche Klimaanlage", betont Totschnig.

„Unser aller Ziel muss sein, den Flächenfraß in Österreich zu reduzieren. Laut Erhebung des Umweltbundesamtes ist es im Jahr 2021 zu einem leichten Rückgang der täglichen Flächeninanspruchnahme auf 10 Hektar pro Tag gekommen. Im Regierungsprogramm ist das ehrgeizige Ziel verankert, den Bodenverbrauch auf 2,5 Hektar bis 2030 zu reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, wird derzeit in einem umfangreichen Prozess zwischen Bund, Ländern und Gemeinden intensiv an der Fertigstellung der Bodenstrategie gearbeitet. Raumordnung ist grundsätzlich in Länderkompetenz. Bei der Erstellung einer Bodenstrategie müssen also die unterschiedlichen Rahmenbedingungen in den Regionen berücksichtigt werden. Qualität vor Tempo ist hier die Devise“, führt Totschnig weiter aus. Die Beschlussfassung der Bodenstrategie ist 2023 im Rahmen einer politischen ÖROK Sitzung geplant.

AGES bestätigt positive Entwicklung beim Humus-Gehalt heimischer Ackerböden

Im Fokus der Landwirtschaft stehe die Bodenfruchtbarkeit, die durch Humus-Anreicherung verbessert wird. „Für eine nachhaltige landwirtschaftliche Produktion ist ein optimaler Humus-Gehalt im Boden Voraussetzung. Seit Beginn der 1990er Jahre verzeichnet Österreicheine positive Entwicklung beim Humus-Gehalt heimischer Ackerböden. Dieser Erfolg ist vorwiegend auf Maßnahmen im Österreichischen Programm für umweltgerechte Landwirtschaft zurückzuführen“ so Totschnig und verweist auf bewährte ÖPUL Maßnahmen wie günstige Fruchtfolgen, eine reduzierte Bodenbearbeitung, die biologische Bewirtschaftung sowie zahleiche Bildungs- und Beratungsmaßnahmen, die einen sorgfältigen Umgang mit Boden in den Mittelpunkt stellen.

„Die Beratung und die gesetzten Umweltmaßnahmen zur Steigerung der Bodenfruchtbarkeit zeigen in Form der gestiegenen Humus-Gehalte nachweisbare Erfolge in allen Regionen“, bestätigt Andreas Baumgarten, Institutsleiter für Bodengesundheit und Bodenschutz in der AGES und Leiter der Geschäftsstelle des Fachbeirates für Bodenfruchtbarkeit und Bodenschutz des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML).

In einem neuen Lehrvideo und der Broschüre „Humus in Diskussion“ des Fachbeirates im Auftrag des BML kommen Experten von Bund, Ländern, Forschungseinrichtungen und Praktiker aus der Landwirtschaft zu Wort, stellen pflanzenbauliche Maßnahmen als Grundlage für biologische wie konventionelle Landbewirtschaftung vor und präsentieren neue wissenschaftlichen Erkenntnisse. Die Broschüre steht hier und das Video hier zur Verfügung. 

Bildungsmaterialien zum bewussten Umgang mit Boden

Bundesministerin Leonore Gewessler und Bundesminister Norbert Totschnig haben gemeinsam einen Bildungsschwerpunkt zum Thema Boden gesetzt. Im Auftrag von BMK und BML hat das Forum Umweltbildung Bildungsmaterialien zum Thema „Die Zukunft unseres Bodens – Boden schützen und nachhaltig nützen“ erstellt. „Wenn es um Bewusstseinsbildung zum Schutz unserer natürlichen Ressourcen geht, müssen wir schon bei den Kindern anfangen. Daher freut es mich besonders, dass Umweltministerin Leonore Gewessler und ich durch Zusammenarbeit unserer Ressorts mit den Bildungsmaterialien „Zukunft unseres Bodens“ einen weiteren Beitrag zum Erreichen unseres Ziels leisten können, nämlich: Den Boden zu schützen und den Flächenfraß zu reduzieren“, betont Totschnig. Die Unterlagen stehen unter www.umweltbildung.at/bodenschutz zur Verfügung.