US-Präsident Donald Trump hat im Konflikt mit dem Iran seinen bisherigen Kurs der militärischen Zurückhaltung verteidigt. Er könne "innerhalb von einer Minute" einen Militärschlag beispielsweise gegen 15 wichtige Ziele im Iran anordnen, sagte Trump am Freitag am Rande eines Treffens mit Australiens Premierminister Scott Morrison im Weißen Haus. Er wolle das aber möglichst vermeiden. An die Adresse von Kritikern, die ihm Schwäche vorwerfen, sagte Trump: "Meiner Meinung nach zeigt das Stärke." Er fügte hinzu: "Es zeigt weitaus mehr Stärke, es so zu tun, wie wir es tun."

Trump sagte auf die Frage nach einem möglichen Militärschlag allerdings auch: "Das ist immer möglich." Er betonte, die USA verfügten über die stärksten Streitkräfte der Welt. Die US-Regierung verhängte am Freitag neue Sanktionen gegen die iranische Zentralbank und den Staatsfonds des Landes wegen angeblicher Finanzierung terroristischer Aktivitäten.

US-Außenminister Mike Pompeo hat den Iran für Angriffe auf saudische Ölanlagen am vergangenen Samstag verantwortlich gemacht. Der Iran weist das zurück. Die von Teheran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen hatten sich zu den Angriffen bekannt. Trump sagte am Freitag, er werde nun unter anderem mit Pompeo und dem Pentagon über das weitere Vorgehen beraten. Der Außenminister hatte in den vergangenen Tagen Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate besucht.

Der republikanische Senator und Trump-Vertraute Lindsey Graham hatte am Dienstag auf Twitter geschrieben, die zurückhaltende Antwort Trumps nach dem Abschuss einer US-Drohne im Juni sei von der iranischen Führung offenbar als Zeichen der Schwäche gesehen worden. Da die Probleme mit dem Iran zunähmen, müsse die US-Regierung entschlossen handeln, um weitere Aggressionen zu verhindern. Trump hatte nach dem Abschuss der Drohne einen bevorstehenden Militärschlag gegen den Iran nach seinen Worten in letzter Minute abgesagt./cy/DP/stw

AXC0257 2019-09-20/18:21

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