Die Deutschen sind Reiseweltmeister, heißt es. Und es stimmt, ich persönlich kenne keinen, der in diesem Jahr nicht mindestens einmal in den Urlaub fährt. Die Reisebranche boomt und die Reiseveranstalter profitieren davon.

Allen voran natürlich die TUI (WKN:TUAG00), die, gemessen am Umsatz, zu Europas größtem Reiseanbieter gehört. Aber es gibt ein paar Schattenseiten in diesem Jahr. Hier eine Foolishe Bestandsaufnahme der Situation.

TUI hat eine lange Tradition

Sie war schon im Jahr 1968 als Touristik Union International (TUI) gegründet worden. 1997 gehörten 45 % der TUI-Anteile der Hapag-Lloyd AG und 1998 hat dann Preussag AG/Hapag-Lloyd die TUI komplett übernommen und in die Hapag Touristik Union (HTU) eingegliedert. Nur zwei Jahre später nannte sich die HTU in TUI Group um, die dann 2001 in die Preussag AG überging. Dann, im Jahre 2002, benannte sich die Preussag AG in TUI AG um.

Im Jahr 2007 wurde ein Teil des Tourismusgeschäftes der TUI AG mit dem britischen Unternehmen First Choice Holidays fusioniert und gemeinsam die TUI Travel gegründet. Damit entstand damals die größte Touristikgruppe der Welt, an der die TUI AG mit rund 54 % beteiligt ist. Der Firmensitz der neuen TUI Travel ist jetzt Großbritannien.

Von 1990 bis 2008 war die TUI AG im DAX und anschließend bis Ende März 2015 im MDAX notiert. Nachdem die TUI AG mit der britischen TUI Travel PLC fusioniert hat, wird sie in Deutschland nicht mehr gelistet, sondern ist nur noch an der Londoner Börse notiert.

Derzeit läuft es nicht rund

Die Reisebranche unterliegt ständigen Schwankungen und läuft alles andere als kontinuierlich. Das hat im zweiten Geschäftsquartal auch die TUI erfahren müssen. Vor allem wegen des Flugverbots für die 737 MAX von Boeing (WKN:850471) und der Flaute in Spanien hatte TUI bereits im März die Prognose für das laufende Jahr gesenkt.

Man erklärte, wenn die wegen zwei Abstürzen weltweit gesperrte 737 MAX bis Mitte Juli nicht wieder fliegen dürfe, dann werde das Betriebsergebnis gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich um ein Viertel sinken. Immerhin waren bereits 15 Maschinen dieses Typs bei der TUI im Einsatz.

Auch in Spanien gibt es derzeit Überkapazitäten. Dank boomender Nachfrage waren die Preise in der Region in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Viele Urlauber hatten die Türkei aus Sorge über politische Unruhen oder Anschläge gemieden. Da die Bedenken hinsichtlich der Türkei schwinden und Spanien den Verbrauchern nun zu teuer erscheint, kehrt sich dieser Trend jetzt um.

Doch die aktuellen Quartalszahlen gingen erst mal doch nicht so stark zurück, wie die Analysten erwartet hatten. Der Umsatz fällt mit 3,1 Mrd. Euro nur 1,4 % niedriger aus als im Vorjahresquartal. Beim bereinigten EBITA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) zu konstanten Wechselkursen wies der Konzern mit -229,4 Mio. Euro ein Ergebnis aus, das um 72,5 % geringer ausfiel als im Vergleichsquartal des Vorjahres.

Und die Aktie von TUI?

Die TUI-Papiere sind vor allem bei Dividendeninvestoren beliebt. Die Ausschüttung ist in den letzten Jahren stetig angestiegen und die Dividendenrendite beträgt beim aktuellen Kurs von 9,47 Euro (17.05.2019) satte 7,60 %, bezogen auf die Dividende für das Jahr 2018 in Höhe von 0,72 Cent. Ob TUI seine Dividende in Zeiten massiver Verluste weiterhin so hoch halten kann oder eventuell sogar ganz ausfallen lässt, bleibt allerdings ungewiss.

Die TUI-Aktie ist nicht unbedingt als schlecht einzustufen, durch den Schwerpunkt auf Touristik aber dementsprechend schwankungsanfällig, genauso wie die Tourismusbranche selbst. Und es gibt in diesem Jahr noch viele Herausforderungen für das Unternehmen, die es zu meistern gilt. Die Aktie erscheint derzeit nur für mutige Anleger interessant.

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Andre Kulpa besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019