Die aktuelle Quartalsberichtssaison nähert sich inzwischen dem Ende. Viele Zahlenwerke haben uns in den vergangenen Wochen und Monaten bewegt und es gab so manche Verlierer dieser spannenden Berichtssaison, die im Nachgang der jeweiligen Zahlenwerke ordentlich Federn lassen mussten.

Aber genug vom Schlechten, denn einige Unternehmen haben mit ihren Quartalszahlen auch positiv überrascht. Werfen wir in diesem Sinne nun einen Foolishen Blick auf die Aktien von TUI (WKN: TUAG00), Sixt (WKN: 723132) und Wirecard (WKN: 747206), die zu diesem Kreis hinzugezählt werden können, und schauen einmal, was Investoren diesbezüglich wissen sollten.

TUI: Zu viele negative Erwartungen führen zum Ausrufezeichen

Die Aktie von TUI konnte mit ihren Quartalszahlen zunächst ein starkes Ausrufezeichen setzen. Nachdem das Reiseunternehmen am Dienstag dieser Woche die frischen Ergebnisse präsentiert hatte, stieg die Aktie zwischenzeitlich wieder auf über 9,00 Euro. Definitiv interessant.

Zwar kostete das Flugverbot der Boeing-Maschinen die TUI-Aktie einiges und der operative Gewinn brach um rund die Hälfte auf lediglich 101 Mio. Euro ein. Allerdings scheinen sich trotz der massiven Belastungen in Höhe von voraussichtlich 300 Mio. Euro durch dieses Desaster die Folgen für TUI im Rahmen zu halten.

So geht der Vorstand des Reisedienstleisters noch immer davon aus, dass der operative Gewinn im laufenden Geschäftsjahr um 26 % zurückgehen wird, und er konnte somit seine bisherige Prognose bestätigen. Eine Einschätzung, die in Anbetracht der negativen Entwicklung in diesem Geschäftsjahr für zumindest einen kleinen, kurzfristigen kurstechnischen Euphorie-Kick ausgereicht hat, der in Anbetracht einer etwas besseren Nachrichtenlage möglicherweise ausbaufähig sein wird.

Sixt: Weiteres Wachstum, unbeirrt vom Handelskonflikt

Auch die Aktie von Sixt gehörte definitiv zu den Gewinnern dieser aktuellen Berichtssaison, unabhängig von der aktuellen Kursperformance im Nachgang dieser Zahlen. Wie der Mobilitätsdienstleister nämlich weiterhin eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat, geht hier das Wachstum weiter. Jedem Handelskonflikt zum Trotz.

Innerhalb des ersten Halbjahres stiegen die Umsatzerlöse um 18,1 % auf 1,127 Mrd. Euro. Speziell die sonstigen Erlöse aus dem Vermietungsgeschäft spielten hierbei die Rolle eines gewaltigen Wachstumstreibers von rund 28 % auf rund 109 Mio. Euro. Zudem war auch der Auslandsmarkt in diesem Zahlenwerk ein wichtiger Wachstumstreiber, denn hier konnte Sixt einen Anstieg der Erlöse von 26,3 % auf über 675 Mio. Euro verkünden.

Aus Sicht der Ergebnisse machte sich hingegen eher Stagnation breit. Mit einem Anstieg des EBIT und EBT um jeweils 1,7 % konnte Sixt hier keine großen Sprünge machen. Allerdings dürfte das kurzfristig zu verkraften sein, sofern das Umsatzwachstum weiter anhält.

Sixt demonstriert hier sehr eindrucksvoll, dass das Dienstleistungsgeschäft in der Automobilbranche und die bisherigen Schritte als Mobilitätsdienstleister wenig vom Handelskonflikt tangiert werden. Eine durchaus erfolgreiche Autogeschichte in diesen doch eher turbulenten Zeiten.

Wirecard: Starkes Wachstum und Anhebung der Prognose

Zu guter Letzt hat auch Wirecard mit seinem Halbjahreszahlenwerk sehr eindrucksvoll demonstriert, dass hier das operative Wachstum noch immer schwer intakt ist. Unterm Strich konnte der innovative Zahlungsdienstleister im ersten Halbjahr seine Umsätze um 36,7 % steigern, das EBITDA nahm in diesem Zeitraum um 35,8 % zu, das Ergebnis nach Steuern sogar um 50,7 %, was möglicherweise unterstreichen könnte, dass Wirecard zunehmend profitabler wird.

Zudem hat der innovative Zahlungsdienstleister gleichsam seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr erhöht. So rechnet das Unternehmen nun mit einem EBITDA zwischen 765 und 815 Mio. Euro, was einem Anstieg um jeweils 5 Mio. Euro entspricht. Zudem hat Wirecard auch seine Vision 2020 angepasst und rechnet hier nun bereits mit einem Umsatz von 3,2 Mrd. Euro bei einem Transaktionsvolumen von 230 Mrd. Euro. Durchaus spannende Zahlen.

Wirecard unterstreicht hier in meinen Augen, dass die eigenen Langzeitprognosen bis zum Geschäftsjahr 2025 durchaus realistisch erscheinen. Sowohl das aktuelle Zahlenwerk, als auch die angepassten, mittelfristigen Ziele sind wichtige Stellschrauben dafür, dass diese erfolgreiche Wachstumsgeschichte ihre eigenen Ziele wohl wird erreichen können.

Ist dies die nächste Wirecard?

Wirecard stieg um fast 2.000 %. Jetzt gibt es einen aussichtsreichen „Nachfolger“, der schon bald die Spitze einnehmen könnte. Erst im vergangenen Jahr kam die Aktie an die Börse. Mit +49 % Umsatz-Wachstum (2018) und einer traumhaften Marge von 52 % (vor Steuern und Abschreibungen) fasziniert das Unternehmen die Analysten, während seine Plattform die Internet-Händler in der ganzen Welt mit der besten Performance begeistert und so bereits über 3 Milliarden Menschen erreicht. Wächst hier ein ganz neuer Tech-Gigant heran? Alle Details liest du hier:

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Vincent besitzt Aktien von TUI und Wirecard. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019