- Energieeinsparung und Effizienzsteigerung sind Pflichtprogramm


  • Geplanter Ausbau der Wasserkraft geht auf Kosten der letzten intakten Flüsse

  • Ökologische Gewässersanierung: 150 Mio. Euro für unsere Lebensquelle gefordert


Heute hat „Oesterreichs Energie“ aktuelle Kraftwerksvorhaben präsentiert. „Im Zuge der Ausbaupläne wird Wasserkraft als ‚Herzstück der Stromerzeugung‘ propagiert. Was wir angesichts dieses Wildwuchses an Kraftwerken wahrnehmen, ist jedoch nur ein von der falsch eingesetzten Ökostromförderung getriebener, erhöhter Pulsschlag der Wasserkraftlobby. Mit Herz hat das wenig zu tun“, kritisiert Franz Maier, Präsident des Umweltdachverbandes. Dem bereits weitestgehend ausgereizten Ausbaugrad der Wasserkraft steht ein zunehmend schlechter Gewässerzustand gegenüber: Nur 15 % der heimischen Flüsse sind ökologisch intakt, rund 60 % sanierungsbedürftig. Laut EU-Wasserrahmenrichtlinie muss Österreich bis 2027 alle Gewässer in einen guten Zustand bringen. „Dennoch wird die Verbauung nicht gestoppt, im Gegenteil – Wasserschutzbestimmungen werden mithilfe von Ausnahmen systematisch umgangen, neue Kraftwerke in teilweise hochsensible Gebiete hineinbetoniert“, so Maier.

Klima- und Naturschutz gemeinsam denken, Klimaschutzziele erreichen

Intakte Gewässer sind ein elementarer Baustein im Kampf gegen Klimawandel und Artensterben. Der Umweltdachverband appelliert daher, Klima- und Naturschutz gemeinsam zu denken. „Statt immer wieder neuer Ausbaupläne sind Energieeinsparung und Effizienzsteigerung Pflichtprogramm und der einzige Weg, die Energie- und Klimaziele zu erreichen. Erfolgsfaktoren dafür sind ein ambitioniertes Erneuerbaren Ausbau Gesetz 2020 mit den richtigen Förderungen und Anreizen, endlich Maßnahmen zur Verbrauchssenkung sowie eine umfassende ökosoziale Steuerreform. Das Ziel bei der Stromerzeugung – und den entsprechenden Förderungen – muss lauten: So viel erneuerbare Energie wie nötig, so wenig Naturverbrauch wie möglich. Statt neue Kraftwerke zu bauen, müssen wir die vorhandenen Anlagen ökologisch verträglich modernisieren und damit den Wirkungsgrad erhöhen. Und: Naturbelassene Gewässer und Schutzgebiete müssen verbauungstechnisch in Zukunft tabu sein – es ist höchst bedauerlich, dass in den heute veröffentlichen Plänen offenbar keine naturverträglichen Konzepte berücksichtigt und auch keine Endausbaugrenze gesetzt wurden“, betont Maier.

Leerstehende Fördertöpfe für Gewässersanierung endlich füllen

Darüber hinaus wird der ökologische Gewässerschutz trotz der misslichen Lage der Fließgewässer ausgetrocknet. 150 Mio. Euro waren im Umweltförderungsgesetz für die Renaturierung geplant – und wurden auf null Euro reduziert. „So können wir die verbindlichen Ziele im Wasserschutz niemals einhalten. Wir fordern Finanzminister Eduard Müller daher auf, die leerstehenden Fördertöpfe für die Gewässersanierung endlich wieder aufzufüllen“, so Maier abschließend.