Varta (WKN: A0TGJ5)-Aktien sind vom Hoch bereits mehr als 82 % gefallen (16.11.2022). Dabei ist das Unternehmen in den letzten Jahren stark gewachsen und der Aktienkurs nach dem Börsendebüt zunächst gestiegen.

Doch wie anfällig das Geschäft ist, wurde Anfang 2020 deutlich. Damals kamen Befürchtungen auf, der Batteriehersteller könnte einen Teil seiner Kunden an chinesische Firmen verlieren, die Varta-Batterien kopieren.

1. Varta leidet unter den gestiegenen Kosten

Der aktuelle Aktieneinbruch hat jedoch einen anderen Grund. Das Unternehmen spürt die Folgen des Ukrainekrieges. So sind einerseits die Rohstoff- und Energiekosten stark gestiegen, die vor allem für den Produktionsstandort Deutschland sehr schädlich sind. Andererseits trübt sich weltweit das Konjunkturbild ein. Die hohe Inflation führt dazu, dass viele Varta-Kunden weniger Produkte verkaufen.

Der Batteriehersteller muss so gleichzeitig einen Nachfragerückgang und steigende Kosten verkraften.

In den ersten drei Quartalen 2022 sank der Umsatz um 8,3 % auf 570,7 Mio. Euro, während das Ergebnis nach einem Vorjahresgewinn von 75,9 auf -20,1 Mio. Euro einbrach.

Das bereinigte EBITDA litt in beiden Segmenten. In der Lithium-Ion-Solutions & Microbatteries-Sparte verringerte es sich um 64,1 % auf 50,42 Mio. Euro und im Household-Batteries-Bereich um 62,1 % auf 15,9 Mio. Euro.

Dabei profitierte Household Batteries von der hohen Energiespeicher-Nachfrage, weshalb hier der Umsatz um 15,6 % auf 296,55 Mio. Euro gestiegen ist. Im Lithium-Ion-Solutions & Microbatteries-Segment sank er hingegen aufgrund eines nachlassenden Konsums um 25,1 % auf 274,2 Mio. Euro.

2. Die Prognose sinkt

Das Unternehmen passt infolge des schwierigen Umfelds seine Gesamtjahresprognose an. Der Umsatz soll nach 902,9 Mio. Euro im Vorjahr (2021) nun 805 bis 820 Mio. Euro erreichen. Das bereinigte EBITDA fällt voraussichtlich von 282,9 auf 55 bis 60 Mio. Euro. Das Unternehmen senkt auch seine Sachinvestitionen von 175 Mio. Euro (2021) auf 105 bis 115 Mio. Euro.

Für das kommende Jahr (2023) geht Varta von 850 bis 880 Mio. Euro Umsatz und einem bereinigten EBITDA in Höhe von 90 bis 110 Mio. Euro aus. Allerdings ist diese Prognose angesichts der stark schwankenden Energie- und Rohstoffpreise sowie einer sehr wahrscheinlichen Rezession eher mit Unsicherheit behaftet.

1. Varta streicht Ausgaben zusammen

Der Konzern hat als Reaktion auf den Gewinneinbruch Kostensenkungen angekündigt, was für die Aktie eine gute Neuigkeit ist. In Nördlingen schickt er jetzt 500 der 800 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Varta produziert hier Lithium-Ionen-Batterien, die in vielen kabellosen Geräten zum Einsatz kommen.

Das Unternehmen stoppt zudem den Bau seiner E-Auto-Batteriefabrik. Er wird nur bei verbindlichen Zusagen fortgesetzt. Varta vollendet lediglich die Fertigstellung einer Pilotanlage, die später für Porsche (WKN: PAH003) V4Drive-Zellen produziert.

Wann sich die Lage wieder bessert, ist ungewiss. Alles hängt von der weiteren Entwicklung des Wirtschaftsumfelds ab, wofür auch die Politik Verantwortung trägt.

Der Artikel Varta-Aktie: 2 negative und 1 positive Neuigkeit ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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