Verbraucherschutz-Regeln führen zu Einbußen bei Internetanbietern
17.05.2022 | 15:05
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die Stärkung von Verbraucherschutz-Regeln hat
beim Telekommunikationsanbieter Vodafone
Seit Dezember sind Telekommunikationsverträge, die sich nach ihrer regulären Laufzeit automatisch verlängert haben, schon nach einem Monat kündbar. Zudem müssen Anbieter eine Kurzzusammenfassung schicken, bevor ein Vertrag abgeschlossen werden darf.
Mit Blick auf die rückläufigen Kundenzahlen in dem Quartal verwies ein Firmensprecher auf Corona-Folgen: Wegen der Pandemie seien weniger Menschen in die Vodafone-Shops gekommen. Dazu habe es "Herausforderungen bei der Umsetzung der Vorgaben durch die TKG-Novelle" gegeben. TKG ist das Kürzel für Telekommunikationsgesetz, das Ende 2021 in Kraft trat und die schärferen Verbraucherschutz-Regeln enthält.
"Um den Gesetzesänderungen gerecht zu werden, mussten wir Systeme und Prozesse umfassend anpassen", sagte der Vodafone-Sprecher. "Leider hat diese Anpassung nicht so reibungslos funktioniert wie geplant. Die Folge: Neukundenverträge kamen nicht zustande."
Auch bei der Deutschen Telekom
Vodafone Deutschland legte am Dienstag außerdem Zahlen für sein ganzes Geschäftsjahr vor, das Ende März ausgelaufen war. Der Service-Umsatz stieg demnach um 1,1 Prozent auf 11,5 Milliarden Euro. Der Nettogewinn wurde nicht bekannt gegeben. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inklusive Leasingkosten (Ebitda AL) kletterte um 6,5 Prozent auf rund 5,7 Milliarden Euro. Die Marge war insgesamt höher als zuvor - Vodafone wirtschaftete also profitabler. Das erklärt der Firmensprecher auch mit Synergieeffekten nach der Übernahme von Unitymedia.
Deutschlandchef Hannes Ametsreiter sprach von einem "guten Wachstum". "Die Markt-Nachfrage nach schnellem Internet ist im Fest- wie im Mobilfunk-Netz ungebrochen." Vodafone hat in Deutschland rund 16 000 Beschäftigte, davon 5000 in Düsseldorf./wdw/DP/stw
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