Verbraucherzentrale: Airlines brechen Recht bei Ticketerstattung
28.05.2020 | 13:07
Einen "systematischen Rechtsbruch" hat die Verbraucherzentrale Hessen der Luftverkehrsbranche vorgeworfen. Die Fluggesellschaften verzögerten seit geraumer Zeit die Erstattung stornierter Tickets, berichtete der Verband am Donnerstag in Frankfurt. In der Zentrale häuften sich die Beschwerden von Verbrauchern, die keine Auskünfte erhielten und hingehalten würden. Viele fühlten sich als Opfer einer "Verzögerungstaktik."
"Wir beobachten aktuell einen systematischen Rechtsbruch quer durch die Luftverkehrsbranche", sagte Verbraucher-Anwalt Peter Lassek laut einer Mitteilung. "Eine Rückzahlung bieten Airlines entweder gar nicht oder nur sehr versteckt als eine von vielen Möglichkeiten an, wie etwa Umbuchung oder Gutschein. Kunden, die auf ihren Zahlungsanspruch bestehen, brauchen einen langen Atem. Das ist besonders unverständlich, wenn Unternehmen gleichzeitig massive staatliche Unterstützung erhalten."
Die Zentrale rät betroffenen Verbrauchern, die Rückzahlung schriftlich und mit einer zweiwöchigen Frist einzufordern. "Reagiert die Airline gar nicht, haben Sie die Möglichkeit, ein gerichtliches Mahn- oder Klageverfahren zu führen, wobei man allerdings immer auch das Kosten- und Insolvenzrisiko im Blick behalten sollte. Eine Strafanzeige wird jedenfalls keine schnellere Rückerstattung bewirken", fasste Lassek zusammen.
In Folge der Corona-Pandemie ist der Luftverkehr nahezu vollständig
zusammengebrochen und Tausende Flüge wurden storniert. Grundsätzlich
müssen die Gesellschaften den Ticketpreis innerhalb von sieben Tagen
erstatten. Lufthansa
ISIN IE00BYTBXV33 DE0008232125 FR0000031122 GB00B7KR2P84 ES0177542018
AXC0222 2020-05-28/13:07
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.