Die Dividendenrendite von 7 % beim Telekommunikations- und Mediengiganten AT&T (WKN: A0HL9Z) ist auffallend genug, um viele Investoren anzuziehen. Es kann jedoch durchaus sein, dass es strukturell infrage gestellt wird. Es sieht so aus, als wäre sein Kommunikationsgeschäft im Rückgang und Streaming-Rivalen bedrohten sein Pay-TV-Geschäft. Das bedeutet, dass sich seine Dividende möglicherweise langfristig nicht als nachhaltig erweisen wird.

Auf der anderen Seite haben Industrieunternehmen wie MSC Industrial (WKN: 898493) und Caterpillar (WKN: 850598) solide Dividendenrenditen. Und ihre zyklischen Herausforderungen könnten in ein oder zwei Jahren gelöst sein. Unternehmen und Dividenden können dann also wieder zum Wachstumsmodus zurückkehren. Dies ist bei AT&T angesichts der strukturellen Herausforderungen möglicherweise nicht der Fall. Werfen wir einen Blick auf die beiden Industrieaktien.

MSC Industrial

Es wird kein schönes Finanzjahr 2020 für das industrielle Zulieferunternehmen, und das nächste wird auch nicht viel besser werden.

Die durchschnittlichen Tagesumsätze des Unternehmens sind im Jahr 2020 drastisch abgestürzt. Die jüngsten Verkaufsdaten für Juli weisen einen Rückgang von 12,6 % im Vergleich zum Vorjahr auf. Unterdessen verweist das Management weiterhin auf extrem schwache Ausgaben in der Automobil-, Luftfahrt- und Schwerindustrie. Zur Erklärung: Der Umsatz von MSC sind die Betriebsausgaben seiner Kunden, und mit der Verlangsamung der Produktionstätigkeit verlangsamt sich auch das Umsatzwachstum von MSC.

Was hast du erwartet?

Ein gewisser Kontext ist notwendig. COVID-19 hat zu plötzlichen Stillständen in der Automobilproduktion sowie in der Luft- und Raumfahrt geführt. Darüber hinaus sind die Ölpreise und andere führende Indikatoren für die Ausgaben der Schwerindustrie eingebrochen. Es ist schwer vorstellbar, dass die Umstände für ein Zulieferunternehmen noch schlimmer sein könnten.

Wenn man jedoch davon ausgeht, dass das Frühjahr 2020 einen Tiefpunkt in der industriellen Aktivität markieren wird, ist es wahrscheinlich, dass MSC im Jahr 2021 wieder anfangen wird, seinen Umsatz zu steigern. Sollte sich diese Annahme als richtig erweisen, dann scheint MSC Industrial eine gute Wahl für einkommensorientierte Investoren zu sein.

Die Dividendenrendite des Unternehmens in Höhe von 4,5 % scheint durch die geschätzten Gewinne – 4,58 bzw. 4,48 USD in den Jahren 2020 und 2021 – und durch den Cashflow in den nächsten Jahren gut unterstützt zu werden. Darüber hinaus dürfte das Unternehmen Ende nächsten Sommers wieder wachsen, während es mit weniger als dem 15-fachen Gewinn gehandelt wird.

Es wird beim besten Willen nicht leicht werden, aber wenn das 14-Fache der Gewinne und eine Dividendenrendite von 4,5 % das Schlimmste ist, was passieren kann, dann ist MSC Industrial für dividendenorientierte Investoren einen Kauf wert.

Caterpillar

Der Hersteller von Bau-, Bergbau-, Energie- und Transportausrüstungen sieht sich derzeit einem starken Gegenwind ausgesetzt. Die jüngsten Einzelhandelsverkaufsdaten des Unternehmens zeigen anhaltende Rückgänge. Dies bedeutet, dass die Verkäufe von Caterpillar an seine Einzelhändler weiter unter Druck sein werden.

Während der Telefonkonferenz für das zweite Quartal gab CEO Jim Umpleby bekannt: „Der Rückgang der Händlerbestände im vergangenen Quartal war stärker, als wir erwartet hatten. Wir gehen jetzt davon aus, dass unsere Händler ihre Bestände bis zum Jahresende um mehr als 2 Milliarden US-Dollar reduzieren werden.“

Analysten der Wall Street berichten daher von einem Umsatzrückgang bei Caterpillar um 23 % auf 41,6 Milliarden US-Dollar. Angesichts der Tatsache, dass die Gewinnspanne von Caterpillar tendenziell vom Volumen beeinflusst wird, gehen die Analysten zudem davon aus, dass der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation (EBITDA) von Caterpillar von 9,6 Mrd. USD im Jahr 2019 auf 6 Mrd. USD im Jahr 2020 zurückgehen wird.

Die kurzfristigen Aussichten für Caterpillar sind auf jeden Fall düster. Auf der anderen Seite scheinen einige wichtige Endmärkte für das Unternehmen wieder zu wachsen. So dürfte beispielsweise der steigende Wohnungsbau in den USA zu einer Nachfrage nach kleineren Baumaschinen führen. Und wenn die Infrastruktur um neue Häuser herum gebaut wird, dürfte auch die Nachfrage nach größeren Baumaschinen anziehen.

In der Zwischenzeit nähern sich die Preise für Metalle und Bergbau dem Niveau von vor der COVID-Pandemie. Die Investitionsausgaben der Bergbauunternehmen könnten sich also verbessern – und die Ölpreise stabilisieren sich.

Wenn die Analysten recht haben, wird der Gewinn von 5,19 Dollar pro Aktie im Jahr 2020 ohne Probleme eine Dividende von 4,12 Dollar pro Aktie finanzieren können. Und die Gewinne und der Cashflow sollten 2021 stark ansteigen, wenn sich die Umsätze erholen. Alles in allem sieht die Dividendenrendite von Caterpillar von 3 % für die Anleger sicher aus.

Zyklisch, nicht strukturell

Alles in allem scheinen die Probleme bei Caterpillar und MSC Industrial auf konjunkturelle Probleme in der Wirtschaft zurückzuführen zu sein. Doch die Probleme bei AT&T sehen eher wie strukturelle Probleme im Zusammenhang mit der anhaltenden Schwäche bei den Einnahmen aus dem Mobilfunk und dem Pay-TV aus. Dividendenorientierte Investoren sind mit den beiden Industrieunternehmen am Ende vermutlich besser positioniert als mit AT&T.

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Lee Samaha besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von MSC Industrial Direct.

Dieser Artikel wurde von Lee Samaha auf Englisch verfasst und wurde am 25.08.2020 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

Motley Fool Deutschland 2020