AT&T (WKN: A0HL9Z) hat im Moment sicherlich einige Probleme. Das Kabelfernsehgeschäft – vor allem DIRECTV – hat im letzten Quartal weitere 627.000 Kunden verloren. Allein in den letzten Jahren hat man mehr als 7 Millionen Fernsehabonnenten eingebüßt. In der Zwischenzeit hatte die WarnerMedia-Sparte des Unternehmens mit coronabedingten Schließungen von Kinos und Verzögerungen bei Filmaufnahmen zu kämpfen. Die Einnahmen von WarnerMedia sanken im letzten Quartal um 10 %, allen voran war das Studio Warner Bros. betroffen.

Dennoch finden viele Investoren noch immer die Dividende und die Rendite von 7,4 % mehr als interessant. Und das sollten sie auch. Trotz der riesigen Herausforderungen war der bereinigte Gewinn des letzten Quartals von 0,76 USD pro Aktie immer noch mehr als ausreichend, um die aktuelle Quartalsdividende von 0,52 USD zu decken. Und das war ein ausgesprochen schlechtes Quartal. Vor dem Ausbruch der Pandemie zahlte AT&T regelmäßig zwischen 0,80 und 0,90 USD pro Aktie und Quartal.

Obwohl AT&T mit 35 Jahren jährliches Dividendenwachstum in Folge ein Dividendenaristokrat ist, auf den man sich verlassen kann, gibt es Alternativen, die etwas weniger volatil sind. Dividendenanleger, die über ein Investment bei AT&T nachdenken, sollten stattdessen vielleicht Procter & Gamble (WKN: 852062), Coca-Cola (WKN: 850663) und Verizon Communications (WKN: 868402) in Betracht ziehen. Schauen wir uns diese drei Dividendenwerte einmal genauer an.

1. Procter & Gamble

Dividendenrendite: 2,3 %

Man kennt die Marken: Procter & Gamble ist der Name hinter Pampers, Downy, Tide, Charmin und Gillette, und das ist natürlich nicht alles. Das sind Marken, die die Verbraucher unabhängig vom Zustand der Wirtschaft kaufen.

Einer der Hauptkritikpunkte der Investoren an P&G in den letzten Jahren war, dass das Unternehmen den Kontakt zur Denkweise der Verbraucher verloren hat. Zum Beispiel hat Gillette in den letzten Jahren Marktanteile an Newcomer wie Dollar Shave Club und Harry’s verloren. Einige dieser Kritikpunkte waren berechtigt, auch wenn die Dividende nicht unmittelbar bedroht war. Die meisten großen Probleme beginnen bekanntlich als kleine Probleme.

Procter & Gamble hat seine Geschäftstätigkeit jedoch in großem Stil weiterentwickelt. Vor allem hat es sich die Macht zu eigen gemacht, sich sowohl in Geschäften als auch online mit den Verbrauchern zu verbinden. Das E-Commerce-Geschäft ist im letzten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 50 % gestiegen. Da der Anteil des digitalen Geschäfts am Umsatz nach wie vor nur zwischen 11 und 12 % liegt, muss P&G weiter den Omni-Channel-Ansatz fahren.

2. Coca-Cola

Dividendenrendite: 3,1 %

Zuckerhaltige Getränke sind ein alter Hut. Die Verbraucher werden gesundheitsbewusster, aber The Coca-Cola Company ist viel mehr als Cola und Sprite. Wasser, Säfte, POWERADE, Tees, Root Beer und andere Getränkemarken gehören mit dazu. Die Produkte sind im Lebensmitteleinzelhandel unumgänglich.

Das vielfältige Portfolio hat nicht immer ausgereicht, um das Unternehmen auf einem stetigen Wachstumskurs zu halten. So erreichten die Einnahmen im Jahr 2013 ihren Höhepunkt. Das Sortiment hat sich in der Zwischenzeit weiter geändert, ebenso wie sein Geschäftsmodell. Coca-Cola begann danach mit einer umfassenden Umstrukturierung und verlagerte den Aspekt der Abfüllung auf lokale Franchise-Unternehmen.

Das Endergebnis waren schrumpfende Einnahmen. Doch letztendlich blieben höhere Gewinnspannen übrig. Sowohl der Betriebs- als auch der Nettogewinn begannen 2018 wieder zu wachsen, obwohl die Einnahmen nicht stiegen.

Im vergangenen Jahr befand sich das Unternehmen noch im Umbau. Die Pandemie machte die diesjährigen Zahlen zur realistischen Einschätzung nicht verwendbar. Doch die Reorganisation des Abfüll- und Lizenzgeschäfts schien gut zu funktionieren. Der Umsatz im dritten Quartal des letzten Jahres stieg um 8 %, und der Nettogewinn vor Steuern stieg gegenüber dem Vorjahr um 3 %. Der Umsatz im vierten Quartal des vergangenen Jahres verbesserte sich um 16 %. Der Gewinn vor Steuern hat sich mehr als verdoppelt. Das vielleicht Wichtigste ist, dass der verwässerte Gesamtjahresgewinn des letzten Jahres von 2,07 USD pro Aktie mehr als genug war, um die aktuelle jährliche Ausschüttung von 1,64 USD pro Aktie zu decken.

3. Verizon Communications

Dividendenrendite: 4,2 %

Hier taucht dann doch ein Telco-Player auf. Verizon Communications erwirtschaftet eine ziemlich gesunde Dividendenrendite von 4,2 % und hat seine jährliche Auszahlung jetzt 14 Jahre in Folge erhöht. Das qualifiziert das Unternehmen noch nicht als Dividenden-Aristokrat, aber es sieht so aus, als würde Verizon darauf hinarbeiten.

Warum ist Verizon wohl die bessere Wahl als AT&T? Verizon hat sich nicht mit Fernseh- und Filmstudios oder Kabelfernsehunternehmen verzettelt. Ja, Übernahmen von AOL und Yahoo! haben nicht funktioniert. Abgesehen von diesen Fauxpas hat sich Verizon jedoch weiterhin auf Dinge konzentriert, die gut klappen. Außerdem auf Dinge, die das Kerngeschäft Telekommunikation verbessern.

Das große Lieblingsprojekt von Verizon war in letzter Zeit natürlich 5G. Das Unternehmen sagte im März, dass man in diesem Jahr weitere 18 Milliarden USD für 5G-Infrastruktur ausgeben werde. M Science schätzte im August, dass Verizon bei Weitem mehr 5G-Smartphones verkauft hat als jeder andere Mobilfunkanbieter. Derweil hat Verizon bereits damit begonnen, Breitband-Hardware einzusetzen, die die Verbraucher mit dem drahtlosen 5G-Netzwerk verbindet.

Es wird einige Zeit dauern, bis Verizon diese Technologie monetarisieren kann. Aber das bedeutet nur, dass das Unternehmen über eine gute und langfristige Zukunft verfügt. Das sollte die Dividende auch in den kommenden Jahren wachsen lassen.

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The Motley empfiehlt Aktien von Verizon. James Brumley besitzt Aktien von AT&T. Dieser Artikel erschien am 25.11.2020 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.

Motley Fool Deutschland 2020