Libyens ehemaliger Regierungschef Mahmud Dschibril ist nach Medienberichten an den Folgen einer Erkrankung mit Covid-19 gestorben. Er sei am Sonntag im Alter von 67 Jahren nach einer Infektion mit dem Coronavirus in Kairo gestorben, berichtete die arabische Zeitung "Al-Sharq al-Awsat" unter Berufung auf Dschibrils Berater. Einige Medien gaben Dschibrils Alter mit 68 Jahren an. Sein Parteienbündnis, die Allianz nationaler Kräfte (NFA), bestätigte den Tod Dschibrils.

Libyens Langzeitmachthaber Muammar al-Gaddafi war 2011 mit Unterstützung des Westens gestürzt worden. Dschibril diente daraufhin für acht Monate als Ministerpräsident. Er wurde von Nachfolger Ali Sidan abgelöst, nachdem die Libyer 2012 erstmals seit vier Jahrzehnten freie Wahlen abhielten. Dschibril hatte in den vergangenen Jahren vorwiegend in Kairo gelebt.

In dem Bürgerkriegsland haben sich nach offiziellen Angaben bisher 17 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert. Sowohl die Regierung von Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch mit Sitz in Tripolis als auch die Gegenregierung im Osten, die General Chalifa Haftar unterstützt, verhängten Ausgangssperren. Die Kämpfe um Tripolis gingen in vergangenen Tagen trotz eines Aufrufs der Vereinten Nationen weiter./jot/DP/nas

AXC0110 2020-04-05/19:23

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