Visa – bis die Karte glüht
14.11.2023 | 12:03
Die kürzlich veröffentlichten Geschäftszahlen von Visa für das Jahr 2022/2023 kamen mit höherem Umsatz und Gewinn daher. Mit dem neu angekündigten Aktien-Rückkaufprogramm, sowie der Erhöhung der Quartalsdividende sollen auch die Aktionäre am aktuellen Geschäftsverlauf teilhaben.
Visa ist einer der führenden globalen Anbieter von Zahlungsdienstleistungen und setzt im laufenden Jahr dank der noch immer anhaltenden Konsum- und Reisefreude der Konsumenten mehr um. Bei den kürzlich bekanntgegebenen Quartalsergebnissen meldete der Konzern knapp 11 Prozent höhere Erlöse und einen um 15 Prozent höheren Gewinn. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von knapp 17 Milliarden US-Dollar.
Operativ verfügt Visa über ein weltweit agierendes Netzwerk und bietet seine Dienstleistungen Endkunden, Händlern, Finanzinstituten und Unternehmen an. Zum Produktangebot gehören Debitkarten, Kreditkarten, Prepaidkarten sowie Geldautomaten. Auf diese Weise wurden weltweit ca. 260 Milliarden Transaktionen in den vergangenen 12 Monaten bis zum 30. Juni 2023 über das Visa-Netzwerk abgewickelt. Auf der ganzen Welt sind zum Stichtag den 31. März 2023 circa 4,1 Milliarden Visa-Karten im Umlauf, mit einem summierten Transaktionsvolumen von 14,1 Billionen US-Dollar.
Aktienrückkaufprogramm angekündigt
Obwohl es die Kreditkartengesellschaft bereits seit 1958 gibt, handelt das Unternehmen unter dem Namen „Visa“ erst seit 2008 an der Börse. Damals wurden 406 Millionen Aktien mit einem Ausgabepreis von 44 Dollar je Aktie emittiert. Seither sind schon 15 Jahre vergangen, und Visa überzeugt die Anleger auch im Jahr 2023 mit hohem Wachstum und eindrucksvollen Margen trotz Inflation und des getrübten Wirtschaftswachstums. Visa hat zuletzt angekündigt, Aktien im Wert von bis zu 25 Milliarden US-Dollar zurückzukaufen. Außerdem soll die Quartalsdividende um 16 Prozent angehoben werden, wodurch die Dividende auf 52 Cent pro Quartal steigen würde.
Was machen die Konkurrenten Mastercard und American Express?
Ob Visa, Mastercard oder American Express – alle drei großen Kreditkartenanbieter folgen dem Trend hin zum vermehrt bargeldlosen Bezahlen. Dies zeigt auch die steigende Anzahl der Akzeptanzstellen und der weltweit steigenden Anzahl durchgeführter Transaktionen. Schätzungen zufolge werden Visa Kreditkarten in über 200 Ländern und von mehr als 80 Millionen Verkaufsstellen als Zahlungsmittel akzeptiert.
Visa und Mastercard haben zusammen eine starke Stellung bei der Abwicklung von Kreditkartentransaktionen, wobei Visa mit einem Marktanteil von 45 Prozent (2020) der größte Marktteilnehmer ist, gefolgt von Mastercard mit 25 Prozent. Schätzungen zufolge haben Visa und Mastercard allein in den USA im Jahr 2022 circa 93 Milliarden US-Dollar an Kreditkartengebühren eingenommen. Mit ihrem Geschäftsmodell verfügen sie über eine große Marktmacht, sowie attraktive Gewinnmargen. So könnten Pläne für eine Gebührenanhebung seitens der Kreditkartenfirmen für zusätzliche Einnahmen in Höhe von jährlich 502 Millionen Dollar sorgen. Die Hälfte davon käme den Kreditkartenfirmen als Netzwerkgebühr zugute, die andere Hälfte den Banken als Interchange-Gebühr, die die Karten ausstellen. Anders als die Konkurrenten Visa und Mastercard vergibt American Express auch selbst die eigentlichen Kredite und wickelt nicht nur die Transaktionen ab. Aus diesem Grund muss sich American Express auch gegen potenzielle Zahlungsausfälle absichern. American Express legte allein im dritten Quartal 2023 1,2 Milliarden US-Dollar für Kreditausfälle zurück (58 Prozent mehr als im Vorjahr).
Fazit
Mit dem letzten Quartal ging auch das Geschäftsjahr von Visa zu Ende. Trotz des anspruchsvollen Umfelds schloss Visa das Quartal und das Geschäftsjahr mit zweistelligem Wachstum von Umsatz und Reingewinn ab. Die Konsumausgaben bleiben robust, und die Reiseaktivität erholt sich weiter. Auch für Anleger gibt es erfreuliche Neuigkeiten. Visa kündigte eine Erhöhung der Quartalsdividende um 16 Prozent und ein mehrjähriges Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 25 Milliarden US-Dollar an.
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