Der Vize-Chefposten der EZB-Bankenaufsicht bleibt bis auf Weiteres unbesetzt. Bislang gebe es keinen offiziellen Vorschlag des Rates der Europäischen Zentralbank (EZB) für die Nachfolge von Sabine Lautenschläger in dieser Funktion, sagte eine Sprecherin der Notenbank auf Anfrage am Dienstag in Frankfurt.

Lautenschlägers fünfjährige Amtszeit als stellvertretende Vorsitzende der bei der EZB angesiedelten zentralen Bankenaufsicht für den Euroraum (Single Supervisory Mechanism/SSM) war am Montag zu Ende gegangen. Die einstige Vize-Präsidentin der Deutschen Bundesbank ist jedoch weiterhin Mitglied im sechsköpfigen EZB-Direktorium. Dort beträgt die Amtszeit acht Jahre, Lautenschläger ist seit Januar 2014 dabei.

Bei der ersten Pressekonferenz der EZB in diesem Jahr vor knapp drei Wochen hatte EZB-Präsident Mario Draghi auf die Frage nach der Lautenschläger-Nachfolge in der Bankenaufsicht geantwortet: "Sie werden es bald erfahren." Das Auswahlverfahren wird aller Voraussicht nach aber mindestens noch einige Wochen dauern: Letztes Wort zu einem Personalvorschlag des EZB-Rates hat das EU-Parlament.

Die EZB beaufsichtigt seit November 2014 die größten Banken und Bankengruppen im Euroraum direkt, derzeit sind es 119 Institute im gemeinsamen Währungsraum. Das "Supervisory Board", dessen Vize-Vorsitzende Lautenschläger bis am Montag dieser Woche war, bereitet Entscheidungen der EZB-Bankenaufsicht vor. Letzte Instanz ist der EZB-Rat, in dem die Notenbankchefs versammelt sind./ben/DP/edh

AXC0243 2019-02-12/16:03

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.