Es gibt viele Aktien, die in Zeiten des Coronavirus unter die Räder gekommen sind. Einige besitzen dabei intakte Geschäftsmodelle und können langfristige Chancen sein. Andere hingegen haben intakte Geschäftsmodelle und größere operative Probleme. Und es gibt weitere grundsätzliche Kategorisierungen, wie eben auch nicht mehr intakte Geschäftsmodelle aufgrund operativer Probleme.

Die Aktien von Nestlé (WKN: A0Q4DC), Beierdorf (WKN: 520000) und der Lufthansa (WKN: 823212) können irgendwo grob unter diese Kategorien eingestuft werden. Allerdings bin ich dennoch vorsichtig, was das Prädikat Chance angeht. Ja sogar regelrecht auf der Hut, wenn ich mir die jeweiligen Gesamtpakete in einem fundamentalen Check ansehe.

Lufthansa: Verwässerung, Einflussnahme und Rückgang

Eine erste Aktie, bei der ich jetzt besonders vorsichtig bin, ist die der Lufthansa. Die Kranich-Airline scheint zwar für den Moment gerettet zu sein. Der Staat springt zunächst ein und sorgt für eine große Liquiditätshilfe. Allerdings könnte das womöglich bloß eine kurzfristige Lösung sein.

Einerseits zeichnet sich jetzt nämlich ab, dass der Bund auch einen operativen und strategischen Einfluss nehmen möchte. Derzeit wird als Möglichkeit eine Beteiligung von 25 % plus eine Aktie diskutiert sowie zwei Aufsichtsratsmandate. Es zeichnet sich daher ab, dass künftige strategische Entscheidungen politisiert werden könnten.

Zudem führt der Einstieg des Staates zu einer ordentlichen Verwässerung. Die künftigen Ergebnisse werden voraussichtlich durch mehr Aktien geteilt, was zu weniger Gewinnen und Umsätzen je Aktie führt. Wobei auch das künftige Geschäftsvolumen rückläufig sein könnte.

Durch Digitalisierungen werden insbesondere im geschäftlichen Alltag einige Flugreisen voraussichtlich wegfallen. Zudem scheint Urlaub in diesem Sommer ein schwieriges Thema zu sein. Dadurch, dass außerdem weitere Airlines gerettet werden, kommt es zu keiner Bereinigung des Marktes. All das dämpft meiner Meinung nach die Aussichten für Fluggesellschaften generell.

Beiersdorf: Ambitionierte Bewertung mit schrumpfenden Zahlen

Eine zweite Aktie, bei der ich jetzt besonders auf der Hut bin, ist die von Beiersdorf. Einerseits ist die Bewertung hier in meinen Augen ein Warnzeichen. Gemessen an einem derzeitigen Kursniveau von 92,50 Euro (21.05.2020, maßgeblich für alle Kurse) und einem 2019er-Gewinn je Aktie in Höhe von 3,17 Euro beläuft sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis aufgerundet auf 29,2. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis liegt hingegen bei knapp 3. Eines steht fest: Günstig sieht anders aus.

Im Vorfeld konnte man das womöglich noch mit einem moderaten Wachstumskurs und der defensiven Klasse der Aktie rechtfertigen. Zumindest mit dem Wachstum ist jetzt jedoch kurzfristig Schluss: Beiersdorf musste im ersten Quartal einen Umsatzeinbruch von 3,6 % hinnehmen, wobei das Segment Consumer um 3,3 % rückläufig gewesen ist. Das Segment tesa hingegen schwächelte um 5,1 % im Jahresvergleich.

Eine ambitionierte Bewertung und ein schrumpfendes Zahlenwerk? Für mich kein solider Mix. Auch deswegen bleibe ich hier weiterhin fern.

Nestlé: Vielleicht etwas besser als Beiersdorf?

Zugegeben: Nestlé passt in diesen Überblick in meinen Augen am wenigsten rein. Das Geschäftsmodell ist jetzt intakt und das Wachstum sogar noch immer moderat. Allerdings schreckt mich die Bewertung teilweise etwas ab. Lass uns das im Folgenden näher ergründen.

Derzeit wird die Nestlé-Aktie mit einem Kursniveau von 104,92 Schweizer Franken bewertet. Bei einem 2019er-Gewinn je Aktie in Höhe von 4,30 Schweizer Franken liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis hier bei 24,4, was moderat sein könnte. Allerdings lag der 2018er-Wert bei 3,36 Schweizer Franken. Es wird sich zeigen müssen, ob dieser Gewinnanstieg langfristig auf Effizienzsteigerungen zurückzuführen ist. Oder ob Teilverkäufe im Konzernumbau hier zu etwas mehr geführt haben. Wir werden es über die kommenden Quartale sehen.

Das Wachstum ist mit einem Umsatzwachstum in Höhe von 4,3 % vergleichsweise solide. Allerdings könnte die Bewertung, selbst für diese Qualitätsaktie, vergleichsweise teuer sein. Zumindest nachhaltige, stabile Gewinne auf Vorjahresniveau würde ich hier gerne sehen, bevor ich investiere.

Meine Liste der Vorsicht … und deine?

Die Aktien der Lufthansa, von Beiersdorf und Nestlé stehen gegenwärtig auf meiner Vorsichtsliste. Zumindest für den Moment würde ich hier nicht investieren. Wie sieht es bei dir aus, hast du ebenfalls so eine Liste? Und falls ja, stehen womöglich auch diese Aktien darauf?

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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Nestlé.

Motley Fool Deutschland 2020