Auf der Suche nach der nächsten Tesla-Aktie (WKN: A1CX3T) treiben gierige Anleger verschiedene Elektroauto-Start-ups auf ungeahnte Höhen. Den Anfang in diesem Trend machte schon letztes Jahr die Nikola-Aktie (WKN: A2P4A9) – ein katastrophaler Fehlgriff, wie sich einige Monate später herausstellen sollte. Nun heißen die Auserwählten Rivian-Aktie (WKN: A3C47B) und Lucid-Aktie (WKN: A3CVXG).

Die nächste Tesla-Aktie heißt …

Dabei ist die nächste Tesla-Aktie weniger schwer zu finden, als man vielleicht denkt. Investoren scheinen den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen. Ja, richtig: Ich denke, dass die Tesla-Aktie selbst die nächste Tesla-Aktie ist. Das Chance-Risiko-Verhältnis zumindest sieht hier wesentlich besser aus als bei Rivian und Lucid.

Es gibt zwei Gründe, die mir einfallen, weshalb man die Rivian-Aktie oder die Lucid-Aktie als die nächste Tesla-Aktie bezeichnen könnte: Entweder Tesla hat seinen Wachstumsspielraum ausgeschöpft, während die beiden Start-ups noch jede Menge Umsatz- und Gewinnpotenzial vor sich haben. Oder aber die Aktien der jungen Aspiranten sind im Verhältnis zum Marktführer unterbewertet. Schauen wir uns die beiden Punkte der Reihe nach an.

Besitzen Rivian und Lucid mehr Wachstumspotenziale?

Zweifelsohne könnten Lucid und Rivian, wenn sie die nächsten Jahre erfolgreich meistern, goldene Zeiten des Wachstums bevorstehen. Denn der Markt für Elektroautos entsteht gerade erst und bietet viel Raum für den einen oder anderen Neueinsteiger, da etablierte Hersteller das Thema Elektromobilität mehrheitlich lange vernachlässigt haben.

Doch dieser Punkt trifft genauso auch auf die Tesla-Aktie zu. Die Texaner sind aktuell Marktführer und werden sich diese Stellung nicht mehr so einfach abnehmen lassen. Weiterhin besitzt das Unternehmen von Elon Musk aus meiner Sicht einige Vorzüge, die Lucid und Rivian nicht haben (und auch noch gar nicht haben können).

Trotz der teilweise verpassten optimistischen Zeitpläne hat Tesla seinen Masterplan aus dem Jahr 2006 perfekt in die Tat umgesetzt und schreibt allen Unkenrufen zum Trotz extrem solide Gewinne. Das ist eine gute Erfolgsbilanz, die Vertrauen für die Zukunft der Tesla-Aktie stiftet. Weiterhin verfügt der Konzern über weitere Umsatz- und Gewinntreiber in Form eines eigenen Ladenetzwerks, des Energiespeicher- und Solargeschäfts, des Versicherungsgeschäfts und des autonomen Fahrens.

Was haben indes die Rivian-Aktie und die Lucid-Aktie, das Tesla nicht hat? In erster Linie jede Menge Risiko, da es überhaupt noch nicht ausgemacht ist, dass die beiden Start-ups tatsächlich die Massenproduktion meistern und sich am Markt etablieren.

Ist die Tesla-Aktie überbewertet?

Die guten Wachstumsaussichten für Tesla werden auch an den Produktionsplänen für 2030 deutlich: 20 Mio. Fahrzeuge will Musk in diesem Jahr produzieren. Lucid und Rivian planen mit 500.000 beziehungsweise einer Million Autos nur einen kleinen Bruchteil davon – was nicht minder ambitioniert ist, da Tesla erst nächstes Jahr, 14 Jahre nach den ersten Fahrzeugverkäufen, die Millionenmarke knacken wird.

Die Marktkapitalisierungen der drei Unternehmen im Verhältnis zu ihren langfristigen Produktionszielen sprechen eine klare Sprache: Nicht die Tesla-Aktie ist im Vergleich zu Rivian und Lucid überteuert – die beiden Start-ups sind es.

Tesla Rivian Lucid
Marktkapitalisierung 1.094 Mrd. US-Dollar 129 Mrd. US-Dollar 85 Mrd. US-Dollar
Produktions-/Verkaufsziel 2030 20.000.000 1.000.000 500.000
Marktwert je Auto 2030 54.700 US-Dollar 129.000 US-Dollar 170.000 US-Dollar

Quellen: Yahoo Finance, Unternehmensangaben, eigene Berechnungen

Bei Rivian und Lucid von „der nächsten Tesla-Aktie” zu sprechen, leuchtet mir angesichts der geringeren Wachstumspotenziale, des höheren Risikos und der höheren Bewertung nicht wirklich ein.

Der Artikel Vorsicht vor Rivian und Lucid: Die wahre nächste Tesla-Aktie versteckt sich hier ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Tesla. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.

Motley Fool Deutschland 2021