VW-Aufsichtsrat Weil bemängelt Vorgehen bei Arbeitsplatzabbau
15.03.2019 | 16:04
Der niedersächsische
Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat die öffentlichen
Diskussionen um den geplanten Arbeitplatzabbau bei Volkswagen
Weil ist als Regierungsoberhaupt des Anteilseigners Niedersachsen auch Aufsichtsratsmitglied beim Volkswagen-Konzern. Das Land ist nach der Eigentümerfamilie Porsche-Piech der zweitgrößte Anteilseigner der Stimmrechte mit 20 Prozent. "Der Umbau kann nur gelingen, wenn man den Betroffenen die Sicherheit gibt, dass sie nicht durch den Rost fallen", sagte Weil dem Blatt.
Volkswagen steht im Land Niedersachsen für 100 000 Arbeitsplätze. Damit ist das Unternehmen der wichtigste Arbeitgeber und ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Region. VW-Konzernchef Herbert Diess will bei der Kernmarke VW Pkw bis zu 7000 Arbeitsplätze in der Verwaltung streichen, um die Gewinne zu erhöhen und mehr Geld freizumachen für Zukunftsinvestitionen wie Elektroantriebe. Das würde vor allem den VW-Hauptstandort Wolfsburg treffen.
Traditionell steht die Landespolitik eher der Arbeitnehmerseite im Konzern nahe. Zwischen dem bei VW mächtigen Betriebsrat und dem Management zeichnet sich ein Tauziehen um die Streichungspläne ab. Betriebsratschef Bernd Osterloh forderte am Donnerstag erneut Erklärungen für milliardenschwere Managementfehler rund um die Einführung des Abgas- und Verbrauchstests WLTP und die Probleme bei mehreren neuen Fahrzeugprojekten. "Erst wenn diese Fragen zu unserer Zufriedenheit geklärt werden, sind wir zu Gesprächen mit dem Management über die Auswirkungen der Digitalisierung bereit", sagte er. Auch Zusagen für deutlich mehr Zukunftsarbeitsplätze seien "in der VW-Heimat" nötig./men/stw/fba
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AXC0200 2019-03-15/16:04
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