Volkswagen hat in der Corona-Krise die Fertigung medizinischer Schutzausrüstung mit 3D-Druckern gestartet. Im konzerninternen Zulieferwerk Kassel entstehen Halterungen für Gesichtsvisiere, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Auch in Wolfsburg und an weiteren Standorten unter anderem von Audi , Porsche, MAN und der leichten VW -Nutzfahrzeuge werden Teile produziert. Mehr als 50 3D-Drucker seien derzeit im Einsatz, zusätzliche sollen hinzukommen.

Das Projekt gehört zu einer Initiative mit dem Flugzeugbauer Airbus und rund 250 einzelnen Unternehmen. Die von Airbus entwickelten Halterungen sollen in der kommenden Woche nach Spanien geflogen werden, wo es neben Italien besonders viele Corona-Tote gibt.

Auch in Spanien und Italien selbst beteiligen sich die VW-Töchter inzwischen an der Herstellung von Medizinprodukten. Seat begann in Martorell bei Barcelona mit dem Bau mechanischer Beatmungsgeräte, deren Zulassung jedoch noch aussteht. Auch Gesichtsmasken werden hier produziert. Der italienische Sportwagenbauer Lamborghini bietet chirurgische Masken und Plexiglasschutzschilder an. Skoda entwickelte mit der Technischen Universität Prag ein 3D-Druckverfahren zur Herstellung wiederverwendbarer Atemschutzmasken. Die Kernmarke VW selbst prüft, Kunststoff-Elemente für Beatmungsgeräte zu fertigen.

Der Bedarf an Medizintechnik ist weltweit groß. Auch in Deutschland stellen branchenfremde Firmen ihre Fertigung teilweise um, um Krankenhäuser angesichts drohender Engpässe bei der Behandlung von Patienten mit schweren Covid-19-Verläufen zu unterstützen. In den USA wollen Ford und der Industriekonzern General Electric 50 000 Beatmungsgeräte binnen 100 Tagen herstellen./jap/DP/nas

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