Wachsender Widerstand gegen Atrium-Übernahme
12.08.2019 | 10:53
Ende Juli kündigte der israelische Atrium-großaktionär - 60,1 Prozent - Gazit Globe an, auch die restlichen Anteile der ehemaligen Meinl European Land übernehmen zu wollen. Den Aktionären werden 3,75 Euro je Aktie angeboten. Gegen diese 3,75 mehrt sich mittlerweile der Gegenwind. Fix ist, dass der zweitgrößte Aktionär von Atrium mit dem Angebot nicht zufrieden ist. Der kanadische Investmentmanager Letko Brosseau hält rund 1,7 Prozent der Atrium-Anteile und ist überzeugt, dass der angebotene Preis deutlich unter dem Nettovermögenswert von 4,62 Euro pro Aktie liegt, der im Finanzbericht des Unternehmens des Jahres 2018 angegeben ist. Das langfristige Ertragspotenzial wird nicht angemessen widerspiegelt, heißt es.
Der heimische Interessenverband für Anleger (IVA) steht dem Angebot skeptisch gegenüber, weil der Net Asset Value (innere Wert) nach EPRA bei 5,05 Euro liegt, fast zwei Drittel der Objekte im wirtschaftlich prosperierenden Polen liegen und die Gesellschaft mit einer Dividende von 0,27 Euro eine Dividendenrendite von 6 Prozent, unter Berücksichtigung eines Bonus sogar eine solche von über 10 Prozent, aufweist.
Der Übernahmeversuch erfolgt jedoch nach Jersey-Recht und verläuft anders als in Österreich. Daher sondiert der IVA mit einem einschlägig erfahrenen Rechtsanwalt eine Vorgangsweise, die Aktionären einen höheren Ausstiegspreis bringen soll. Entscheidend sind die Stückzahlen, die gegen dieses Angebot auftreten.
Der IVA ersucht daher um einer unverbindliche Mitteilung, mit welchen Stückzahlen Sie sich an einer noch zu erarbeitenden Aktion beteiligen würden: anlegerschutz@iva.or.at.