Die Wahrnehmung der Marktteilnehmer, dass sich die Konjunktur abschwächt, aber die US-Wirtschaft nicht in eine schwere Rezession schlittert, hat dazu beigetragen, dass sich die Aktienmärkte nach dem Kurseinbruch von Anfang August rasch erholt haben. Anleger sprachen angesichts der schnellen Erholung der Aktienmärkte von einer „Korrektur der Korrektur“.

Zudem haben sich die Inflationsraten weiter zurückgebildet, so dass die Notenbanken Spielraum zur Lockerung der Geldpolitik erhalten. Mittelfristig trägt dies ebenfalls zur Stabilisierung des Wachstums bei. Das Hauptaugenmerk der Fed hat sich, so Fed-Chef Powell in Jackson Hole, von der Inflationsbekämpfung zur Sicherung der Vollbeschäftigung verschoben. Entsprechend sicher geben sich die Marktteilnehmer, dass die Fed auf ihrer nächsten Sitzung am 18. September den Leitzins senken wird. Tatsächlich zeigen die Terminmärkte, dass die Notenbank die Federal Funds Rate bis zum Jahresende um deutlich mehr als 100 Basispunkte herabsetzen könnte. Diese Erwartung halten wir allerdings für überzogen. Enttäuschungen sind angesichts der hohen Markterwartungen nicht ausgeschlossen...

Unsere fundamentale Einschätzung der Aktienmärkte hat sich nur wenig geändert. Die Gewinnerwartungen für die USA sind relativ stabil, die Erwartungen für Europa flachen sich leicht ab. Defensive und zinssensitive Sektoren wie Telekom, Gesundheit und Versicherer entwickelten sich in Europa zuletzt besser, zyklische Sektoren schwächer. In den USA tragen die „Mega Caps“ weiterhin am stärksten zur Performance des Marktes bei. Die Konzentration am Aktienmarkt ist ungewöhnlich hoch. Die Bewertungen der börsennotierten Unternehmen sind besonders in den USA durch den Kursanstieg kräftig gestiegen. Sie sind hoch, bei vielen Titeln viel zu hoch. Doch es lassen sich immer noch Titel finden, die solide Geschäftsmodelle verfolgen, eine niedrige Verschuldung aufweisen und ein hinreichendes Potenzial in ihrer Bewertung an der Börse bieten.

Auf der einen Seite sind wir überzeugt, dass das Thema Künstliche Intelligenz eine große Zukunft hat. Die Unternehmen beginnen erst, das wirtschaftliche Potenzial der Künstlichen Intelligenz zu entdecken. Auf der anderen Seite mahnt uns die hohe Konzentration auf wenige Titel und üppige Bewertungen zur Vorsicht. Die Erfahrung zeigt, dass die Überflieger des einen Jahres in den Folgejahren oft etwas flügellahm sind.

Insgesamt sehen wir in den USA weiterhin ein konstruktives wirtschaftliches Umfeld: Die Wirtschaft wächst moderat, die Unternehmenserträge entwickeln sich solide, die Inflationsrate und die Leitzinsen sinken. Das bekräftigt uns als langfristige Investoren in unserer positiven Grundhaltung gegenüber den Aktienmärkten. Kurspotenzial sehen wir vermehrt bei kleinen und mittleren Unternehmen. In diesem Segment ist der Bewertungsrückstand relativ ausgeprägt. Billig ist aber nicht gleich gut. Sorgfältige Selektion ist gerade bei Small und Mid Caps ein wesentlicher Erfolgsfaktor.

Wir haben das Regime „Neutral“ in unserer Markteinschätzung gestrichen, da unsere Kunden klare Einschätzungen von uns erwarten. Da wir eine „sanfte Landung“ der US-Wirtschaft und drei Zinssenkungen in den USA im Jahr 2024 erwarten, sind wir weiterhin positiv für Aktien eingestellt...

Aber es wird ruppiger werden: Die Aktienmärkte werden auf Nachrichten zur konjunkturellen Entwicklung nunmehr deutlicher als in den vergangenen Monaten reagieren, da sich der Fokus der Marktteilnehmer von der Entwicklung der Zinsen auf die Veränderung der Konjunktur verlagern wird. Der Markt ist nervöser geworden, das Potenzial für Rückschläge wird somit größer.

In Europa sehen wir weiterhin eine schwache konjunkturelle Entwicklung. Das Haushaltsdefizit in Frankreich, der zweitgrößten Volkswirtschaft in der Europäischen Union, könnte in diesem Jahr auf 5,6 Prozent steigen. In den nächsten Wochen gilt es zu beobachten, ob aus der Regierungskrise in Frankreich eine Haushaltskrise erwächst. Denn unabhängig vom Namen des nächsten Premierministers wird die neue Regierung gegenüber der Volksmeinung unter großem Druck stehen. Aber auch die größte Volkswirtschaft in der EU, Deutschland, hat mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Im zweiten Quartal ist die Volkswirtschaft geschrumpft. Die Wirtschaft taumelt zwischen Stagnation und Rezession. Eine rasche Besserung des schwachen Wachstums erscheint nicht in Sicht.

 

 

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Konjunktur bleibt eine lahme Schnecke

„Industrie und Bauwirtschaft schwächeln in Österreich nach wie vor. Eine Besserung der Lage ist noch nicht in Sicht. Es droht die längste Rezession der letzten 25 Jahre” - hier - und „Die Krise im (deutschen) Wohnungsbau wird sich noch lange hinziehen” (Seite 3) - die Konjunktur-News sind nicht sonderlich erbaulich...

 

Was geschieht nach der „Korrektur der Korrektur“? an den Finanzmärkten?

Anfang August haben die Finanzmärkte vor dem Hintergrund schwächerer Daten zum US-Arbeitsmarkt und der überraschenden Verschärfung der Geldpolitik in Japan erhebliche Verwerfungen hinnehmen müssen.

 

Die EZB scheint zunehmend ­zuversichtlich - Chart der Woche

Es gibt gute Gründe, warum Europas Geldhüter zunehmend ­zuversichtlich scheinen, ihr ­Inflationsziel von zwei Prozent in nicht allzu ferner Zukunft zu ­erreichen.

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Life Style

Eisenstadt: HERBSTGOLD – Festival

Kunstmesse „viennacontemporary“

Hotel Schachner: Tor zur Wachau

 

MIX

»Vienna Insurance Group hat mit September 2024 das international anerkannte „Great Place To Work”-Gütesiegel für herausragende Unternehmenskultur erhalten. Das resultiert aus einer anonymen Befragung unter den Mitarbeitenden der Vienna Insurance Group (VIG) durch das unabhängige Mitarbeiterumfrageinstitut Great Place To Work. Diese umfasst die fünf Dimensionen Glaubwürdigkeit, Respekt, Fairness, Stolz und Teamgeist.<»Vienna Insurance Group hat mit September 2024 das international anerkannte „Great Place To Work”-Gütesiegel für herausragende Unternehmenskultur erhalten. Das resultiert aus einer anonymen Befragung unter den Mitarbeitenden der Vienna Insurance Group (VIG) durch das unabhängige Mitarbeiterumfrageinstitut Great Place To Work. Diese umfasst die fünf Dimensionen Glaubwürdigkeit, Respekt, Fairness, Stolz und Teamgeist.<
»Internationale Branchennews. Der Auftragsmangel im deutschen Wohnungsbau hat im August nur wenig abgenommen. 50,6 Prozent der Unternehmen klagten darüber, nach 51,3 Prozent im Juli, wie das Ifo-Institut zu seiner Umfrage unter Führungskräften mitteilte. Der Anteil verharrt damit bereits seit neun Monaten über der 50-Prozent-Marke. „Die Krise im Wohnungsbau wird sich noch lange hinziehen”, sagte Ifo-Umfragechef Klaus Wohlrabe voraus.Die deutsche Maschinenbau-Industrie hat im laufenden Jahr deutlich weniger zu tun als erwartet. Die um Preisänderungen bereinigte Produktion wird rund 8 Prozent unter dem Vorjahreswert liegen, schätzt der Branchenverband VDMA. Damit wurde die bisherige Prognose von minus 4 Prozent noch einmal deutlich abgesenkt. Einen noch stärkeren Einbruch hatten die Unternehmen zuletzt im Coronajahr 2020 erlebt. Wegen der bisher schwachen Bestellungen ist auch im kommenden Jahr noch mit einem Produktionsrückgang von 2 Prozent zu rechnen,heißt es.<
»Internationale Unternehmensnews. Die milliardenschweren Übernahmepläne des kanadischen Handelskonzerns Alimentation Couche-Tard für den japanischen Betreiber der 7-Eleven-Ladengeschäfte, Seven&i Holdings, stehen auf der Kippe. Die Japaner schmetterten das Übernahmeangebot der Kanadier ab, die das Unternehmen mit 38,5 Mrd. Dollar (34,7 Mrd. Euro) bewertet hatte. Die Pläne lägen nicht im Interesse der Anteilseigner und könnten die US-Kartellbehörde auf den Plan rufen, da beide Ketten im US-Markt zahlreiche Läden betreiben, erklärte der Vorstand von Seven&i. Couche-Tard setzt nun auf vertrauliche Gespräche mit dem Management, um die Bedenken aus dem Weg zu räumen.
Der aktivistische Investor Cevian hat einem Medienbericht zufolge den Anteil an dem schweizerischen Versicherer Baloise <CH0012410517> deutlich ausgebaut und drängt auf Veränderungen. Mit einem Anteil von 9,4 Prozent sind die Schweden nun der größte Aktionär der Versicherungsgruppe.
Der weltweit zweitgrößte Rückversicherer Swiss Re <CH0126881561> erwartet angesichts höherer Schäden eine weiter wachsende Nachfrage nach Rückversicherungsschutz. Die versicherten Schäden durch Naturkatastrophen lagen 2023 das vierte Jahr in Folge weltweit über 100 Milliarden US-Dollar (rund 90 Mrd teilte das Unternehmen beim jährlichen Branchentreffen in Monte Carlo mit. Das Jahr 2024 gehe mit versicherten Schäden von 60 Milliarden Dollar in den ersten sechs Monaten ebenfalls in diese Richtung. Nach Einschätzung der Swiss Re werden Erstversicherer wie Allianz <DE0008404005> und Zurich <CH0011075394> daher erneut mehr Geld ausgeben, um Risiken an Rückversicherer weiterzureichen. Höhere Immobilienwerte, Urbanisierung und steigende Reparaturkosten dürften die Nachfrage weiter antreiben, heißt es weiter. In den vergangenen Jahren hatten Rückversicherer ihre Preise deutlich angehoben.<
»Internationale Analysenews. JPMorgan hat AB Inbev <BE0003793107> den Status "Positive Catalyst Watch" verliehen. Die fundamentale Einschätzung bleibt mit "Overweight" ebenso aufrecht wie das Kursziel von 72 Euro. 
Barclays hat Adidas <DE000A1EWWW0> von "Overweight" auf "Equal Weight" abgestuft und das Kursziel von 254 auf 215 Euro gesenkt.
Barclays hat das Kursziel für Hermes von 2260 auf 2220 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Overweight" belassen.
Barclays hat Kering von "Equal Weight" auf "Underweight" abgestuft und das Kursziel von 276 auf 210 Euro gesenkt
Barclays hat das Kursziel für LVMH von 860 auf 795 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Overweight" belassen.
Barclays hat Nestle von "Overweight" auf "Equal Weight" abgestuft und das Kursziel von 95 auf 92 Franken gesenkt.
Hauck Aufhäuser Investment Banking hat die Aktien von PVA Tepla <DE0007461006> nach längerer Beurteilungspause mit "Sell" und einem Kursziel von 10,20 Euro wieder in die Bewertung aufgenommen.
Barclays hat das Kursziel für Richemont von 164 auf 150 Franken gesenkt, aber die Einstufung auf "Overweight" belassen.
Hauck Aufhäuser Investment Banking hat Süss Microtec von "Hold" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 63,00 auf 72,10 Euro angehoben. <»Internationale Konjunkturnews. Die wirtschaftlichen Perspektiven im Euroraum haben sich im September überraschend weiter verschlechtert. Der vom Analyseinstitut Sentix erhobene Konjunkturindikator sank um 1,5 auf minus 15,4 Zähler. Es ist der dritte Rückgang in Folge und der tiefste Wert seit Beginn des Jahres. Analysten hatten einen Anstieg auf minus 12,2 Punkte erwartet. Vor allem schwache Stimmungswerte aus Deutschland belasteten den Konjunkturindikator, der auf einer Umfrage unter Investoren basiert. Die Bewertung der aktuellen Lage wurde für die Eurozone erneut schlechter beurteilt. Der entsprechende Unterindikator sank auf den tiefsten Stand seit Ende des vergangenen Jahres. Eine Besserung zeigte sich allerdings bei den Erwartungen. Hier ist der Unterindikator im September nach zwei Rückgängen wieder gestiegen. "Die Konjunktur in Euroland bleibt unter Druck", heißt es von Sentix. Beim erneuten Stimmungsdämpfer sei die deutsche Wirtschaft "maßgeblich beteiligt". Der Stimmungsindikator für die größte Volkswirtschaft der Eurozone ist weiter gefallen, wobei sowohl die aktuelle Lage als auch die Erwartungen zum dritten Mal in Folge schlechter beurteilt wurden.
Die japanische Wirtschaft ist im zweiten Quartal etwas langsamer gewachsen als zunächst angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der viertgrößten Volkswirtschaft der Welt stieg von April bis Juni aufs Jahr hochgerechnet um 2,9 Prozent, wie aus revidierten Regierungsdaten hervorgeht. Das liegt unter der ursprünglichen Schätzung von 3,1 Prozent und unter den Prognosen der Ökonomen, die ein Wachstum von 3,2 Prozent erwartet hatten. <
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