(Ausgefallene Ziffer beim Dax-Stand im ersten Satz des zweiten Absatzes ergänzt. Zudem wurde der Dax-Stand aktualisiert.)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am Montag auf hohem Niveau stabil gezeigt. Es fehlte dem deutschen Leitindex weiterhin an Impulsen, sein Rekordhoch vom Januar 2018 zu übertreffen. Anders dagegen der MDax . Der Index der mittelgroßen Werte sprang gleich zum Handelsstart auf eine neue Bestmarke und legte zur Mittagszeit noch um 0,48 Prozent auf 28 802,58 Punkte zu.

Der Leitindex Dax dagegen kam mit plus 0,06 Prozent auf 13 534,23 Punkte kaum vom Fleck. Seinen bisherigen Höchstwert hatte er vor zwei Jahren bei knapp unter 13 600 Punkten erreicht. Der EuroStoxx 50 büßte am Montagmittag 0,23 Prozent ein.

"Momentan sieht es danach aus, als würden die letzten Meter hin zum Rekord am schwersten", sagte Analyst Milan Cutkovic von AxiTrader mit Blick auf die mühsame Klettertour des Dax seit Jahresbeginn. Während die US-Börsen dank besser als erwarteter Unternehmenszahlen und der Annäherung zu China im Handelsstreit immer neue Rekorde aufstellten, sei hierzulande weiter Geduld gefragt.

Und Impulse dürfte zum Wochenstart Mangelware bleiben, denn in den USA bleiben die Handelssäle wegen des "Martin Luther King Day" geschlossen. Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank erwartet den Angriff auf das Rekordhoch im Dax am Dienstag. Dann seien alle Marktteilnehmer zurück. Zudem könnte der ersehnte Schwung dann durch die Konjunkturerwartungen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in den Markt kommen.

Unter den Einzelwerten im Dax zählten die Aktien der Lufthansa zu den schwächsten mit minus 1,7 Prozent. Zahlreiche Fluggäste der Fluggesellschaft müssen schon wieder um ihre gebuchten Verbindungen bangen, nachdem die Kabinengewerkschaft Ufo am Wochenende einen weiteren Streik der Flugbegleiter angekündigt hatte. Den letzten hatte es erst zum Jahreswechsel gegeben.

Deutsche Bank waren Schlusslicht mit minus 1,9 Prozent und im MDax nahmen die Commerzbank -Titel den letzten Platz ein mit minus 2,0 Prozent. Zur Deutschen Bank hatte sich die Großbank Barclays angesichts der Ende Januar erwarteten Zahlen kritisch geäußert. Analyst Amit Goel rechnet zwar damit, dass das Geschäft mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen im vierten Quartal deutlich besser gelaufen ist als ein Jahr zuvor. Dies dürfte dann aber nur dem sehr tiefen Niveau des Schlussquartals 2018 zu verdanken sein, präzisierte er und erwartet zudem weitere Marktanteilsverluste. Die Commerzbank wird ihre Quartalsbilanz erst im Februar vorlegen.

Die Papiere von Qiagen waren nach dem jüngsten Rückschlag wieder Favorit im Index der mittelgroßen Werte mit plus 4,2 Prozent auf 32,28 Euro. Wie das auf Fusionen und Übernahmen spezialisierte Internetportal CTFN berichtete, diskutiert eine "interessierte Partei" nach wie vor einen möglichen Kauf des Biotechunternehmens. Qiagen hatte Ende Dezember entschieden, sich doch nicht zum Verkauf zu stellen und eigenständig zu bleiben. Der Aktienkurs war daraufhin von mehr als 37 Euro auf unter 30 Euro eingebrochen.

Im SDax gewann die Borussia-Aktie nach dem Sieg des Bundesligisten im Rückrundenauftakt gegen Augsburg knapp 3 Prozent. Für die Anteile des Gewerbeimmobilien-Spezialisten Dic Asset ging an der Index-Spitze sogar um 4,1 Prozent hoch. Das Unternehmen gab seinen Dividendenvorschlag bekannt, der etwas über den Erwartungen lag und informierte nochmals über seine Ziele für 2020.

Darüber hinaus bewegten vor allem Umstufungen: So gewannen Rheinmetall im MDax 3,3 Prozent und profitierten von einer Kaufempfehlung der Commerzbank. Aussagen des Managements in New York implizierten, dass Rheinmetall eine aktive Rolle in der Konsolidierung der Rüstungsbranche spielen wolle, schrieb Analyst Sebastian Growe.

Im SDax sprangen die Aktien von Ströer nach einer Kaufempfehlung durch Goldman Sachs um 2,9 Prozent hoch. Ströer sei einzigartig aufgestellt, um weiter Marktanteile in Deutschland zu gewinnen, da das Unternehmen die Digitalisierung in der Außenwerbe-Industrie vorantreibe, hieß es./ck/mis

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

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