(In der Erklärzeile wird klargestellt, dass es sich um Punkte rpt
Punkte handelt. Der Bund-Future notiert bei 175,70 Punkten rpt
Punkten.)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein Hinweis auf eine mögliche Reduzierung der
Pandemie-Hilfen der Europäischen Zentralbank ist am Dienstag bei
Investoren schlecht angekommen. Lag der deutsche Leitindex Dax
am Vormittag noch mit 0,8 Prozent im Plus und hatte
ein weiteres Rekordhoch unmittelbar im Visier, so bröckelten die
Gewinne anschließend vollständig wieder ab. Am frühen Nachmittag lag
der Dax mit 0,19 Prozent im Minus bei 15 857 Punkten. Der MDax
der mittelgroßen Börsentitel verlor 0,34 Prozent auf
36 146 Zähler.
Der Präsident der Österreichischen Nationalbank, Robert Holzmann,
hat eine Reduzierung der Corona-Pandemiehilfen der Europäischen
Zentralbank (EZB) ins Spiel gebracht. Daraufhin gerieten sowohl die
Aktienkurse als auch Bundesanleihen unter Druck. Zehnjährige
deutsche Papiere fielen auf den niedrigsten Stand seit einem Monat.
Die EZB kauft für insgesamt bis zu 1,85 Billionen Euro Wertpapiere,
um damit die negativen Folgen der Pandemie abzufedern.
An der Spitze des Dax stiegen die Aktien von Delivery Hero
um 3,8 Prozent. Der Essenauslieferer profitierte von
Rekordaufträgen der südkoreanischen Tochter Woowa. Die Anteilscheine
der Deutschen Post legten um 1,9 Prozent zu und
erreichten ein Rekordhoch. Dem Logistikkonzern kommen unverändert
der starke Online-Handel und hohe Frachtraten zugute.
Dagegen verloren die Papiere des Triebwerkherstellers MTU
Aero Engines 1,2 Prozent. Händler begründeten die
Schwäche mit der Ausbreitung des Coronavirus in vielen Ländern und
den damit drohenden Restriktionen im internationalen Luftverkehr.
Lufthansa fielen im MDax um 1,9 Prozent, belastet von
einer Verkaufsempfehlung des Bankhauses Metzler. Dessen Analyst
Guido Hoymann argumentierte ebenfalls mit der sich verschlechternden
Corona-Lage.
Zu den größten Gewinnern im MDax zählten ProSiebenSat.1
mit einem Aufschlag von 2,4 Prozent. Analyst Jerome
Bodin von der Finanzgruppe Oddo BHF zeigte sich optimistischer
hinsichtlich der Werbeeinnahmen von ProSiebenSat.1 und riet daher
zum Kauf der Aktien.
Aktien von Thyssenkrupp verteuerten sich um 1,4
Prozent. Die Deutschen Bank schrieb von einer Profitabilität auf
Rekordniveau in der europäischen Stahlbranche. Das gute
Geschäftsumfeld dürfte auch im kommenden Jahr fortdauern.
Salzgitter-Aktien stiegen moderat.
Auf Rang eins im SDax der kleineren Börsenwerte lagen
die Papiere der Adler Group , sie verteuerten sich um
3,9 Prozent. Die Immobiliengruppe hat die Geschäftsziele für das
laufende Jahr erhöht. SAF-Holland stiegen um 2,4
Prozent. Die Berenberg Bank erhöhte das Kursziel für die Aktien des
Nutzfahrzeugzulieferers.
Auch die übrigen europäischen Börsen meldeten am Dienstag Verluste.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 lag zuletzt mit
0,12 Prozent im Minus bei 4194 Zählern.
Der Euro kletterte auf den höchsten Stand seit mehr
als drei Wochen. Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung mit 1,1835
Dollar bezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den
Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,1801 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt hatten sich die Kurse bis zum Schluss des
Kassahandels am Mittag nur wenig bewegt, bevor die Aussagen zu den
EZB-Pandemiehilfen die Anleihen unter Druck setzten. Die
Umlaufrendite hatte mit minus 0,48 Prozent auf der Stelle getreten.
Der Rentenindex Rex war um 0,01 Prozent auf 145,90
Punkte gesunken. Der Bund-Future fiel dagegen zuletzt
um 0,40 Prozent auf 175,70 Punkte auf ein Tief seit einem
Monat./bek/stw/mis
ISIN DE0008469008 DE0008467416
AXC0235 2021-08-31/15:27
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